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Der Mann ohne Kopf

Der Mann ohne Kopf

Titel: Der Mann ohne Kopf
Autoren: André Minninger
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Hammley um ein Interview zu bitten.«
    »Es gibt andere Mittel und Wege, um wichtige Informationen in Erfahrung zu bringen. Folgt mir, Kollegen.« Im Schutz der Dunkelheit eilte Justus zielstrebig auf den Bungalow zu, hinter dessen Fenster im Erdgeschoss in diesem Moment ein grelles Licht aufleuchtete.
    Justus schlich sich näher heran. Die Jalousie des Wohnzimmerfensters war zwar heruntergezogen, jedoch ermöglichten die schmalen Schlitze zwischen den einzelnen Lamellen einen Blick ins Innere des Raumes.
    Lautlos folgten Peter und Bob dem Ersten Detektiv, der bereits geduckt vor dem Fenster in Beobachtungsstellung verharrte. Er winkte seine Freunde zu sich heran und legte warnend den Finger an die Lippen.
    Das Wohnzimmer war nur spärlich eingerichtet. Neben einer Sitzgarnitur mit dazugehörigem Tisch, einer Stereoanlage mit imposanten Lautsprecherboxen und einem Büroschreibtisch, auf dem sich unzählige Aktenordner und Papierberge türmten, schmückte eine lebensgroße Schneiderpuppe das karge Ambiente.
    Plötzlich zuckten die drei ??? zusammen. In unmittelbarer Nähe huschte hinter der Jalousie ein dunkler Schatten vorbei. Instinktiv zogen Justus, Peter und Bob die Köpfe zurück. Einige Sekunden vergingen, bis die Detektive vorsichtig einen erneuten Blick riskierten. Mit dem Rücken zu ihnen stand ein Mann, der damit beschäftigt war, in aller Seelenruhe den Reißverschluss einer großen Sporttasche aufzuziehen. Mit feierlicher Geste entnahm er ihr ein schwarzes glänzendes Kleidungsstück und legte es über seinen Arm. Selbst aus der Entfernung konnten die drei Detektive eindeutig erkennen, dass es sich hierbei ohne Zweifel um die Teufelskutte des geheimnisvollen DJs handelte.
    Langsamen Schrittes ging der Mann auf die Schneiderpuppe zu und legte dieser vorsichtig das Kleidungsstück an. Beim Anblick dieser Zeremonie überlief die drei Jungen ein unangenehmer Schauer, denn noch immer wandte ihnen der Mann den Rücken zu, sodass ihnen das Gesicht von Norman Hammley verborgen blieb.
    Der Mann griff in seine Hemdtasche und zog daraus ein Päckchen Zigaretten hervor. Routiniert steckte er sich einen Glimmstängel an und blies den blauen Qualm genüsslich in die Luft. Was dann geschah, ging so schnell, dass Justus, Peter und Bob keine Gelegenheit blieb, zu reagieren. Im Bruchteil einer Sekunde wandte sich die Person um und näherte sich mit raschen Schritten der Jalousie. Mit einer blitzartigen Bewegung schnellte eine Hand hervor, die mit einem Ruck das Fenster entriegelte und dieses in Kippstellung brachte.
    Den drei Detektiven stockte der Atem. Ohne auch nur einer Regung fähig zu sein, erblickten sie zu ihrer Verwunderung nicht das Gesicht des mysteriösen DJs Norman Hammley, sondern das Antlitz Jim Cowleys.
    Justus’ Herz hämmerte wie ein Presslufthammer. Hatte der Besitzer des ›Planet-Evil‹ sie bemerkt? Ehe sich der Erste Detektiv mit dieser Frage weiter beschäftigen konnte, vernahmen die drei Detektive durch das gekippte Fenster das durchdringende Läuten eines Telefons. Cowley eilte mit forschen Schritten auf das Sofa zu und fischte aus dem Jackett sein Handy hervor.
    »Ja?«, meldete er sich knapp.
    Höchst konzentriert spitzten die drei ??? die Ohren. Cowley ließ sich auf die Couch sinken.
    »Nun dreh mal nicht durch. Bisher läuft doch alles wie am Schnürchen. Die Leute kaufen uns den Schwindel ab.« Nervös zog er an seiner Zigarette. »Hast du dich inzwischen um den Pass gekümmert? Langsam kriegen die Beteiligten kalte Füße.« Er zog den Aschenbecher zu sich heran. »In vier Tagen kannst du dir den Sombrero aufsetzen und dir den Bauch mit Tacos voll schlagen. Das hat doch auch was für sich, oder?« Ein aufgesetztes Lachen entwich seiner Kehle. »Bis dahin halte die Stellung und tue nichts Unüberlegtes. Übermorgen früh bestell ich dir ein Taxi. Es reicht, wenn du um zehn Uhr bei mir bist. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf Sonntagvormittag. Das wird die schwierigste Hürde des Unternehmens. – Wie? – Bleib locker. Ich rufe dich morgen wieder an. Hau dich erst mal aufs Ohr. Ich werde mich vor dem Schlafengehen noch mal kurz unter die Dusche stellen. Unter dieser Kutte schwitzt man sich zu Tode. – Bitte? – Habe verstanden. Also dann. Schlaf gut.«
    Mit einem zufriedenen Grinsen legte Jim Cowley das Handy auf den gläsernen Couchtisch und erstickte genussvoll die Glut seiner Zigarette im Aschenbecher. Dann erhob er sich mit einem Ächzen aus dem Polster, verließ das Wohnzimmer
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