Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
Vom Netzwerk:
dir auch einen neuen Auspuff spendieren und dich von nun an regelmäßig durch die Waschanlage fahren!«
    Bob traute seinen Ohren nicht. »Vielleicht solltest du noch das Lenkrad streicheln, Zweiter. Dein Wagen scheint unter Liebesentzug zu leiden!«
    In dem Moment ertönte das vertraute Knattern des Motors. Erleichtert fuhr sich Peter mit dem Hemdsärmel über die feuchte Stirn und steuerte den MG aus der Parkbucht. Er strahlte über das ganze Gesicht. »Ich sage es doch immer wieder: Alte Liebe rostet nicht!«
    »Halte uns jetzt keine Vorträge und bleib dran!« Die Hände des Ersten Detektivs krallten sich angespannt in das abgewetzte Polster der Rückbank. »Zum Glück befinden wir uns hier in einem guten Viertel, in dem nachts noch viele Menschen auf der Straße unterwegs sind. Als Autofahrer kommt man meist nur in Schrittgeschwindigkeit vorwärts.«
    Hammleys Limousine befand sich tatsächlich noch in Sichtweite. Der schwarze Lincoln musste vor einer Kreuzung auf das Umschalten des Ampelsignals warten. Als das Licht auf Grün wechselte, kam der Verkehr wieder in Gang. Gemächlich, ohne das geringste Anzeichen von Eile, setzte sich das zu beschattende Fahrzeug wieder in Bewegung und folgte dem Verkehrsfluss.
    Ohne Schwierigkeiten hielten Justus, Peter und Bob den notwendigen Sicherheitsabstand. Die Route, die Hammley einschlug, deutete unmissverständlich darauf hin, dass der DJ die nächste Abfahrt auf den Highway in Richtung Bakersfield ansteuerte.
    »Kommt euch diese Strecke nicht irgendwie bekannt vor?« fragte Justus. »Voreilige Schlüsse widersprechen zwar meinem analytischem Verstand, aber ich glaube bereits zu wissen, an welchem Zielort die Verfolgung enden wird.«
    Peter hielt das Lenkrad mit beiden Händen fest umklammert. »Ich bin voll und ganz mit dem Verkehr beschäftigt, Just. Würdest du mich bitte während der Fahrt nicht mit deinen prophetischen Anwandlungen ablenken! Bring die Sache doch einfach auf den Punkt.«
    Entspannt ließ sich der Erste Detektiv in die Rückbank sinken. »Sieh du nur zu, dass du dranbleibst, Zweiter. Wenn ihr euch noch ein paar Minuten gedulden könnt, wird euch auch noch ein Licht aufgehen.«
    Peter und Bob tauschten fragende Blicke aus. Sie wussten, dass es von nun an sinnlos war, den Ersten Detektiv mit weiteren Fragen zu löchern. Gespannt folgten ihre Blicke den Rücklichtern des vorausfahrenden Fahrzeuges. Die Küstenstraße war inzwischen kaum noch befahrenen. Kurz darauf signalisierte das Blinklicht des Lincolns die nächste Richtungsänderung. Die schwarze Limousine bog in eine schmale Einfahrt ein und ließ im Licht der Scheinwerfer eine Kirche aus der Pionierzeit erkennen.
    »Mann, Just, da habe ich wirklich auf der Leitung gestanden«, gab Bob reumütig zu. »Dieses christliche Gebäude kommt mir verdammt bekannt vor! Halt an, Zweiter!«
    »Aber wieso?« Ohne eine Antwort zu erhalten, verringerte Peter das Tempo und brachte den MG unter einer hochgewachsenen Platane zum Stehen. Nachdem er den Motor und die Scheinwerfer ausgeschaltet hatte, blickte er mit zusammengekniffenen Augen durch die Windschutzscheibe. Der Lincoln fuhr die Auffahrt zu einem kleinen unbeleuchteten Bungalow hinauf, neben dem sich eine Garage befand. Das Garagentor öffnete sich automatisch und schloss sich, bereits wenige Sekunden nachdem das Fahrzeug darin verschwunden war.
    »Jetzt verstehe ich endlich!«, stieß Peter hervor. »Das ist doch der Bungalow von Jim Cowley, dem Pächter des ›Planet-Evil‹!«
    Der Erste Detektiv reagierte ein wenig überheblich. »Ihr seid mir wahre Schnelldenker, Kollegen. Spätestens nach dem Ausfahrtsschild Richtung Bakersfield hätte bei euch der Groschen fallen müssen, welches Ziel Norman Hammley aller Voraussicht nach vor Augen haben würde.«
    »Cowley und Hammley wohnen also zusammen oder sind zumindest sehr gut befreundet«, schlussfolgerte Bob. »Wie sonst ist es zu erklären, dass der DJ ohne weiteres in die Garage fahren konnte.«
    »Aber was sagt uns das?«
    »Eine Frage, Peter, der wir umgehend auf den Grund gehen werden.« Justus entstieg dem MG und klappte fröstelnd den Kragen seiner Jacke hoch. Die Nachluft war inzwischen empfindlich kühl geworden.
    Bob und Peter verließen ebenfalls den Wagen und sahen skeptisch zum Bungalow hinüber.
    »Wir sind ja für jedes Abenteuer zu haben, Erster«, sprach Bob seine Bedenken aus. »Aber sag uns bitte nicht, dass du vorhast, jetzt mitten in der Nacht an Cowleys Haustür zu klingeln und Norman
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher