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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Schlange, die sich irgendwie befreien konnte, dem Zoologischen Garten übergeben wird.“
    „Eine Kobra sollte niemals Teil einer Ausstellung sein“, sagte sie barsch.
    Das alte Mädchen war bissig und wütend. Es war kein guter Tag für ein Gespräch mit der Königin, aber er hatte es sich nicht ausgesucht – er war zu ihr zitiert worden.
    „Eure Majestät, ich wiederhole, die Schlange ist weg.“ Er zögerte. Für ihn war es ungemein wichtig, dass die Ägyptologische Abteilung des Museums weiter gedieh. Es war lebenswichtig! Bei seinen Spielschulden …
    Er versuchte es mit der alten Masche. Er lief zu ihrem Schreibtisch und sank auf ein Knie. Man konnte Viktoria trotz ihres Alters immer noch schmeicheln. „Großmütige Königin, ich flehe Sie an. Bitte lassen Sie uns nicht verstecken, was so sehr zum Ruhm unseres Reiches beigetragen hat! Bitte verzeihen Sie mir, aber es war Ihr geliebter Prince Albert, der uns diese Ausstellung geschenkt hat. Vertrauen Sie mir. Lassen Sie mich den Weg ebnen für noch größere Ausstellungen, und nehmen Sie uns nichts von dem, was wir bereits erreicht haben!“
    Ihre Lippen waren immer noch geschürzt, aber die Schmeichelei und die Erwähnung des verblichenen Albert schienen ihren Zweck erfüllt zu haben.
    „Wir werden Ihnen erlauben, Ihren Bereich am Montag wieder zu öffnen“, erklärte sie. „Wir vertrauen darauf, dass Sie sich persönlich darum kümmern.“
    Er beugte den Kopf. „Vielen Dank, Eure Majestät! Ich werde Sie nicht enttäuschen!“ sagte er.
    „Wir sind jetzt wirklich müde“, erklärte Victoria.
    „Ja, natürlich, verzeihen Sie mir, dass ich Ihre Zeit an einem Sonntagmorgen in Anspruch genommen habe.“
    Sie wandte sich wieder ihren Papieren zu und entließ ihn damit. Guter Gott, ja, die Ägyptologische Abteilung musste offen bleiben. Und jetzt hatte sie ihm auch noch die königliche Anweisung gegeben, seine Zeit dort zu verbringen!
    In McNally’s Public House bestellte sich Brian ein Glas von dem billigen Gin, der hier ausgeschenkt wurde, und setzte sich an einen der dreckigen Tische, von dem aus man auf die Straße sehen konnte. Eine Weile beobachtete er das Treiben im Pub, dann entdeckte er die kleine, blonde Prostituierte, mit der Tristan am Vortag gesprochen hatte. Sie flirtete mit den Männern an der Bar und ließ sich begrabschen. Aber offenbar traf sie keine Verabredungen für schnelle Schäferstündchen in dunklen Nebengassen.
    Irgendwann bemerkte die Frau, dass er sie beobachtete. Sie kam herüber, setzte sich und beugte sich tief über den Tisch. Es war eine gekonnte Bewegung, durch die ihre Brüste nach oben geschoben wurden und beinahe herausquollen. „Na, mein Alterchen. Was machst du denn hier? Anschauen ist umsonst, solange du für den Gin sorgst. Meinst du, du wärst auch noch zu mehr in Lage?“ Ihr Fuß glitt an seinem Bein empor.
    Ohne sie anzusehen, fuhr er mit dem Finger an seinem Glas auf und ab. „Ich brauche keine Unterhaltung, Schätzchen“, sagte er.
    Mit schmalen Augen lehnte sie sich zurück. „Sieht nicht so aus, als wenn du noch voll im Saft stehen würdest, alter Mann. Auf der anderen Seite bin ich dafür bekannt, dass ich die eine oder andere trockene Quelle wieder zum Sprudeln bringe, wenn du weißt, was ich meine.“
    Sie wartete auf seine Reaktion.
    „Ich brauche selbst Geld“, erklärte er ihr.
    „Und du weißt auch, wie du an welches kommst?“
    „Ich habe einiges zu verkaufen.“
    „Hier gibt es schon genug Müll.“
    „Ich habe gute Sachen.“
    Sie beäugte ihn von oben bis unten. Seine Kleider waren abgerissen, er hatte sich Dreck in den angeklebten Bart gerieben.
    „Ich habe keine Zeit für dich, alter Mann“, erklärte sie ihm. „Tut mir Leid. So ist es nun mal.“ Sie stand auf.
    „Ich arbeite im Museum“, sagte er.
    Sie setzte sich wieder. Ihre Augen verengten sich wieder. „Und da hast du etwas mitgehen lassen?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Wer verdächtigt schon einen alten Mann, der kaum seinen Besen schwingen kann?“
    „Ich könnte dich verhaften lassen, weißt du.“
    „Du verdienst sicher lieber Geld. Und ich glaube nicht, dass die Käufer, die du kennst, hier aus der Gegend sind.“
    „Was hast du denn?“
    Er beugte sich vor und flüsterte ihr etwas zu. Sie lehnte sich zurück. Ihre Augen waren jetzt ziemlich groß.
    „Vielleicht … vielleicht kann ich was arrangieren.“
    „Vielleicht ist nicht genug. Ich habe neulich die Leiche von dem Kerl gesehen, der da an der

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