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Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte

Titel: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Sacks
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«Absurdität» solcher konvulsiver Erinnerungen ließ Penfield annehmen, daß die Reminiszenzen im Grunde sinnlos und willkürlich sind:
    «Bei einer Operation ist gewöhnlich deutlich zu erkennen, daß die evozierte Reaktion eine willkürliche Wiedergabe der jeweiligen Bestandteile eines Bewußtseinsstroms ist, den der Patient irgendwann in seiner Vergangenheit erlebt hat. » Dann faßt Penfield die ungewöhnliche Vielfalt der epileptischen Träume und Szenen zusammen, die er durch Stimulation hervorgerufen hat: «Es mag sich hierbei um einen Zeitabschnitt handeln, in dem er Musik gehört, einen Blick durch die Tür in einen Tanzsaal geworfen, sich die Schandtaten von Räubern in einem Comicstrip vorgestellt hat, in dem er aus einem lebhaften Traum erwacht ist, mit Freunden ein angeregtes Gespräch geführt oder seinem kleinen Sohn aufmerksam zugehört hat, um ihm irgendwelche Ängste zu nehmen, einen Zeitabschnitt, in dem er oder sie Neonreklamen betrachtete, in Wehen im Kreißsaal lag, von einem furchteinflößenden Mann bedroht wurde, Leute betrachtete, die mit Schnee an ihren Kleidern ins Zimmer kamen... Es mag sich um einen Zeitabschnitt handeln, in dem er oder sie in Southbend, Indiana, an der Ecke von Jacob Street und Washington Street stand... oder um eine Nacht vor Jahren, in seiner Kindheit, in der er Zirkuswagen vorbeifahren sah... um einen Abend, an dem er hörte (und sah), wie seine Mutter Gäste drängte, doch endlich zu gehen... oder um einen Weihnachtsabend, an dem Vater und Mutter Weihnachtslieder sangen. »

     1. Eine Stimme (14); Fall 28. 2. Stimmen (14). 3. Eine Stimme (15). 4. Vertraute Stimme (17). 5. Vertraute Stimme (21). 6. Eine Stimme (23). 7. Eine Stimme (24). B. Eine Stimme (25). 9. Eine Stimme (28); Fall 29. 10. Vertraute Musik (15). 11. Eine Stimme (16). 12. Vertraute Stimme (17). 13. Vertraute Stimme (18). 14. Vertraute Musik (19). 15. Stimmen (23). 16. Stimmen (27); Fall 4. 17. Vertraute Musik (14)18. Vertraute Musik (17). 19. Vertraute Musik (24). 20. Vertraute Musik (25); Fall 30. 21. Vertraute Musik (23); Fall 31. 22. Vertraute Stimme (16); Fall 32. 23. Vertraute Musik (23); Fall 5. 24. Vertraute Musik (Y). 25. Geräusche von Schritten (1); Fall 6. 26. Vertraute Stimme (14). 27. Stimmen (22); Fall B. 28. Musik (15); Fall 9. 29. Stimmen (14); Fall 36. 30. Vertrautes Geräusch (16); Fall 35. 31. Eine Stimme (16a); Fall 23. 32. Eine Stimme (26). 33. Stimmen (25). 34. Stimmen (27). 3 5. Eine Stimme (28). 36. Eine Stimme (33); Fall 12. 37. Musik (12); Fall 11. 38. Eine Stimme (1 7d); Fall 24. 39. Vertraute Stimme (14). 40. Vertraute Stimmen (15). 41. Hundegebell (17). 42. Musik (18). 43. Eine Stimme (20); Fall 13. 44. Vertraute Stimme (11). 45. Eine Stimme (12). 46. Vertraute Stimme (13). 47. Vertraute Stimme (14). 48. Vertraute Musik (15). 49. Eine Stimme (16); Fall 14. So. Stimmen (2). 51. Stimmen (3). 52. Stimmen (5). 53.Stimmen (6). 54. Stimmen (1o). 55. Stimmen (11); Fall 15. 56. Vertraute Stimme (15). 57. Vertraute Stimme (16). 58. Vertraute Stimme (22); Fall 16. 59. Musik (1o); Fall 17. 6o. Vertraute Stimme (30). 61. Vertraute Stimme (31). 62. Vertraute Stimme (32); Fall 3. 63. Vertraute Musik (8). 64. Vertraute Musik (1o). 65. Vertraute Musik (D2); Fall 10. 66. Stimmen (11); Fall 7.
    Ich wollte, ich könnte diese wundervolle Passage von Penfield in ihrer ganzen Länge zitieren. Sie erfüllt mich, wie die Berichte der beiden alten Irinnen, mit Ehrfurcht vor der «individuellen Physiologie», der Physiologie des Ichs. Penfield ist beeindruckt von der Häufigkeit musikalischer Anfälle und führt viele faszinierende und oft komische Beispiele dafür an. Bei den über fünfhundert Schläfenlappen-Epileptikern, die er untersucht hat, traten diese musikalischen Anfälle mit einer Häufigkeit von drei Prozent auf. «Wir waren überrascht, wie oft die Stimulation bei dem Patienten bewirkte, daß er Musik hörte. Dieses Erlebnis wurde bei elf Personen an siebzehn verschiedenen Punkten hervorgerufen (siehe Illustration). Manchmal handelte es sich um ein Orchester, in anderen Fällen um Stimmen, ein Klavier oder einen Chor. Mehrmals wurde die Musik als Erkennungsmelodie einer Radiosendung identifiziert... Die Punkte, die musikalische Halluzinationen erzeugen, befinden sich in der oberen Schläfenlappenwindung, und zwar entweder seitlich oder auf der Oberfläche (und liegen damit in der Nähe des Punktes, der die sogenannte musikogene Epilepsie hervorruft). »
    Die Beispiele, die Penfield

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