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Der Mann, der kein Mörder war

Der Mann, der kein Mörder war

Titel: Der Mann, der kein Mörder war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Rosenfeldt
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verstanden.
    «Sebastian Bergman?»
    Beatrice nickte unter Tränen.
    «Warum?» Vanja versuchte sich zu erinnern, ob sich Sebastian und Beatrice überhaupt schon begegnet waren. Das eine Mal in der Schule natürlich, und als sie nach dem Weg zu Ulfs und Johans Zeltplatz fragten, aber das waren nur kurze Augenblicke gewesen.
    «Ich müsste mal mit ihm sprechen.»
    «Wir werden sehen, was wir tun können.»
    «Bitte. Ich glaube, dass er mich auch treffen will.»
    Torkel hielt Vanja die Tür auf, und beide gingen in den Korridor hinaus. In der nächsten Sekunde tauchte Sebastian aus dem anderen Raum auf. Er kam direkt zur Sache.
    «Ich glaube, dass sie nichts mit den Morden zu tun hat.»
    «Und warum glaubst du das?», fragte Torkel, während sie gemeinsam den Flur entlangliefen. «Du hast uns doch überhaupt erst darauf gebracht, dass sie den Volvo fuhr und eine Beziehung zu Roger hatte.»
    «Ich weiß, aber ich habe übereilte Schlüsse daraus gezogen. Ich bin davon ausgegangen, dass derjenige, der den Wagen fuhr, auch der Mörder ist. Aber das ist sie nicht.»
    «Das kannst du nicht wissen.»
    «Doch, tue ich. Nichts an ihrer Schilderung oder ihrem Verhalten deutet darauf hin, dass sie lügt.»
    «Das reicht aber nicht ganz, um sie als Verdächtige auszuschließen.»
    «Das Ergebnis der Spurensicherung im Auto stimmt mit Beatrices Aussage über den Verlauf des Abends überein. Deshalb haben wir keine Blutspuren im Volvo gefunden.»
    Vanja wandte sich an Torkel.
    «Ausnahmsweise muss ich Sebastian zustimmen.»
    Torkel nickte. Er war derselben Meinung. Beatrice hatte sehr glaubwürdig geklungen. Leider. Offenbar gingen Vanjas Gedanken in die gleiche Richtung. Sie konnte ihre Müdigkeit und Enttäuschung nicht verbergen.
    «Das bedeutet, dass es ein anderes Auto mit Spuren geben muss. Wir stehen also zum x-ten Mal wieder ganz am Anfang?»
    «Nicht unbedingt», sagte Sebastian. Sie sahen ihn an. «Wenn man betrügt, gibt es auch einen Betrogenen. Was wissen wir über ihren Mann?»

H araldsson stand unter Schock.
    Anders konnte man seinen Zustand nicht beschreiben. Sein Plan, seine Revanche – alles vernichtet.
    Jetzt saß er mit einer Tasse lauwarmem Kaffee vor sich im Aufenthaltsraum und versuchte zu rekapitulieren, wie alles so schieflaufen konnte. Offenbar hatte er Radjan bei seinem Anruf mehr erzählt, als er in Erinnerung hatte. Er hatte wohl darüber geplaudert, dass nur die Schuldigen flohen und dass Axel Johansson mehr auf dem Kerbholz haben musste als Schwarzhandel. Auch wenn er nicht unbedingt etwas mit Roger Eriksson und Peter Westin zu tun hatte, irgendwas war da. Der Alkohol hatte seine Zunge gelockert. Offenbar zu sehr.
    Radjan hatte das Dokument nicht nur kopiert, sondern auch mit neuen Augen gelesen, wobei er genau wie Haraldsson auf das gestoßen war, was mit Axel Johansson nicht stimmte. Radjan Micic war kein schlechter Polizist. Er hatte nicht lange gebraucht, um zu denselben Schlüssen zu kommen wie Stunden später Haraldsson. Natürlich hatten bereits andere Polizisten in Gävle, Sollefteå und sogar Kollegen ihres Präsidiums Parallelen zwischen den verschiedenen Vergewaltigungen gesehen und geahnt, dass es sich in sämtlichen Fällen um denselben Täter handelte, aber ohne einen Namen, mit dem sie diese Information abgleichen konnten, kam dabei nicht viel heraus.
    Haraldsson kannte den Namen – und hatte ihn an Radjan weitergegeben. Radjan verfügte offenbar über ein bedeutend größeres Netz an Kontakten in der Stadt als Haraldsson, wie dieser jetzt begriff. Auf dem Präsidium erzählte man sich, dass Radjan und sein Kollege Elovsson bereits eine Viertelstunde, nachdem sie das Präsidium verlassen hatten, eine Adresse wussten. Um halb elf hatten sie Axel Johansson festgenommen. Ungefähr zur selben Zeit, als Haraldsson seinen Spaziergang zum Präsidium begann. Als feststand, dass sie eine DNA -Probe nehmen würden, hatte Axel ohne Umschweife gestanden. Und zwar mehr Vergewaltigungen, als im Register verzeichnet waren. Er bestritt jedoch, etwas mit den Morden an Roger Eriksson und Peter Westin zu tun zu haben, und konnte sogar ein Alibi vorweisen, das unter den derzeitigen Erkenntnissen wasserdicht schien. Dennoch war es ein guter Morgen für die Polizei von Västerås gewesen. Fünfzehn Vergewaltigungen waren aufgeklärt worden.
    Von Micic und Elovsson.
    Gerüchte besagten, dass ihnen der Kreispolizeidirektor noch heute einen Besuch abstatten würde. Haraldsson spürte, wie seine Augen

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