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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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vergangenen Wochenende im ›Planet-Evil‹ aufhielten, während DJ Hammley seine Show aufführte«, klärte Peter seinen Freund auf. »Von Lucys Anwesenheit konnten wir uns am Samstag persönlich überzeugen. Bei den anderen Namen müssen wir uns dabei ganz auf Jeffrey verlassen. Aber er schwört einen Eid darauf, diese fünf Leute bereits am Freitag im ›Planet-Evil‹ gesehen zu haben.«
    »Wir sollten all diese Leute befragen, ob ihnen in den besagten Nächten etwas Sonderbares aufgefallen ist, das uns bei unseren Ermittlungen eventuell hilfreich sein könnte«, fügte Justus hinzu.« Insbesondere denke ich dabei an Mandy, da sie derzeit die einzige Zeugin ist, die durch Hammleys Darbietung körperlich zu Schaden kam. Gleich morgen werden wir auf dem Schulhof eine akribische Befragung durchführen.« Prüfend warf er einen Blick auf seine Armbanduhr. »Apropos ›akribische Befragung‹. Es ist sechzehn Uhr dreißig, Kollegen. Wenn wir uns beeilen, müssten wir es eigentlich schaffen, unseren kopflosen Observanten noch bei Tageslicht in seinem Studio anzutreffen. Und heute bleiben wir hartnäckig und lassen uns nicht wieder abwimmeln!«

Zu hoch gepokert
    Norman Hammleys Tonstudio befand sich, laut Mrs Carreras Aussage, in Ventura, einem kleinen Strandort zwischen Los Angeles und Santa Barbara.
    Nach einer knapp halbstündigen Autofahrt lenkte Peter seinen MG abseits der Strandpromenade auf einen unscheinbaren Gewerbehof und brachte den Wagen neben einem überfüllten Müllcontainer zum Stehen.
    »Eine recht unattraktive Adresse«, bemerkte Justus mit einem abschätzigen Rundblick auf das Gelände, auf dem sich mehrere renovierungsbedürftige und stillgelegte Autowerkstätten befanden. Doch ein verblichenes Firmenschild wies unmissverständlich darauf hin, dass die drei Detektive, trotz anfänglicher Zweifel, bei der richtigen Adresse waren.
    Eine verrostete Außentreppe führte zu einer verglasten Eingangstür hinauf, an der eine ausgebleichte PVC-Folie klebte. Die Aufschrift lautete: ›Hammleys Sound-Kitchen‹. Ohne lange zu zögern drückte der Erste Detektiv auf den abgewetzten Klingelknopf. Es dauerte eine ganze Weile, bis ein Summton signalisierte, dass man ihnen Einlass gewährte.
    Kurz nachdem Justus, Peter und Bob den kargen Vorraum betreten hatten, kam ihnen mit forschen Schritten eine drahtig wirkende Frau entgegen. Äußerst kritisch beäugte sie die drei Besucher.
    »Kann ich euch helfen?«, entfuhr es ihr spitz. »Ich habe gleich Feierabend und laut meines Terminkalenders seid ihr nicht angemeldet. »Was habt ihr hier zu suchen?« Ihre ohnehin schon schmalen Lippen verzogen sich zu einem dünnen Strich.
    Entschieden trat Justus einen Schritt nach vorn. »Immer locker bleiben, Mrs – … äh?«
    »Lockler. Mrs Susan Lockler«, antwortete sie scharfzüngig. »Also: Worum geht’s?«
    Justus bemühte sich um ein charmantes Lächeln. »Es ist alles ganz harmlos, Mrs Lockler. Wir wollen lediglich Norman Hammley sprechen. Befindet er sich vielleicht gerade zufällig im Studio?«
    Mrs Lockler stieß einen verächtlichen Laut aus. »Bildet ihr euch etwa ein, einen viel beschäftigten Musiker ohne vorherige Terminabsprache einfach während seines kreativen Schaffens stören zu können?« Demonstrativ verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Tut mir Leid, Jungs. Mein Job ist es, die Spreu vom Weizen zu trennen, und in diesem Fall habt ihr euch gehörig geschnitten: Ich gebe euch freundlicherweise eine ganze Minute, dieses Terrain schleunigst zu verlassen, bevor ich unseren Wachdienst verständige, der euch recht unsanft und mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch hinausbefördern wird!«
    Justus wollte Mrs Locklers unfreundlichen Worten etwas entgegensetzen, doch Bob hielt ihn zurück und konterte auf seine Weise. »Vergiss es, Just. Soweit ich es überblicken kann, ist Norman Hammley hier zurzeit gar nicht anwesend. Denn außer unserem Fahrzeug befindet sich nur ein klappriges Damenfahrrad auf dem verlassenen Parkplatz.« Dabei musterte er Mrs Lockler abfällig. »Dieser schäbige Drahtesel scheint das einzig angemessene Dienstfahrzeug zu sein, das Norman Hammley seiner Sekretärin zur Verfügung stellen kann!«
    Ohne einen weiteren Kommentar kehrten die drei Detektive der verdutzt dreinblickenden Empfangsdame den Rücken zu und ließen die verglaste Eingangstür mit einem Scheppern hinter sich ins Schloss fallen.
    »Ich gebe es zwar ungern zu, Kollegen, aber bei meinen Prognosen, die mein eigenes
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