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Der Mann, der seine Frau vergaß

Der Mann, der seine Frau vergaß

Titel: Der Mann, der seine Frau vergaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John O'Farrell
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für einen Scherz. Ich wohnte schon zu lange bei Gary.
    »Was?«
    »Weil es gebrannt hat. Darum habe ich mich aufgeregt. In unserer Küche hat es gebrannt, während wir in unseren Betten lagen, und der Rauchmelder ging nicht los, weil du den Akku herausgenommen hattest.«
    Deshalb kann es nicht schaden, sich mit den Tatsachen vertraut zu machen, bevor man sich auf eine Diskussion einlässt.
    »Scheiße! Wie furchtbar. Ich – daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern …«, murmelte ich kleinlaut.
    »Aber dass ich deswegen sauer war, daran erinnerst du dich?«
    »Dunkel … Waren wir draußen?«
    »Äh, ja, schließlich stand unser Haus in Flammen. Die ganze Familie stand im Schlafanzug im Garten und sah zu, wie die Feuerwehr die verkohlten Küchenschränke auf die Terrasse schleppte.«
    Ich versuchte, mir die Szene bildlich vorzustellen, ohne Erfolg. »Mist. Und wer hat dann Alarm geschlagen?«
    »Äh, ich habe die Kinder geweckt, nachdem du mich angestupst und gefragt hattest, ob ich Rauch rieche.«
    »Also habe ich wenigstens Alarm geschlagen.«
    »Du hast mich wachgerüttelt und ›es riecht so verbrannt‹ gesagt, und dann bin ich aus dem Bett gesprungen und habe die Kinder geweckt.«
    »Aber ich war doch derjenige, der den Rauch zuerst gerochen hat. Macht das die Sache mit dem Akku nicht wieder wett?«
    »Nein – wir hätten alle sterben können! Wir mussten die Küche komplett renovieren! Das alles hätte sich vermeiden lassen …«
    »Vielleicht habe ich den Rauch ja eher gerochen, als der Melder hätte reagieren können …«
    »Okay – du warst der Held des Tages! Das nenne ich Geschichtsklitterung. Ich Dummchen – am Ende habe ich mir das alles bloß eingebildet.«
    Wir hatten unseren ersten handfesten Krach, doch ich hielt es für das Beste, darauf nicht näher einzugehen.
    »Eine Rose für die Dame?«, fragte ein Blumenverkäufer mit starkem osteuropäischen Akzent. Der Rosenduft ging im Gestank der speichelgetränkten Zigarette unter, die zwischen seinen Lippen klemmte.
    »Äh, nein. Nein danke.«
    »Hey, Lady – liebt er Sie nicht? Soll er Ihnen kaufen romantische Blume?«
    »Nein, vielen Dank.«
    Der Verkäufer wanderte davon, doch sein Erscheinen hatte die zunehmend brenzlig werdende Situation etwas entschärft.
    »Du kannst nicht einfach reinen Tisch machen und noch einmal bei null anfangen, Vaughan.«
    »Aber was bleibt mir denn anderes übrig? Ich habe alles vergessen, und letztlich geht es dir genauso. Du hast vergessen, was du einmal für mich empfunden hast. Was ich vor Gericht gesagt habe, war mein voller Ernst.«
    »Du machst dir etwas vor. Du hast dich in eine romantische Vorstellung von Vaughan und seiner glücklichen kleinen Ehefrau verrannt, weil du deine Vergangenheit zurückhaben willst. Aber deine Vergangenheit ist eben nicht so, wie du sie dir vorstellst. Du kannst dir nicht einfach die Rosinen aus dem Kuchen picken. Es war weiß Gott nicht alles eitel Glück und Sonnenschein, das kannst du mir glauben.«
    »Es geht mir nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. Als ich dich und unser Haus das erste Mal gesehen habe … Wenn du das alles noch einmal so wie ich mit neuen Augen sehen könntest, würdest du es nicht einfach vor die Hunde gehen lassen.«
    »Aber deine neuen Augen übersehen, dass du nicht ins Bild passt. Du hast quasi im Vorbeifahren ein schönes Haus gesehen, und jetzt denkst du: ›Da würde ich gern wohnen.‹« Die Zuschauer klatschten begeistert Beifall, als wollten sie Maddy zu ihrer gelungenen Argumentation gratulieren.
    »Menschen können sich ändern«, flehte ich sie an. »Ich habe mich verändert. Und dass ich dich verletzt habe, als es mit unserer Ehe bergab ging, tut mir leid. Ich weiß nicht, warum ich es getan habe, aber wenn es dich tröstet, fand ich die ganze Streiterei offenbar so traumatisch, dass mein Gehirn einfach sämtliche Erinnerungen gelöscht hat. Und jetzt kann ich mich nur noch daran entsinnen, dass ich hin und weg war, als wir uns das erste Mal begegnet sind.«
    »Dann wart mal ab, bis deine Erinnerung zurückkehrt. Du liebst mich nicht, Vaughan. Das ist bloß eine fixe Idee.«
    Der kettenrauchende Blumenverkäufer hatte keinen Erfolg gehabt und war zum nächsten Café weitergezogen.
    »Entschuldigung!«, rief ich ihm zu.
    »Vaughan, nein!«
    »Was kosten die Rosen?«
    »Vier Pfund das Stück«, sagte er und kam auch schon herbeigeeilt. »Schöne Rose für schöne Frau.«
    »Vaughan – wehe, du kaufst mir eine

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