Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
einmal etwas schief stand, wodurch einer der massiven Stützpfeiler umfiel und um Haaresbreite Magnan verfehlte, der gerade vor einem angreifenden Müllzerkleinerer floh. Der fallende Pfeiler stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen auf den Mittelteil des Müllzerkleinerers und nagelte die unglückliche Maschine auf der Stelle fest. Vergeblich klapperte sie mit ihren Einzelteilen und sandte ganze Schauer von Betonteilchen in die Luft. Die anderen Maschinen drängten sich um sie, und für den Augenblick waren die Terraner vergessen.
    »Psst! Retief! Das ist unsere Chance, einen strategischen Rückzug anzutreten!« flüsterte Magnan. »Wenn wir es nur bis zum Lift schaffen …«
    »Und oben erwartet uns dann Mr. Shilth«, sagte Retief. »Mr. Magnan, wie wäre es, wenn Sie sich ein nettes Plätzchen hinter irgendeiner Kiste suchten? Ich bin noch nicht ganz bereit, zu gehen.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Diese blutdürstigen Roboter sind bereit, uns zu Brei zu schlagen!«
    »Im Augenblick scheint sie ein anderes Problem zu beschäftigen«, bemerkte Retief und deutete auf einen Postenloch-Gräber, der vergeblich am Ende des Pfeilers herumstocherte, der seinen Kameraden gefangenhielt. Auch der sensenarmige Roboter kratzte an dem Pfeiler herum – und ebenfalls ohne Ergebnis. Die Reihen teilten sich, um einen schweren Farb-Abschaber durchzulassen, aber auch er vermochte nichts auszurichten. Und währenddessen stöhnte die unter dem Pfeiler begrabene Maschine ganz jämmerlich, und Funken sprühten aus seinem Kommutatorgehäuse, als sie vergeblich versuchte, sich zu befreien.
    Retief trat vor. Rotauge fuhr zu ihm herum und hob einen großen Hammer, der offenbar dazu bestimmt war, schwere Pfosten in harten Boden zu rammen.
    »Bevor du deinem Argument Nachdruck verleihst – ich habe einen Vorschlag«, sagte Retief.
    »Was für einen Vorschlag?«
    »Ihr scheint nicht viel Glück damit zu haben, euren Kollegen unter dem Pfeiler herauszuziehen. Angenommen, ich versuche ihn zu befreien…«
    »Einen Augenblick. Ich werde den Pfeiler heben«, dröhnte eine tiefe Stimme. Ein massiv gebauter Laderoboter schob sich heran, manövrierte sich geschickt in die richtige Position, packte mit seinem einzigen Riesenarm die Betonsäule und hob an. Zunächst geschah gar nichts; dann folgte ein scharfes Knacken, und zerbrochenes Duralloy-Gestänge hing von den stählernen Bizeps des Lifters. Der Pfeiler hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    »Pech, alter Junge«, meinte Retief. »Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Gütiger Himmel, Retief!« quiekte Magnan aus seiner Ecke. »Wenn dieser eiserne Herkules es schon nicht kann, wie wollen Sie das dann erreichen?«
    »Du hast die Fähigkeit, unserem Kollegen zu helfen?« fragte Geborstenes Glas.
    »Wenn ich es tue – werdet ihr dann meinen Befehlen gehorchen?«
    »Wenn du tun kannst, was wir nicht tun können, ist deine Überlegenheit bewiesen.«
    »In diesem Fall zieht bitte diese Stange dort heraus, ja?« Retief deutete auf eine Stahlstange von zehn Zentimeter Durchmesser und sechs Meter Länge auf einem Haufen Montageteile. Eine Stapelmaschine umfaßte die Stange, zog daran und zerrte sie aus dem Haufen.
    »Steck ein Ende unter die Kante des Pfeilers – so ist’s brav«, sagte Retief. »Und du dort«, wandte er sich an einen anderen Roboter, »stoß diesen Amboß unter die Stange, ja?«
    Die Maschinen folgten seinen Anweisungen willig und geschickt und brachten den Hebel in die richtige Lage.
    »Retief – wenn Sie nicht einmal den Hebel heben konnten, wie wollen Sie dann …«
    Magnans Stimme verebbte, als Retief auf das Trittbrett eines Sandbläsers kletterte und von dort aus einen Fuß auf das emporragende Ende des provisorischen Brecheisens setzte. Retief prüfte die Balance und ließ dann sein volles Gewicht auf die Stange nieder. Augenblicklich sank die Stange herunter und hob den tonnenschweren Pfeiler fast zwei Zentimeter von der tiefen Delle, die er dem Müllzerkleinerer zugefügt hatte. Der letztere klapperte und rasselte bei dem Versuch, sich zu bewegen, stieß eine Kaskade elektrischer Funken aus und sank wieder in sich zusammen.
    »Er ist zerbrochen, der Arme!« murmelte Magnan. »Immerhin haben wir unser Bestes getan.«
    Die anderen Maschinen manövrierten hin und her, um Platz zu schaffen für einen breiten Verlader, der sich dem Opfer rückwärts näherte. Es gelang ihm jedoch nicht, sich in die nötige Position zu bringen, um sein Zugkabel zu befestigen. Anderen, die zu Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher