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Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry

Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry

Titel: Der Mann, der zweimal starb Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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darüber.
    „Es klappt noch“, raunte Percy Coogan. „Sie haben uns bis jetzt nicht entdeckt. Nehmt die Beine in die Hand, Boys!“
    Sie hasteten durch den rückwärtigen Teil des Gartens und kletterten über die Umzäunung. Keuchend und schnaufend rannten sie am dunklen Rand des Green Parks dahin. Erst an der U-Bahn Station kamen sie zum Verschnaufen. Puck Gravel warf aufatmend den schweren Sack auf den Lieferwagen. Erschöpft kroch er dann in das Führerhaus zu den ändern. „Es war ein Wunder“, stammelte er. „Ich kann jetzt noch nicht daran glauben. Um ein Haar wären wir erwischt worden.“
    Jack Potter grinste nur. Er hockte breit und wuchtig hinter dem Steuer. Der Motor tuckerte los. Die alte Kiste setzte sich in Fahrt.
    „Wenn ich an die Goldfüchse denke“, brummte Percy Coogan, „dann wird mir ganz schwindlig im Kopf. Das ist ein Reichtum, Freunde. Wir bekommen mindestens dreitausend dafür. Wieviel hast du von den Scheinen erwischt, Puck? Hast du die Bündel eingesteckt?“
    Puck Gravel wühlte nervös in seinen Taschen. „Ich hatte keine Zeit mehr dazu“, stotterte er. „Das ist alles, was ich in der Hast erraffen konnte.“
    Es waren etwa achtzig Pfund. Damit konnte man nicht viel anfangen, aber für ein paar lustige Abende würde es reichen.
    „Wir feiern nachher ein kleines Fest“, brummelte Percy Coogan gutgelaunt. „Nadja Orban wird Augen machen. Ich glaube, sie läßt sich doch noch zähmen. Man muß nur Geduld mit ihr haben.“
    Sie fuhren den Lieferwagen in den Hinterhof der Sidney Bar. Als die beiden ändern ausgestiegen waren, steuerte Jack Potter den schwerfälligen Kasten in die Garage. Den schweren Sack ließ er im Laderaum liegen. Sorgfältig schloß er die Tür der Garage.
    „Ich werde“, sagte er zu Percy Coogan, „noch heute Nacht zu Douglas Woodbrook gehen. Er hat einen Trödelladen am Wenlock Basin. Er muß die Wertpapiere und das Gold verhökern. Seid ihr damit einverstanden, Boys?“
    Percy Coogan und Puck Gravel taten grunzend ihre Zustimmung kund.
    „Laß dir ruhig Zeit damit“, meinten sie. „Es eilt nicht. Das Bargeld reicht für diese Woche.“
    Einer hinter dem ändern betraten sie die Gaststube der Sidney Bar. Sie sahen die Augen Nicol Trapps und Teddy Snacks erwartungsvoll auf sich gerichtet. Aus ihren Blicken sprach Angst und Gier. Sie hatten kaum etwas auf dem Tisch stehen. Die letzten Pennies waren längst ausgegeben.
    „Hat es geklappt?“ fragte Nicol Trapp in fiebernder Spannung.
    „All right!“ brummte Jack Potter grinsend. „Ihr könnt euch gratulieren, daß ihr uns zu Freunden habt. Wir haben ganze Arbeit geleistet.“
    „Dann packt mal aus“, knurrte Clift Murray habgierig. „Ich habe Hunger wie ein Steppenwolf. Ein Steak mit Bratkartoffeln wäre gerade das Richtige jetzt.“
    „Sollst du haben, Clift“, sagte Puck Gravel gönnerhaft und knallte einen Schein auf den Tisch. „Heute lassen wir uns anständig vollaufen. Wo ist denn die Bedienung, zum Teufel? He, Nadja!“
    Nadja Orban kam langsam an den Tisch heran. „Was gibt’s?“ fragte sie tonlos. „Habt ihr Geld? Der Wirt schreibt nicht länger an.“
    Puck Gravel deutete großspurig auf den Schein. „Laß die Scherze, Mädchen“, brummte er trocken. „Um dieses Geld können wir euren ganzen Laden kaufen. Bring sechs Steaks und eine Kanne Bier. Über den Schnaps reden wir später. Na, mach schon!“
    Nadja Orban blickte verwundert auf die seltsame Tischrunde. Sie nahm den Schein in die Hand und prüfte ihn gewissenhaft. Er war in Ordnung. „Na gut“, sagte sie. „Sechs Steaks also. Ich gebe die Bestellung in der Küche auf.“
    Es dauerte etwa fünf Minuten, bis sie an den Tisch zurückkehrte. Diesmal trug sie einen Brief in der Hand. „Hier“, sagte sie lächelnd. „Dieses Kuvert soll ich euch übergeben.“
    Percy Coogan riß ihr den gelben Umschlag hastig aus den Händen. „Diese Briefe kenne ich“, grinste er. „Reginald York verwendet solches Papier. Er wird seinen Anteil kassieren wollen. Verdammt, er hat es aber ziemlich eilig.“
    Percy Coogan schlitzte das Kuvert auf. Er hatte einen Briefbogen zu sehen erwartet. Statt dessen fiel ihm nur eine schmale Visitenkarte in die Hände. Er studierte nervös die aufgedruckten  Worte. „G. E. Morry“, buchstabierte er. „Kriminalkommissar.“ Sonst stand kein Wort auf der Karte. Keine persönliche Zeile. Nichts als der gefürchtete Name, der das Blut in den Adern stocken ließ.
    „Was hat das zu bedeuten?“ fragte

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