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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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…«
    »Das betrifft nur einige. Andere operieren ganz normal weiter. Und wieder andere wurden neu aufgebaut und sind noch geheimer – und viel effektiver. Zum Beispiel Scotch and Soda.«

7
     
    »Scotch and …?« Buchanan lief es kalt über den Rücken.
    »So lautet der Deckname einer militärischen Einsatzgruppe. Sie arbeitet mit der DEA, also der Drug Enforcement Administration, und der CIA zusammen, um mittel- und südamerikanische Drogenkartelle zu infiltrieren und von innen heraus zu zerstören. Da die betreffenden Regierungen die Anwesenheit bewaffneter amerikanischer Soldaten in Zivil auf ihrem Territorium nicht genehmigt haben, verstößt dieses Unternehmen gegen das Gesetz.«
    »Entweder Sie haben eine verdammt rege Phantasie, oder Ihre Informanten befinden sich in einer Nervenklinik. Wie auch immer, es hat nichts mit mir zu tun. Ich weiß nichts von all dem Zeug, warum also …?«
    »Sie haben für ISA gearbeitet und wurden vor einem halben Jahr zu Scotch and Soda versetzt. Sie sind einer der vielen Soldaten der Special Operations Division, die faktisch als militärischer Zweig der DEA und der CIA im Ausland tätig sind.«
    Buchanan richtete sich langsam auf. »Na schön, jetzt habe ich die Nase voll. Genug. Was Sie mir unterstellen, ist grotesk. Wenn Sie diesen Quatsch in Gegenwart der falschen Leute erzählen, könnte Ihnen irgendein Dummkopf – etwa ein Politiker – tatsächlich glauben. Und dann säße ich bis zum Hals in der Scheiße. Bis zum Ende meiner Laufbahn müßte ich blöde Fragen beantworten. Wegen Ihrer Hirngespinste.«
    »Hirngespinste, meinen Sie?« Holly fischte aus ihrer Kameratasche eine Kopie seines Phantombilds und Abzüge der Fotos, die Big Bob Bailey ihm bereits in Fort Lauderdale gezeigt hatte. »Die sehen ziemlich real aus.«
    Buchanan schnürte sich die Brust zusammen, als er das Phantombild und die Aufnahmen aus Frankfurt und Merida betrachtete. Einige kannte er nicht, zum Beispiel eins am Pier 66 in Fort Lauderdale, das vom Ufer aus aufgenommen worden war; Holly McCoy hatte den Winkel so gewählt, daß im Hintergrund ein Ortsschild zu sehen war.
    Um Gottes willen, dachte er, diese Fotos wurden doch angeblich vernichtet. Was ist nach meiner Abreise aus Fort Lauderdale passiert? Hat das Team alles vermasselt?
    »Na und?« fragte er. »Was sollen diese Bilder?«
    »Sie sind wirklich nicht zu schlagen. Sitzen mit unbewegter Miene vor mir und … Sie würden alles ableugnen, egal, wie handfest die Beweise sind.«
    »Die Fotos beweisen überhaupt nichts. Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Hören Sie. Sie sind hier in drei verschiedenen Rollen zu sehen.«
    »Man sieht drei Männer, die mir etwas ähneln, und was immer sie tun, es hat meines Erachtens nichts mit Agententätigkeit zu tun.«
    »Jim Crawford. Ed Potter. Victor Grant.«
    »Ich weiß nicht, was das alles soll. Ich frage Sie noch einmal: Woher wissen Sie meinen Namen? Woher wissen Sie, daß ich Soldat bin? Wer zum Teufel hat Ihnen verraten, daß ich mit diesem Zug fahre?«
    Holly schüttelte den Kopf. »Vertraulich.«
    »Es gibt eine einfache Methode nachzuweisen, daß Sie sich irren. Sie wissen, daß ich Buchanan heiße und in Fort Bragg stationiert bin. Erkundigen Sie sich. Sie werden nichts weiter hören, als daß ich Hauptmann und Spezialist für Geländeausbildung bin. Das ist alles. Kein Spionagezeug.«
    »Ich habe mich erkundigt. In einem haben Sie recht. Ich habe nur erfahren, was Sie eben sagten. Es gibt haufenweise Akten über Sie. Da Sie soviel wegen Ihrer seltsamen Geländeausbildung unterwegs sind, habe ich niemanden getroffen, der Sie tatsächlich kennt.«
    »Sie haben die falschen Leute gefragt.«
    »Verraten Sie mir, an wen ich mich wenden soll. Nein, lassen Sie’s. Es ist mir klar, daß jeder von Ihnen Genannte naturgemäß Mitwisser der Verschwörung wäre.«
    »Mir platzt der Kragen.«
    »Zumindest tun Sie so. Ich habe das Gefühl, bei Ihnen ist alles nur Schwindel und Verschleierung, eine Schicht über der anderen. Ihr Name, Ihre Personalien. Wer sagt mir, daß Buchanan nicht auch ein Pseudonym ist!«
    »Zum Teufel, Holly, beides zugleich geht nicht. Sie behaupten, nach der Wahrheit zu suchen, glauben mir aber kein Wort. Gesetzt den Fall, ich gebe zu, daß ich bei Scotch and Soda mitmache. Sie würden wahrscheinlich erwidern, daß ich lüge und in Wahrheit zu einer ganz anderen Truppe gehöre.«
    »Sie sind sehr geschickt. Ehrlich – mein Kompliment.«
    »Nehmen wir an, Sie hätten recht«,

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