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Der Mann, der die Frauen belog - Roman

Titel: Der Mann, der die Frauen belog - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Liebesbriefe? Was noch? Im Fall der alten Mrs. Heart war es rechtlich gesehen die Unterschlagung von Beweismaterial für einen Mord. Und dabei steckten Sie mit Palanski unter einer Decke.«
    »Es war allenfalls Körperverletzung. Die Platzwunde an der Lippe war bestimmt schon vierundzwanzig Stunden alt und der Bluterguss im Gesicht achtundvierzig. Daran ist sie nicht gestorben. Fragen Sie doch ihren Hausarzt. Es war ein natürlicher Tod.«
    »Trotzdem war die Sache für den Richter mehr als peinlich, und deshalb hat sich Palanski eingeschaltet und mit Emery Heart ein freundschaftliches Gespräch geführt.«
    Der junge Arzt zerkrümelte eine Papierserviette zwischen den Fingern. Ehe er den Mund aufmachen und womöglich nach einem Anwalt verlangen konnte, schlug Mallory mit der Hand so heftig auf den Tisch, dass er nervös zusammenfuhr.
    »Ihr größtes Problem ist die Dummheit Ihres Partners. Der Trottel kauft Aktien, zahlt in bar und bildet sich ein, dass diese Transaktionen niemand zurückverfolgen kann. Dabei werden die genauso im Computer gespeichert wie Überweisungen von Konto zu Konto. Wussten Sie übrigens, dass Palanski Sie bei der Aufteilung der Beute über den Tisch gezogen hat?«
    Nein, das hatte er ganz offensichtlich nicht gewusst.
    »Und Sie haben Ihr Geld auch nicht viel schlauer angelegt.« Sie blätterte ihre Papiere durch und legte ihm ein Blatt hin. »Das ist eine Aufstellung aller Summen, die Sie in bar auf das Konto Ihrer Mutter eingezahlt haben. Für dieses Konto haben Sie eine Vollmacht, deshalb sind auch Sie im Computer erfasst. Die alte Dame lebt von der Sozialhilfe und verfügt trotzdem über dieses dicke Guthaben … Unsere Internen Ermittlungsbeamten wären Ihnen wahrscheinlich nicht draufgekommen. Aber dieser Trottel Palanski …«
    »Ohne meine Aussage kriegen Sie den nicht …«
    »Abgemacht ist abgemacht. Sie wissen ja: Der Kronzeuge geht straffrei aus.«
    Knolle wurde für diesen Abend auf Bewährung aus dem Badezimmer entlassen. Er schnurrte um Mallorys Beine herum, während sie Patronen in den Schnelllader ihres Revolvers einlegte.
    Jetzt stand sie vor dem Dielenspiegel. Visuelle Auslöser, hatte Henrietta gesagt … Sie sah aus zusammengekniffenen Augen auf den Kater hinunter. Knolle fing an zu tanzen. Was brachte ihn dazu?
    Dann aber war Knolle vergessen. Durch die Decke drangen gedämpfte, aber unverkennbare Geräusche. Auch ein dicker Teppichboden und gute Schallisolierung hatten den Schrei nicht abblocken können. Möbel polterten. Schritte hasteten durchs Wohnzimmer über ihr.
    Im Hauscomputer suchte Mallory sich Betty Hydes Nummer heraus. »Hier bei Hyde«, sagte eine Stimme mit fremdländischem Akzent.
    »Geben Sie mir Miss Hyde. Sagen Sie, es ist Mallory, und es ist eilig.«
    Sie klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr und holte die Lammfelljacke aus dem Schrank, die den Revolverwulst verbarg. In der schweren Jacke war sie zwar in ihrer Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt, aber sie wollte sich vorläufig noch nicht bewaffnet in der Öffentlichkeit zeigen. Das wäre unweigerlich ein visueller Auslöser für den Ruf nach einem Anwalt gewesen. Als Betty Hyde sich meldete, fuhr sie gerade in die Ärmel.
    »Hallo, Mallory! Ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben …«
    »Wir treffen uns bei Richter Heart. Bleiben Sie im Hintergrund, kommen Sie mir nicht in die Quere, ist das klar?«
    In großen Sätzen hastete sie die Treppe hoch. Schon von weitem sah sie, dass die Tür durch drei Schlösser gesichert war, von denen das Hauptschloss das schwächste war. Die meisten Leute schließen tagsüber nur einmal ab, aber die Tür war zu dick und zu schwer, um sie einzutreten. Sie hämmerte mit der Faust gegen die Türfüllung und drückte gleichzeitig auf den Summer.
    »Aufmachen!«
    Totenstille. Und hinter der Tür eine tote Frau?
    Sie fing wieder an zu hämmern. »Aufmachen, oder ich rufe die Polizei!« Für einen Mann, der im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit steht, eine sehr unerfreuliche Drohung.
    Schwere Schritte kamen über die Fliesen der Diele, die Tür öffnete sich einen Spaltbreit hinter vorgelegter Kette. Mallory sah in die kalten Augen von Richter Heart.
    Sie lächelte höflich, trat zurück und versetzte der Tür einen genau berechneten Tritt. Die Kette riss, der Richter verlor das Gleichgewicht, und Mallory stürmte an ihm vorbei ins Wohnzimmer.
    Pansy Heart hockte in einer Ecke des Raums und sah aus, als wünschte sie sich nichts sehnlicher als eine

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