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Der Mann, der niemals lebte

Titel: Der Mann, der niemals lebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ignatius David
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hätte mich erstaunt, wenn es ausgeblieben wäre. Ich weiß doch, wie Männer sind. Auch du, Roger. Du bist nicht so keusch, wie du immer tust.«
    Ferris wollte etwas sagen, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Mach uns doch bitte einen Martini«, sagte sie. »Ich bin gleich wieder da.«
    Noch bevor Ferris protestieren konnte, war sie auf dem Weg ins Schlafzimmer. Er blieb eine Weile in seinem Sessel sitzen, dann beschloss er, dass er doch einen Drink gebrauchen konnte, egal, ob sie es nun vorgeschlagen hatte oder nicht. Er ging an die Bar und mixte zwei Wodka Martini. Als er den Cocktailshaker schüttelte, spürte er, wie seine Fingerkuppen an dem eiskalten Metall kleben blieben. Dann goss er die Drinks in zwei Gläser – mit einer Olive für Christina und etwas Zitrone für sich selbst. Auf eine perverse Art und Weise fühlte er sich jetzt wirklich zu Hause, und er fragte sich, ob es ihm gelingen würde, das Gespräch von vorhin wieder aufzunehmen. Vielleicht war es besser, er machte sich einfach aus dem Staub.
    Trotz dieser Überlegungen brachte er die Gläser zur Couch und wartete darauf, dass Christina wiederkam. Was trieb sie denn nur so lange? Aber eigentlich wusste er es ja. Und blieb trotzdem sitzen. Trank einen Schluck von seinem Martini, dann einen zweiten. Schließlich hörte er, wie die Schlafzimmertür geöffnet wurde.
    Christina trug einen Morgenmantel aus schwarzer Spitze, ihre Brüste zeichneten sich deutlich unter dem dünnen Stoff ab. Ferris schüttelte abwehrend den Kopf, aber er konnte die Augen nicht von ihr abwenden.
    »Ich will mich nicht mehr mit dir streiten«, sagte Christina und setzte sich neben ihn, wobei der Morgenmantel vorne ein wenig aufklaffte. Dann ließ sie sich auf die Couch sinken, und der Morgenmantel öffnete sich vollständig und zeigte sie in ihrer ganzen Nacktheit. Ferris sah die verführerisch schimmernde, haarlose Haut zwischen ihren Beinen. Das war neu. Der Anblick erregte ihn ganz gegen seinen Willen.
    »Ich brauche dich doch«, sagte sie. »Ich brauche meinen Mann.« Sie richtete sich auf, wobei ihre Brüste seinen Oberkörper streiften, und fing an, sich am Reißverschluss seiner Hose zu schaffen zu machen.
    »Lass das.« Er schob ihre Hand beiseite. »Das ist jetzt nicht der richtige Moment.«
    »Nun zier dich doch nicht so. Ich will dich.« Sie nestelte wieder an seiner Hose und zog den Reißverschluss ganz nach unten. Ferris wurde klar, dass er sie jetzt nicht mehr aufhalten konnte. Es war bereits zu spät gewesen, als er sich entschlossen hatte, die Martinis zu mixen. Trotzdem startete er noch einen letzten Versuch und stieß sie mit beiden Händen von sich. Das machte sie wütend.
    »Was ist denn los mit dir?«, fragte sie und ließ sich wieder zurück aufs Sofa fallen. »Da habe ich ganze fünf Monate auf dich gewartet, und du willst mich nicht einmal anfassen?« Sie überlegte einen Augenblick, als müsste sie ihre Strategie neu überdenken, und sagte dann mit geschürzten Lippen: »Ich war so einsam.« Langsam spreizte sie die Beine, und die nackte Haut dazwischen glänzte glatt wie rosa Marmor. Ferris versuchte, nicht hinzuschauen, aber es gelang ihm nicht. Christina hatte ihn in ihrem Bann.
    »Hör auf, Christina.« Er kapitulierte. Auf diese Weise hatte sie schon früher jeden Streit gewonnen. Sie knöpfte ihm das Hemd auf und zog ihm Schuhe, Socken, Hose und Shorts aus. Er war machtlos. Christina nahm ihn erst in den Mund, dann setzte sie sich auf ihn und beugte den Oberkörper so weit vor, dass ihre Brustwarzen ihm sanft über das Gesicht strichen. Dabei bewegte sie sich schneller und immer schneller auf und ab, bis sie laut stöhnend kam. Dann stand sie auf, führte ihn ins Schlafzimmer und trieb es wieder und immer wieder mit ihm.
    Am nächsten Morgen in aller Frühe, als Christina gerade unter der Dusche war, zog Ferris sich hastig an und stahl sich aus der Wohnung. Was er getan hatte, widerte ihn an. Er war zu schwach gewesen, um den Verführungskünsten seiner Frau zu widerstehen. Das nächste Mal musste er einen Anwalt für sich sprechen lassen. Als er die Tür der Wohnung hinter sich zuzog, wusste er, dass er es zum letzten Mal tat.

 
Langley  
    Ferris verbrachte zwei Tage in der CIA-Zentrale, die ihm vorkam wie ein aufgescheuchter Hühnerhof, und wartete auf Nachricht von Hoffman. Seit der Bombe von Frankfurt waren alle in erhöhter Alarmbereitschaft, es herrschte hektische Betriebsamkeit in allen Abteilungen. Eine Besprechung jagte die

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