Der Mann ohne Kopf
Daten auf der Rückseite ihrer Visitenkarte. »Was wollt ihr sonst noch wissen?«
»Nun ja …«, begann der Erste Detektiv zögernd. »Mit unseren Ermittlungen hat meine nächste Frage nur indirekt etwas zu tun, aber interessieren würde mich die Antwort trotzdem.«
»Heraus damit!«
»Wir sahen Hammleys Show vergangenes Wochenende im ›Planet-Evil‹. Der DJ bot den Besuchern die Illusion, seine Mix- und Scratchkünste ohne Kopf auszuführen. Zwischen dem hoch aufgerichteten Kragen seiner weiten Kutte war nicht das Geringste von ihm zu sehen. Es war, als wäre er unsichtbar! Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wie er diesen Trick durchführt?«
Mrs Carrera schüttelte entschieden den Kopf. »Ich kenne diese Darbietung bisher nur vom Hörensagen, denn ich habe selbst noch keinen Fuß in diese Diskothek gesetzt. Ehrlich gesagt, habe ich nach all den üblen Nachrichten auch kein allzu großes Interesse, diesen Ort aufzusuchen.« Sie räusperte sich. »Dennoch frage ich mich, wir ihr es angestellt habt, euch Zutritt in diese Disko zu verschaffen? Nach meinem Wissen beträgt der Eintritt zwanzig Dollar. Mal drei macht das sechzig Dollar. So viel Geld habt ihr den Betreibern doch sicherlich nicht in den Rachen geworfen. Oder täusche ich mich da?«
»Sie irren sich nicht, Madam«, übernahm Justus die Antwort. »Aber schließlich sind wir Detektive. Arrogante Türsteher einer Szene-Diskothek zu überlisten ist eine unserer leichtesten Übungen. Wir haben uns bisher zu jeder Örtlichkeit Zutritt verschafft, die es zu observieren galt!«
»Ihr lasst euch nicht in die Karten schauen, wie?«, sprach Mrs Carrera ihre Bewunderung aus. »Dennoch bliebe zum Schluss noch die Frage des Honorars zu klären. Wie hoch ist eure Honorarforderung für einen erfolgreich beendeten Auftrag?«
Peter fuhr entrüstet zusammen. »Wollen Sie uns etwa beleidigen? Für Sie, Madam, arbeiten wir natürlich unentgeltlich. Außerdem ist es eine Ehre für uns, Ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Für Sie würden wir sogar –«
»Nun reicht es aber!«, unterbrach ihn Justus in seinen ausschweifenden Ausführungen. »Meinetwegen kannst du Mrs Carrera nach allen Regeln der Kunst umwerben, Zweiter, aber nicht aufgrund von falschen Tatsachen! Oder solltest du inzwischen vergessen haben, dass wir von unseren Klienten grundsätzlich kein Honorar verlangen?«
Peter schoss erregt in die Höhe. »Ausgerechnet du sprichst von Vorspiegelung falscher Tatsachen? Wie sieht es denn mit deinen Selbstbeweihräucherungen aus, mit denen du Mrs Carrera vor nicht mal einer Minute umgarnen musstest?« In einem verblüffend ähnlichen Tonfall imitierte er Justus’ Stimme. ›Wir haben uns bisher zu jeder Örtlichkeit Zutritt verschafft, die es zu observieren galt!‹ Dass ich nicht lache! Wie verhielt es sich denn bei Jim Cowley, dem Pächter des ›Planet-Evil‹? Du hast dir den Mund fusselig geredet, Justus Jonas, und trotzdem hat er uns eiskalt vor seiner Haustür abblitzen lassen! Ausgerechnet du hast es nötig, mich vor Mrs Carrera bloßzustellen!«
Trotz der heftigen Auseinandersetzung musste Bob unweigerlich grinsen. »Na los! Stellt euch zum Duell auf! Dem Sieger winkt ein kostspieliges Abendessen mit unserem angehenden Star in einem der nobelsten Restaurants Kaliforniens. Aber ich warne euch: Reißt euch nicht gegenseitig die Köpfe ab, denn dann profitiert nur einer davon.« Verschwörerisch blinzelte er Mrs Carrera zu. »Ich brenne schon im Voraus darauf, als einzig übrig gebliebenes Mitglied unseres Detektiv-Trios, Sie zum Abendessen ausführen zu dürfen, Madam!«
Als Bob am nächsten Nachmittag in der Zentrale eintraf, war von der gestrigen Auseinandersetzung seiner beiden Freunde nichts mehr zu spüren. Justus und Peter saßen einträchtig an dem wackligen Campingtisch und waren eifrig damit beschäftigt, eine Liste zu erstellen.
»Hi, Freunde!« Interessiert trat Bob näher. »Was macht ihr denn da?«
Justus sah nur kurz von seiner Arbeit auf. »Etwas, das wir längst hätten tun sollen.« Er kritzelte noch rasch einen Namen auf den Zettel, dann reichte er ihn an Bob weiter.
Rasch überflog der dritte Detektiv eine Reihe von Namen, die ihm alle bekannt vorkamen. »Mandy Robin, Lucy Stryker, Ronald Bridge, Mitch Cooper und Jeffrey Palmer.« Irritiert ließ er die Liste sinken. »Und? Das sind alles Mitschüler der oberen Klassen. Aber was bedeutet das?«
»Exakt von diesen Personen wissen wir, dass sie sich am
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