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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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doch nicht angreifen!« protestierte Magnan. »Ihr seid nur Maschinen! Wir leben! Wir sind eure rechtmäßigen Herren!«
    »Herren sind besser als Roboter«, gab Geborstenes Glas zu. »Ihr seid nicht besser als wir. Ihr seid keine Herren. Wir werden euch angreifen.«
    »Ihr werdet uns nicht entkommen«, fügte ein rotäugiges Ungeheuer hinzu.
    »Retief – ich fürchte, wir haben irgendwo einen Fehler gemacht«, murmelte Magnan mit zitternder Stimme. »Da waren wir mit den Groaci noch besser dran.«
    »Was hat das alles zu bedeuten, Jungs?« rief Retief über das wachsende Klappern und Quietschen der näherrückenden Maschinen.
    »Dieser Planet ist nicht eure Welt. Wir sind programmiert, euch keine Gnade zu gewähren.«
    »Wer hat euch diesen Befehl gegeben?« fragte Retief.
    »Unsere Herren«, erwiderte eine Stimme wie ein sandgefülltes Getriebe.
    »Das war vor langer Zeit«, sagte Retief. »Die Dinge haben sich inzwischen geändert…«
    »Allerdings«, warf Magnan ein. »Jetzt, da eure alten Herren alle tot sind, übernehmen wir ihre Pflichten …«
    »Unsere Pflichten sind, für euren Tod zu sorgen«, dröhnte Rotauge und hob ein Paar meterlange Hackmesser.
    »Hilfe!« schrie Magnan.
    »Wir möchten euch gewiß nicht an der Ausübung eurer Pflicht hindern«, begann Retief wieder und beobachtete die erhobenen Messer, »aber angenommen, es stellt sich heraus, daß wir doch eure Herren sind? Ich bin sicher, ihr würdet nicht den Fehler begehen wollen, eure legitimen Besitzer in Stücke zu schneiden.«
    »Es ist kein Fehler, Terraner. Ihr seid nicht unsere Herren.«
    »Ihr habt gesagt, Herren sind besser als Roboter«, erinnerte Retief die Maschine. »Wenn wir unsere Überlegenheit beweisen können, werdet ihr uns dann anerkennen?«
    Stille herrschte unter den Maschinen, unterbrochen nur von dem Schwirren und Summen des Roboter-Metabolismus.
    »Wenn ihr das beweisen könnt, werden wir euch als Herren anerkennen«, sagte Sand-im-Getriebe endlich.
    »Das sollte man doch meinen!« Magnan zupfte seine zerdrückten Jackenaufschläge zurecht. »Einen Augenblick lang habe ich schon fast befürchtet…«
    »Ihr habt eine Minute Zeit, eure Überlegenheit zu beweisen«, sagte Geborstenes Glas.
    »Nun, das dürfte doch wohl offensichtlich sein«, murmelte Magnan gekränkt. »Ihr braucht uns nur anzusehen.«
    »Das haben wir bereits getan. Wir finden euch klein, lächerlich, ungeschliffen, weich, furchtsam und harmlos.«
    »Was soll das heißen …?«
    »Das soll heißen, wir müssen etwas Eindrucksvolleres tun als nur Herumstehen und selbstgerechte Entrüstung auszustrahlen, Mr. Magnan.«
    »Du meine Güte! Ich hätte nie gedacht, den Tag zu erleben, an dem ich die offensichtliche Überlegung eines Diplomaten über eine dumme Maschine beweisen muß!«
    »Wir warten«, sagte Feile-auf-Stahl.
    »Nun, was erwarten sie denn?« schrie Magnan erbost. »Es ist zweifellos richtig, daß sie größer, stärker, schneller, langlebiger und billiger zu unterhalten sind, und natürlich haben sie umfangreiche Gedächtnis Speicher und können blitzartige Kalkulationen anstellen und ähnliche Tricks – aber das alles kann man ja wohl kaum mit unserer einzigartigen menschlichen Fähigkeit vergleichen, zu … äh, zu tun, was wir tun«, endete er etwas lahm.
    »Und was tut ihr?« fragte Rot-Auge.
    »Wieso – wir – äh, demonstrieren moralische Überlegenheit«, erklärte Magnan munter.
    »Shilth hatte recht mit seiner Bemerkung über Ihren Sinn für Humor«, bemerkte Retief bewundernd. »Aber ich halte es für besser, die Scherze für später aufzuheben, wenn wir wissen, ob wir überleben werden, um noch darüber zu lachen.«
    »Nun, um Himmels willen, tun Sie etwas, Retief«, flüsterte Magnan. »Sonst passiert wirklich noch etwas Schreckliches.« Er starrte auf ein sensenartiges Gerät, das über ihm hing, als wäre es bereit, jeden Augenblick herabzusausen.
    »Die Zeit ist abgelaufen«, sagte Geborstenes Glas.
    Die Maschinen drängten wieder vorwärts. Die Sense, die horizontal über den Boden fuhr, klirrte gegen die herabkommenden Hackmesser, als Retief und Magnan hastig beiseitesprangen, um den klappernden Schneiden eines niedrigen Baummähers zu entgehen. Der Baummäher machte eine Wende und kollidierte mit einer massiven Punzenpresse, von deren kolbenartigen Gliedern eines durch die Seite eines mächtigen Mauerbrechers stach. Die Maschine schwankte, machte eine scharfe Rechtskehre und krachte an die Betonwand, die aufriß und auf

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