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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Augen beugte er sich über den Tisch. „Oje! Sie müssen sich vorsehen, liebste Camille. Die Jahre vergehen, und Sie werden im Laufe der Zeit immer kurzsichtiger geworden sein und alles vergessen haben über die Wunder der modernen Welt.“
    Sie lachte leise. „Sie meinen Wunder wie Sie, Sir Hunter? Oder wie soll ich Sie verstehen?“
    Er grinste. „Ich würde mich glücklich schätzen, Sie in London begleiten zu dürfen, wissen Sie.“
    „Ich fürchte den Skandal“, entgegnete sie.
    „Man muss ein bisschen verwegen leben.“
    „Sie haben leicht reden, Sir Hunter“, sagte sie etwas steif. „Und ich liebe meine Arbeit. Wenn ich denn schon alt, grau und kurzsichtig werden soll, dann gibt es für mich keinen besseren Platz dafür als diesen hier.“
    „Aber die Verschwendung solcher Schönheit und Jugend ist eine ernsthafte Sünde“, behauptete er.
    „Sie sind sehr charmant, und Sie wissen es“, erwiderte Camille.
    Sein Lächeln verschwand, plötzlich wurde er sehr ernst. „Ich mache mir wirklich Sorgen.“
    „Tun Sie das? Und warum?“ wollte sie wissen.
    Er kam um den Tisch herum. Etwas zu zärtlich strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. „Ich habe nur gerade gehört, dass Sie einen wirklich außergewöhnlichen Abend – und Morgen – verbracht haben.“
    „Oh! Der Unfall“, murmelte sie.
    „Sie haben die letzte Nacht auf Schloss Carlyle verbracht?“ fragte er.
    „Mein Vormund ist verletzt worden. Ich hatte keine Wahl.“
    „Darf ich offen sprechen, Camille?“ fragte er. Sein Blick war sanft und ernst.
    „Wenn Sie möchten.“
    „Ich habe Angst um Sie! Sie dürfen sich nicht täuschen lassen. Der Earl of Carlyle ist ein Monster. Sir John hat mir erzählt, dass Lord Stirling Sie heute persönlich ins Museum gebracht hat und darauf besteht, dass Sie an seiner Seite den Wohltätigkeitsball besuchen. Camille, er ist gefährlich!“
    Sie hob eine Augenbraue. „Vergeben Sie mir, falls ich mich irre, aber versuchen Sie nicht ununterbrochen, mir auf die gleiche Weise gefährlich zu werden?“
    Betrübt schüttelte er den Kopf. „Meine Versuche zielen nur auf Ihre Tugend ab. Der Earl of Carlyle dagegen ist dem Wahnsinn nah. Ich fürchte um Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Offenbar hat er sich völlig auf Sie fixiert, Camille. Sie sind in seine Welt eingedrungen, in der er heute nur noch sehr wenige Menschen duldet.“ Sir Hunter räusperte sich. „Camille, ich möchte um nichts in der Welt Ihre Gefühle verletzen. Trotzdem ist Ihnen sicherlich bewusst, dass wir eine auf Klassenschranken versessene Gesellschaft sind. Es gibt Gerüchte, dass der Earl nachts die Gassen von London durchstreift auf der Suche nach Amüsement, denn entstellt wie er ist, taucht er nicht mehr in den Salons auf, die er sonst besucht hätte. Ich fürchte, er spielt mit Ihnen auf die grausamste und abscheulichste Weise.“
    Genau das tat der Earl, aber kaum in der Art, wie Hunter vermutete.
    „Bitte machen Sie sich wegen mir keine Sorgen“, beruhigte sie ihn. „Ich bin absolut in der Lage, auf mich aufzupassen.“ Sie schenkte ihm ein verständnisvolles Lächeln. „Sicher ist Ihnen das bewusst. Wenn ich mich nicht irre, Sir, haben Sie häufig versucht … nun, die Wunder der modernen Welt in mein Kämmerchen zu tragen, seit ich hier bin.“
    „Aber ich habe mich nicht wie ein Schuft benommen“, protestierte er.
    „Nein! Aber eben nur, weil ich ganz gut in der Lage bin, auf mich selbst aufzupassen.“
    „Ich weiß, wie wir diese Angelegenheit aus der Welt schaffen, ohne jemandem zu nahe zu treten“, rief Hunter aus. „Wir können sagen, dass Sie für den Ball bereits mir zugesagt hatten.“
    „Hunter, Sie sind wirklich reizend“, erwiderte Camille. Sie glaubte ihm, dass er sich aufrichtig Sorgen machte. „Aber denken Sie nur an den Skandal. Außerdem glaube ich, dass ich in diesem Fall in größter Gefahr wäre. Stellen Sie sich nur all die hoch gestellten Damen vor, die mir nach dem Leben trachten würden, wenn sie glaubten, dass eine Frau wie ich es auf Sie abgesehen hätte.“ Sie neckte ihn, aber in ihren Worten steckte durchaus mehr als ein Körnchen Wahrheit.
    Er nahm ihre beiden Hände in seine, während er sie ansah und seinen Blick in ihren versenkte. „Camille, wirklich, es wäre nicht übel, wenn wir den Earl of Carlyle glauben machen würden, dass es zwischen uns etwas Ernstes gäbe. Und ich bin nur ein unmaßgeblicher ‚Sir‘. Er dagegen ist ein Earl. Das ist etwas völlig anderes.“
    „Hunter,

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