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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dem Gedanken zu beruhigen, dass sie nur tief genug hinuntergehen musste, damit sie um die Ecke sehen und die Quelle des Lichts erkennen konnte. Dann würde sie der Vernunft gehorchen und direkt wieder hinauf zu ihrem Schlafraum laufen. Nur noch ein paar Stufen und sie würde umdrehen können.
    Sie erreichte den unteren Treppenabsatz, aber ein Pfeiler blockierte die Sicht. Sie presste die Hände gegen den feuchten Stein. Plötzlich erlosch das Licht, und Camille stand in völliger Dunkelheit. Sie vernahm ein leises Geräusch … hinter ihr auf der Treppe? Oder war es aus der Dunkelheit vor ihr gekommen?
    Sie erstarrte und versuchte, mit allen Sinnen zu spüren, von wo die Gefahr kam. Dann berührte sie eine Hand.
    Es war spät in der Nacht, sehr spät. Aber Zeit war für Sir John Matthews ohne Bedeutung.
    Der Rest des Museums schließlich lag im Dunkeln. Erst vor kurzem, im Jahr 1890, war in allen Galerien und Sälen elektrisches Licht installiert worden. Der Betrieb war ein teures Unterfangen, und wenn das Museum schloss, wurden die meisten Lampen ausgeschaltet. Sir John arbeitete noch in seinem Büro. Der sanfte Schein der Lampe auf dem Schreibtisch warf unheimliche Schatten auf sein Gesicht.
    Notizbücher und Zeitungsausschnitte lagen ausgebreitet vor ihm. Er murmelte vor sich hin, während er sorgfältig einen Ausschnitt durchlas, ihn hinwarf, die Stirn runzelte und ihn schließlich wieder aufnahm. Unter dem Papierstapel zog er ein kleines Tagebuch hervor. Es war sein eigenes. Aus jener Zeit. Von der Expedition nach Ägypten.
    Alle zusammen waren sie dort gewesen, hatten natürlich auch gestritten. Sie waren schließlich Wissenschaftler. Eigenwillige Persönlichkeiten, einer belesener als der andere mit ganz eigenen Ideen.
    Er las eine Seite in seinem Tagebuch. Dann schloss er die Augen und schüttelte sorgenvoll den Kopf. Er sah Abigail Stirling immer noch genau vor sich. Ihr einfacher Rock, so perfekt für die Wüste. Ihr helles Hemd, ebenfalls praktisch, und doch verlieh ihm die Stickerei etwas sehr Feminines. Er hörte noch ihr Lachen. Sie hatte viel gelächelt und immer gesagt, dass der nächste Tag bestimmt besser werden würde. Nie gab sie ihrer Erschöpfung nach. Nie verlor sie ihren Enthusiasmus. Sie war so freundlich und sanft. Eine Frau, für die die Arbeiter Berge versetzt hätten. Und am Schluss hatten sie das ja auch tatsächlich fast getan.
    Dann war da Lord Stirling. George. Ihm konnte man nichts vormachen. Er liebte die Suche nach den Zeugnissen der Vergangenheit wie alle anderen, aber er vergaß nie, dass er Lord Stirling war. Ein Mann mit großem Verantwortungsgefühl gegenüber dem Land und der Königin und auch seinem eigenen Haus. Er kümmerte sich um seinen Besitz, seine Pächter und seine Verpflichtungen gegenüber dem Parlament.
    Wo immer er hinfuhr, hatte er ein mobiles Büro dabei. Die Telegrafen klickten pausenlos. Und doch hinderte ihn das nicht daran, einfach alles zu sehen und alles zu wissen. Der Mann besaß eine scharfe Beobachtungsgabe. Er schien sich jedes Detail merken zu können, er bemerkte sofort, wenn irgendwo auch nur der kleinste Gegenstand verrückt worden war.
    Lady Abigail war die Lieblichkeit in Person gewesen. Und Lord George ein Mann aus Stahl. Und nun waren sie tot.
    Niemand konnte den Tod besiegen. Sie alle wussten das. Sie alle hatten die armseligen Reste der alten Ägypter gesehen, die dachten, dass sie den Tod überlisten und ihre Schätze mit ins Jenseits nehmen konnten.
    Lord George hatte als Erster die Grabkammer betreten. Mit Lady Abigail an seiner Seite. Und dann war da dieser Fluch gewesen.
    Plötzlich begann Sir John auf der Suche nach einer bestimmten ägyptischen Zeitung fast verzweifelt in den Ausschnitten zu wühlen. Ein Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Er starrte in die Dunkelheit, die seinen Schreibtisch umgab, konnte aber nichts erkennen.
    „Du lieber Gott, alter Mann“, schalt er sich. „Am Ende bildest du dir noch ein, dass die Mumien auferstehen und zu dir kommen.“
    Es war seine Erschöpfung. Wie dumm von ihm, heute Nacht hierher zu kommen, aber seine Arbeit hatte sich in letzter Zeit so angehäuft. Jetzt war es wirklich Zeit zu gehen.
    Er schaufelte die Papiere und Notizbücher in seine Schublade und knallte sie zu. Als er sich erhob, musste er erstaunt feststellen, dass er sich plötzlich fürchtete. Wirklich und zutiefst fürchtete.
    „Ich gehe jetzt“, verkündete Sir John laut.
    Er eilte hinaus und schloss nicht einmal die

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