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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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Gerede? Die große Pause dauert nicht ewig, Ronald, und wir haben noch nicht mal geklärt, unter welchen Bedingungen wir jetzt untereinander unsere Karten tauschen.«
    »Tut mir Leid, Bob«, entschuldigte sich Ronald verlegen. »Aber der Baseball hat jetzt oberste Priorität.«
    Der dritte Detektiv erhob sich vom Rasen. »Habe verstanden. Eine letzte Frage noch.«
    »Und die wäre?«
    »Der Eintritt ins ›Planet-Evil‹ ist ja nicht gerade billig. Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht mal so eben zwanzig Dollar übrig habt. Wie habt ihr euch denn hineingeschmuggelt?«
    »Tja«, entgegnete Ronald spitz. »Die gleiche Frage könnte ich auch dir stellen.«
    Bob sah nicht den geringsten Anlass, seinen Mitschülern die Wahrheit zu verschweigen. »Wir konnten uns einen Weg durch einen Hintereingang bahnen. Genauer gesagt war es das Klofenster. Und ihr?«
    In Ronalds Gesicht zog sich ein breites Grinsen von Ohr zu Ohr: »Auf die gleiche Weise!«
     
    ›Die Zeitmaschine!‹, schoss es Peter durch den Kopf, als er nach längerem Suchen Lucy Stryker vor der Saftbar in der Pausenhalle antraf. Zwischen ihrem äußeren Erscheinungsbild im ›Planet-Evil‹ und hier auf dem Schulgelände mochten nahezu zehn Jahre Unterschied liegen, urteilte der Zweite Detektiv nach sorgfältigem Augenschein. Nun hatte sich die erwachsen wirkende Disko-Prinzessin wieder zurück in eine junge Schülerin verwandelt.
    »Was starrst du mich denn so an?« Lucys Worte klangen beinahe zickig.
    »Darauf müssen attraktive Mädchen jederzeit gefasst sein«, entgegnete Peter mit entwaffnendem Charme. »Und ehrlich gesagt finde ich dich ungeschminkt noch deutlich ansehnlicher.«
    Sichtlich geschmeichelt fuhr sich Lucy durchs Haar. »Dann hast du mich wohl im ›Planet-Evil‹ gesehen, wie?« Sie lächelte verlegen. »Das war doch nur eine Verkleidung, um die Türsteher auszutricksen. Es hat aber funktioniert. Was belegt, dass es im Leben häufig die Oberflächlichkeiten sind, die einen weiterbringen.«
    »Oberflächlich betrachtet magst du damit sogar richtig liegen. Dabei stellt sich nur die Frage, welches Ziel du vor Augen hast.«
    Lucy überlegte einige Sekunden, um Peter eine schlagfertige Antwort geben zu können. Aber aus dem Stegreif wollte ihr darauf partout nichts einfallen. Der Zweite Detektiv nutzte diese Denkpause zu seinen Zwecken.
    »Hat dich dieser DJ ohne Kopf eigentlich auch in seinen Bann gezogen? Im ›Planet-Evil‹ war letzten Samstag ja die Hölle los!«
    Ein kurzes Zucken fuhr durchs Lucys Gesicht. »Wieso fragst du mich das?«
    »Eigentlich nur so«, reagierte Peter mit Unschuldsmiene. »DJ Hammley ist doch das Tagesgespräch in Rocky-Beach!«
    »Ach ja? Komisch, dass ich das noch nicht bemerkt habe.« Lucy Stryker wich einen Schritt zurück. »In deinem eigenen Interesse kann ich dir nur empfehlen, den Mund zu halten. Du weißt doch: ›Reden ist Silber – Schweigen ist Gold ‹. Wenn die Schulleitung auch nur ansatzweise Wind davon bekommt, dass wir Schüler uns in der Nacht und außerdem auch noch illegal in der Diskothek herumtreiben, schickt der Direktor umgehend einen blauen Brief an unsere Eltern. Ich weiß zwar nicht, wie es bei dir aussieht, aber meine Versetzung steht eh schon auf der Kippe. Und jetzt lass mich bitte in Ruhe.« Sie schob sich erhobenen Hauptes an Peter vorbei und verließ mit eiligen Schritten die Pausenhalle.
    Kopfschüttelnd sah der Zweite Detektiv ihr nach. Was um alles in der Welt war nur plötzlich in sie gefahren?

Ein Fall von Wahnsinn
    Mandy Robin galt als sportliches Ass. Ganz gleich, ob es sich dabei um Tennis, Schwimmen, Laufen oder Krafttraining handelte; jeder, der sich für ihre körperlichen Aktivitäten interessierte, war sich sicher: Aus der fünfzehnjährigen Schülerin würde in naher Zukunft eine Olympiasiegerin werden.
    Der Erste Detektiv näherte sich auf dem Schulhof der Bank, auf der Mandy es sich bequem gemacht hatte und in einen dicken Schmöker vertieft war.
    »Hallo, darf ich dich für einen klitzekleinen Moment mal stören?«
    Mandy sah kurz auf, dann klappte sie das Buch zu. »Du hast Glück. Ich habe das letzte Kapitel gerade zu Ende gelesen.« Sie rückte ein Stück zur Seite. »Setz dich doch.«
    Gern ging Justus auf das Angebot ein und nahm Platz. »Was liest du denn da?«
    »Einen Kriminalroman. ›Der Eishockey-Mörder‹.« Mit ihrem Finger tippte sie auf die Titelillustration des Buches, auf der ein mit Blut verschmierter Eishockeyschläger abgebildet war. »Das
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