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Der Mann, der starb wie ein Lachs

Der Mann, der starb wie ein Lachs

Titel: Der Mann, der starb wie ein Lachs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mikael Niemi
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… das war alles.«
    »Was war da?«
    »Nun ja, ich war ja derjenige, der die Sachen in Martin Uddes Keller gefunden hat …«
    »Ja, ich erinnere mich dran.«
    »Ich weiß, es klingt ein wenig verrückt. Ich weiß, es kann spinnert erscheinen. Aber ich habe alles so deutlich gesehen, wie mitten am Tag, es war ein unglaublich klarer Film in meinem Kopf.«
    »Sie hatten eine enne«, erklärte Sonny ruhig.
    »Wie bitte?«
    »Auf Schwedisch nennt man das eine Vorahnung. Mein Großvater hatte das auch manchmal.«
    »Ihr …?«
    »Wir werden das überprüfen«, sagte Sonny.
    »Aber ich weiß doch nicht einmal, wo der Stall liegt.«
    Sie legten dann auf. Sonny schob den Stift wieder in die Tasche seiner Anglerweste und sah ein, dass der Urlaub beendet war. Gävle, dachte er. Der Stall bei Ockelbo. Er selbst hatte die Fotos des Diebesguts der Trickdiebe gesehen. Unter anderem den hämisch grinsenden, besonders auffälligen goldenen Gartenzwerg.
     

48
     
    Das Telefon klingelte, und nur widerwillig unterbrach Ånderman sein Schreiben. Drei Freizeichen lang saß er reglos da, die Finger auf den Bakelittasten der Schreibmaschine. Wie Klaviertasten, dachte er. Chopin. Die Fingerkuppen von Jahrzehnten hatten sie rund geschliffen, wie die Fußtritte von Jahrhunderten Vertiefungen in alten Marmortreppen bildeten.
    Kurz vor dem vierten Signal, nach dem die Anrufbeantworterstimme übernehmen würde, hob er den Hörer und schmeckte das letzte Salzige der Frühlingsrolle. Dann war es fort.
    »Sonny Rantatalo, Polizeirevier Pajala. Ich kann Therese Fossnes nicht erreichen.«
    »Sie ist leider für ein paar Tage krank geschrieben.«
    »Aber zu Hause geht sie auch nicht ran.«
    »Ihre Wohnung wird renoviert, sie hat momentan eine Geheimadresse.«
    »Wird sie bedroht?«
    »Worum geht es denn?«
    Sonny schnaufte in den Hörer. Er klang atemlos. Als ginge er eine Treppe hinauf und spräche dabei in sein Handy.
    »Es geht um zwei Dinge. Zuerst einmal um einen Telefontipp, den ich bekommen habe. Wir haben doch nichts über das Diebesversteck in Gävle verlauten lassen, oder?«
    »Nein, bisher noch nicht.«
    »Dann kann also kein Außenstehender davon wissen, dass die Trickdiebe alles in einem Stall versteckt hatten?«
    »Niemand außerhalb der Ermittlungen.«
    Sonny berichtete in aller Kürze von Jan Evert Herdepalms Anruf und beschrieb das vermutete Versteck. Vor der Mistluke. Zwölf Schritte, wie in einem Piratenfilm, dachte Sonny.
    »Woher wusste Herdepalm davon?«, wollte Ånderman wissen.
    »Enne«, rutschte es Sonny heraus, »ich meine, auf Schwedisch heißt es …«
    »Vorahnung«, unterbrach Ånderman ihn. »Und was war das zweite?«
    »Tja, wir hatten hier in einer der Ortschaften einen Hausbrand. Ein Junggeselle, der bei seiner Mutter gewohnt hat, sein Zimmer hat Feuer gefangen. Die halbe Hütte ist zum Teufel.«
    »Ja, und weiter?«
    »Wir haben einen Brandtechniker geholt, der alles durchgegangen ist. Und da waren Tiere.«
    »Warte mal«, sagte Ånderman und zog seinen Parker heraus.
    »Tiere, hörst du! Auf den Regalen, total verbrannt.«
    »Meinst du ausgestopfte?«
    »Nein, die waren getrocknet. Er hat sie alle schrumpfen lassen.«
    »Im Haus?«
    »Woher soll ich das denn wissen? Und im Schrank, rate mal, was im Schrank lag?«
    »Der Kerl selbst.«
    Sonny antwortete nicht sofort. Er ist schon Bulle geworden, als ich noch gar nicht dran gedacht habe, dachte Ånderman. Die sind empfindlich, diese Dorfpolizisten.
    »Das ist ziemlich häufig so«, verdeutlichte Ånderman freundlich, »das Opfer wird von Panik ergriffen und versteckt sich.«
    »Nein, nicht ihn selbst«, wehrte Sonny ab. »Eine Aktentasche. Eine alte, braune Aktentasche in imitiertem Krokodilleder, so eine, wie sie in den Sechzigern beliebt waren.«
    »Ich kenne das Modell.«
    »Und da drinnen lagen Medaillen. Von Schießwettbewerben. Und ein paar Zinnpokale, die die Hitze überstanden haben. Die Gravur konnte man immer noch lesen.«
    »Ja, und?«
    »Sie gehörten Martin Udde.«
    Ånderman erstarrte.
    »Wusste seine Mutter davon?«
    »Sie behauptet, nichts zu wissen.«
    »Und was sagt der Sohn selbst? Dieser Junggeselle, meine ich?«
    »Wir haben ihn nicht zu fassen gekriegt«, gab Sonny zu.
    »Wo ist er?«
    »Der Kerl ist in den Wald gelaufen. Die Leute suchen ihn. Er muss in Panik geraten sein.«
    »Aber ihr habt doch eine Fahndung eingeleitet? Und dem Staatsanwalt sollte man auch Bescheid geben. Und du sagst, es waren getrocknete Tierkörper?«
    »Ja«,

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