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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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…!“ Er war versucht zu lachen – sie war eine so widerborstige Schönheit –, aber er wusste, das würde sie endgültig vertreiben. Er gestattete sich nicht mehr als ein Lächeln in der Dunkelheit, griff erneut nach ihr und zog sie trotz ihrer wilden Proteste zu sich herunter. „Auf jeden muss hin und wieder mal aufgepasst werden“, erklärte er ihr zärtlich. Bevor sie etwas entgegnen konnte, küsste er sie. Sie wehrte sich und murmelte: „Ich sollte zurück in mein eigenes Zimmer gehen.“
    „Nein“, sagte er. „Der Schaden ist doch schon passiert, Mädchen.“
    Offenbar hatte er wieder die falschen Worte gewählt. „Schaden! Ich bin nicht beschädigt!“
    Er zog sie an sich. „Nein. Du bist perfekt“, flüsterte er. Sie hatte sich ihm hingegeben, entgegen jeder Vernunft. Er war beschämt. „Absolut perfekt“, sagte er und begann, sie langsam und mit größter Zärtlichkeit zu lieben. Als sie zusammenkamen, spielte nichts anderes mehr eine Rolle.
    Hinterher kuschelte sie sich an ihn. Er flüsterte: „Du bist einfach perfekt, Camille.“
    Sie flüsterte zurück: „Und Sie, My Lord, sind kein Biest.“
    Am nächsten Morgen, als die ersten Strahlen der Sonne die Dunkelheit verdrängten, erhob er sich vorsichtig und griff nach seiner Maske.
    Die Nacht war vorbei.
    Camille traf ihre eigenen Entscheidungen, aber das hieß nicht, dass sie keine Fehler machte. Als sie erwachte, die Nacht noch lebhaft vor Augen, wusste sie aber, dass sie das Richtige getan hatte. Und nun konnte sie ihre Mutter besser verstehen als jemals zuvor.
    Anfangs hatte sie Brian Stirling gegenüber Wut empfunden. Doch nur Sekunden später war sie bereits ungeheuer erregt gewesen. Einen Mann wie ihn hatte sie nie zuvor kennen gelernt. Er hatte sie zutiefst aufgewühlt, seine Finger waren in der Lage, ein loderndes Feuer in ihr zu entfachen, während seine Stimme in die Tiefe ihrer Seele vordrang. Der Sturm, den er erzeugte, hatte auch ihr Herz erreicht. Jegliche Logik und Vernunft, die bisher ihr Leben bestimmt hatten, waren wie weggewischt. Sie war dabei, sich in den Mann zu verlieben.
    Sie hatte ihn so sehr gewollt. Und jetzt … Lieber Gott, sie war wirklich das Kind ihrer Mutter.
    Tränen stiegen in ihre Augen, als sie an die Frau dachte, die sie so aufopferungsvoll geliebt hatte, bis die harte Realität alle Träume, ihre Gesundheit und zum Schluss sogar das Leben selbst zerstört hatte.
    Tristan war für Camille da gewesen. Aber wenn sie ein Kind bekommen würde, wer sollte sich dann darum kümmern?
    Sie erhob sich schnell, zog ihr Nachthemd an und eilte hinter das Bild. Hier war es ein Gemälde von Ramses dem Zweiten, und sie musste an der rechten Seite ziehen, um die Geheimtür zu öffnen.
    Sie zitterte noch, als sie im warmen Badewasser lag, und noch immer mit ihren Gefühlen kämpfte. Sie versuchte sich einzureden, dass eine Nacht der Hingabe nicht gleich ein neues Leben in ihr entstehen lassen würde.
    In dem Spiegel über dem Waschbecken wirkte ihr Gesicht grau und traurig. Ein langer Tag lag vor ihr, ein noch längerer Abend. Sie würde ihn wiedersehen, den Mann, in den sie sich verliebt hatte, den sie so gut kannte und doch überhaupt nicht.
    Erst da fiel es ihr wieder ein. Er hatte seine Maske abgenommen … für sie. Obwohl das Licht schwach gewesen war, wusste sie, dass er zumindest kein Monster war.
    „Hier ist es“, sagte Evelyn. „Eine kleine Meldung über den Mord an einem Kriminellen. Seite sieben im
Daily Telegraph
. Der Redakteur scheint sich bei seiner Berichterstattung ein paar Freiheiten erlaubt zu haben.“ Erst als sie Brian über den Tisch hinweg ansah, horchte er auf. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders. „Brian!“ rief sie, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Ich habe etwas über den Erschossenen in der Zeitung gefunden!“
    „Entschuldige. Lass es mich bitte mal sehen.“ Er nahm ihr die Zeitung aus der Hand, fand die kleine Meldung und las sie laut vor. „Gewaltsamer Tod in Whitechapel. Dieb auf öffentlichem Platz erschossen. Keine Zeugen.“ In dem kurzen Text stand weiter, dass der ermittelnde Detective überzeugt war, der Mann sei von einem Kollegen erschossen worden. Die Worte des Journalisten deuteten an, dass jemand, der unter solchen Bedingungen lebte, eben auch unter diesen Bedingungen starb.
    Er musste sich noch einmal in dem Pub umsehen. Aber allein der Gedanke daran war ihm zuwider. Außerdem musste er heute wirklich ins Museum, falls wirklich jemand im Lagerbereich

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