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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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sicher dabei sein wollen, um, äh,…«
    »Um den Tadel zu teilen?« schlug Retief vor.
    »Kaum«, berichtigte Magnan und schnippte sich einen Regentropfen von der Nasenspitze. »Wie die Dinge stehen, habe ich durchaus ein Wort des Lobes für meine Verdienste an dem Kulturhilfe-Projekt verdient«, erklärte er und führte den Weg an zu dem Wagen der Botschaft, der neben den Pilzgebäuden wartete.
    »Soweit ich gehört habe, soll das Projekt nächste Woche plangemäß vollendet werden«, bemerkte Retief, als er sich in die tiefen Polster des Wagens zurücklehnte. »Ich hoffe, mit dem Zeitplan ist nichts schiefgegangen?«
    Magnan beugte sich vor und klopfte an die Glasscheibe, die das geschlossene Passagier-Abteil von dem offenen Fahrersitz trennte. Der Chauffeur, ein ziemlich unordentlich aussehender Einheimischer, der aus einem Gewirr purpurroter Makkaroni, gekrönt von einer spitzen Kappe mit glänzendem Schnabel zu bestehen schien, winkelte etwas ab, das Retief für ein Ohr hielt, um die Anweisung des Terraners zu empfangen.
    »Fahren Sie unterwegs am Theater vorbei, Chauncey«, befahl Magnan. »In Beantwortung Ihrer Frage«, sagte er dann selbstzufrieden zu Retief, »kann ich wohl behaupten, daß unser Projekt tadellos abgelaufen ist. Tatsächlich wurde es bereits eine Woche früher vollendet. Als Leiter des Projekts gebührt mir da einiges Lob, vor allem, wenn man die schrecklichen Witterungsverhältnisse hier auf Squale bedenkt.«
    »Sagten Sie ›Theater‹? Wenn ich mich recht erinnere, war doch ursprünglich das übliche Yankee-Sportstadion vorgesehen.«
    Magnan lächelte überlegen. »Ich fand es an der Zeit, das Programm zu ändern.«
    »Meine Glückwünsche, Mr. Magnan.« Retief hob seine Zigarre zum Salut. »Ich fürchtete schon, das Corps Diplomatique würde den hilflosen Eingeborenen weiterhin immer größere und bessere Baseball-Stadien aufdrängen, während die Groaci mit immer größeren und häßlicheren Bolschoi-Typ-Ballett-Theatern dagegen anstinken.«
    »Nicht diesmal«, erwiderte Magnan mit Genugtuung.
    »Ich habe die Halunken mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Wohlgemerkt, es ist zwar Staatsgeheimnis – aber diesmal haben wir ein Bolschoi-Typ-Ballett-Theater gebaut!«
    »Ein meisterhafter Streich, Mr. Magnan. Wie haben es die Groaci aufgenommen?«
    »Hmmpf. Sie haben einen ziemlich genialen Gegenschlag ausgeführt, das muß ich zugeben. Soweit ich hörte, haben diese Halunken aus Rache ein nachgeäfftes Yankee-Stadion vor.« Magnan spähte durch den strömenden Regen hinaus. Verschwommen waren die unregelmäßig geformten Gebäude zu beiden Seiten der gewundenen Avenue sichtbar. Weiter vorn war eine Lücke in der ordentlichen Reihe zu sehen, und Magnan runzelte die Stirn. Der Chauffeur hielt.
    »He, Chauncey«, rief Magnan, »ich habe doch gesagt, Sie sollen zum Theater fahren!«
    »Gewiß, Boß«, antwortete eine Stimme, die einem verstopften Abflußrohr ähnlich war. »Wir sind da.« Chauncey deutete auf die gegenüberhegende Straßenseite. »Direkt gegenüber von der öffentlichen Bibliothek, nicht wahr?«
    »Die Sicht ist wirklich abscheulich hier auf Squale«, bemerkte Magnan verärgert, rollte das Fenster herunter und fuhr zurück, als ihm der Regen ins Gesicht schlug. »Aber selbst unter diesen Umständen sollte ich doch eigentlich mein eigenes Projekt erkennen…«
    »Es sieht aus wie ein zusammengestürztes Zirkuszelt«, meinte Retief und betrachtete die riesige, zusammengesunkene Plane, gestützt von einigen Pfosten in der Lücke zwischen den anderen Gebäuden.«
    »Eine optische Täuschung«, sagte Magnan fest. »Die Konstruktion ist natürlich verdeckt, schließlich ist es ein Geheimnis, verstehen Sie. Es liegt zweifellos an der Beleuchtung, daß es so … so flach und unfertig aussieht …« Er spähte eifrig in den Regen hinaus und schützte seine Augen mit der Hand. »Warum steigen wir nicht mal aus und sehen es uns näher an?«
    Magnan stieß die Tür auf und stolperte auf den Gehsteig aus farbigen, glasierten Kacheln, eingesäumt von Blumenbeeten. Retief folgte ihm. Magnan hob eine Falte der Plastik-Plane und starrte in ein gähnendes Loch, auf dessen Grund sich schmutziges Wasser sammelte, durch welches hier und dort elektrische Drähte und Installationsanschlüsse emporragten.
    »Ein hübscher Trick«, sagte Chauncey bewundernd. »Wie haben Sie das gemacht, Mister Magnan?«
    »Was gemacht?« krächzte Magnan.
    »Es verschwinden zu lassen«, erläuterte Chauncey. »Das

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