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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Hendriks hier in der Gegend ist und dieses Hotel aufsuchen wird. Du sollst dich von ihm fernhalten. Sie wissen aus >einer heiklen, aber sicheren Quelle<« - Bond lächelte bei dem alten Euphemismus -, »daß er unter anderem dich finden und . . . nun ja, umbringen soll. Da hab ich mir also ausgerechnet, da du hier in der Gegend bist, und nach den Fragen, die du mir gestellt hast, daß du ihm vielleicht schon auf der Spur bist, aber möglicherweise in eine vorbereitete Falle gehen könntest. Da du nicht wußtest, daß er es auf dich abgesehen hat, während du hinter ihm her bist.«
    Sie streckte tastend die Hand aus, als wolle sie sich vergewissern, daß sie richtig gehandelt habe. Bond ergriff sie und tätschelte sie geistesabwesend, während seine Gedanken sich mit dieser unerwarteten Komplikation befaßten.
    Er sagte: »Hendriks ist tatsächlich hier. Ebenso ein Revolvermann namens Scaramanga. Ich kann dir auch sagen, daß Scaramanga Ross getötet hat. In Trinidad.« Er sah, wie sie erschrak. »Du kannst es als Tatsache von mir weitergeben. Das heißt, wenn ich dich hier herausbringe. Hendriks ist zwar hier, scheint mich aber nicht mit Sicherheit identifiziert zu haben. Hat das Hauptquartier bekanntgegeben, ob er eine Beschreibung von mir besitzt?«
    »Du bist nur als der >berüchtigte Geheimagent James Bond< bezeichnet worden. Das scheint aber Hendriks nicht viel gesagt zu haben, da er nach besonderen Merkmalen fragte. Das war vor zwei Tagen. Er kann sie jeden Augenblick gekabelt oder telefoniert bekommen. Verstehst du, warum ich dich hier aufsuchen mußte, James?«
    »Selbstverständlich, Mary, und vielen Dank. Jetzt muß ich dich nur hier aus dem Fenster kriegen, dann mußt du allein deinen Weg finden. Mach dir keine Sorgen um mich. Ich glaube, ich werde die Situation schon meistern können. Außerdem habe ich Hilfe.«
    Er erzählte ihr von Felix Leiter und Nicholson.
    »Sag nur dem Hauptquartier, du hättest die Botschaft abgeliefert, und berichte ihnen, daß ich hier bin, und mit mir die beiden Leute der CIA. Das Hauptquartier kann dann direkt von Washington Informationen darüber beziehen. Okay?«
    Er stand auf.
    Sie trat neben ihn und sah zu ihm auf.
    »Aber du wirst auf dich achtgeben?«
    »Natürlich.«
    Er klopfte ihr auf die Schulter. Dann drehte er die Dusche ab und öffnete die Badezimmertür.
    »Komm jetzt. Wir müssen um ein bißchen Glück beten.«
    Eine seidige Stimme kam aus der Dunkelheit. »Na, Mister, die Heiligen haben Sie heute vergessen. Kommt nur beide her. Die Hände hinter dem Kopf verschränkt.«
    11
    Scaramanga ging zur Tür und drehte das Licht an.
    Er war nackt bis auf die Shorts und die Halfter unter seinem linken Arm. Der goldene Revolver blieb auf Bond gerichtet, als er näher trat.
    Bond blickte ihn ungläubig an, dann auf den Teppich an der Tür. Die Keile waren noch dort, unverändert. Er konnte unmöglich ohne fremde Hilfe durchs Fenster hereingekommen sein.
    Dann sah er, daß sein Kleiderschrank offenstand und daß Licht aus dem Nebenzimmer hereinfiel. Es war eine ganz simple Geheimtür - einfach die ganze Hinterwand des Schrankes, von Bonds Seite nicht zu entdecken und auf der andern wahrscheinlich wie eine versperrte Verbindungstür anzusehen.
    Scaramanga kam in die Mitte des Zimmers und sah die beiden höhnisch an.
    »Ich hab das Stück Hintern vorhin nicht gesehen. Wo hast du es dir denn in Reserve gehalten? Und warum mußt du es im Badezimmer verstecken? Machst du’s gern unter der Dusche?« Bond erklärte: »Wir sind verlobt. Sie arbeitet im Büro des Hochkommissars in Kingston. Chiffrierbeamtin. Sie hat in dem Lokal, wo wir einander getroffen haben, erfahren, wo ich bin. Sie ist hergekommen, um mir zu sagen, daß meine Mutter in London im Spital liegt; sie ist unglücklich gestürzt. Was ist schon daran? Sie heißt Mary Goodnight. Was fällt Ihnen ein, mitten in der Nacht in mein Zimmer einzubrechen und mit dem Revolver herumzufuchteln? Und behalten Sie Ihre dreckigen Worte gefälligst für sich.«
    Bond war mit seinem Gepolter zufrieden und beschloß, den nächsten Schritt zur Befreiung Mary Goodnights zu tun. Er senkte seine Hände und wandte sich an das Mädchen.
    »Nimm deine Arme runter, Mary. Mr. Scaramanga muß gedacht haben, es seien Einbrecher hier, als er das Fenster zuschlagen hörte. Ich werde mir jetzt was anziehen und dich zu deinem Wagen bringen. Du hast eine lange Fahrt zurück nach Kingston. Willst du nicht vielleicht die Nacht über hierbleiben? Ich

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