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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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das bedeutet? Als ich meldete, daß die Groaci bereits vor uns hier waren, wurde ich zum Außerordentlichen Terranischen Botschafter und Gesandten mit allen Vollmachten ernannt! Für Verdigris! Wenn es uns gehört, ist es aus mit meiner Ernennung!«
    »Gütiger Himmel, Sir…« Magnan erbleichte bei dieser Neuigkeit. »Ich hatte ja keine Ahnung …«
    »Hören Sie, glauben Sie, daß wir sie dazu bringen könnten, den Planeten zurückzunehmen?«
    »Was? Wir sollen hierbleiben, umgeben von diesen beweglichen Ungeheuern?« zischte Shilth, der zurückgekehrt war. »Niemals! Ich verlange Repatriierung!«
    Retief erhaschte Magnans Blick, während Pennyfool sich bemühte, den Groaci zu beschwichtigen.
    »Was ist, Retief? Sehen Sie denn nicht, daß ich an einem kritischen Punkt angekommen bin – was meine Karriere betrifft?«
    »Ich habe einen Vorschlag«, erklärte Retief.
    Als Magnan sich wieder Pennyfool zuwandte, zischte Shilth immer noch Verwünschungen.
    »Meister, darf ich dann wenigstens diesen Burschen etwas zurechtstutzen?« fragte Albert. »Ihm sind offenbar zu viele Augen gewachsen.«
    »Nur, wenn er noch ein einziges Wort sagt«, erwiderte Magnan. Er betrachtete Pennyfool mit einem nachdenklichen Blick. »Sir, angenommen, ich würde einen Plan entwickeln, der Ihre Stellung als Botschafter sichert und gleichzeitig vorteilhaft das terranische Image hervorhebt – Sie wissen schon, freundlich, selbstlos, hilfreich und dergleichen …?«
    »Ja, ja?«
    »Nun, wenn Sie sich hier erst einmal niedergelassen haben, möchten Sie sich sicher mit einem in den hiesigen Problemen bewanderten Personal umgeben …«
    »Natürlich. Es gibt zahlreiche vertrauenswürdige Männer, die im Augenblick Forschungsarbeiten in unterirdischen Bibliotheken des Sektors betreiben und jederzeit verfügbar sind…«
    »Ich möchte den Beraterposten haben«, erklärte Magnan kurz und bündig.
    »Was, Sie – der zweite Mann in meiner Botschaft? Lächerlich! Ich müßte Männer mit großer Erfahrung übergehen!«
    »Kein Berater, kein Plan«, entgegnete Magnan kühl.
    »Was soll das heißen, Magnan, Erpressung?« fragte Pennyfool schockiert.
    »Genau«, sagte Magnan.
    Pennyfool öffnete seinen Mund, um loszubrüllen, schloß ihn dann aber wieder und nickte. »Magnan, es ist offensichtlich, daß Sie mit den Methoden der Diplomatie vertrauter sind, als ich angenommen habe. Ich bin einverstanden. Und jetzt sagen Sie mir, was Sie vorhaben…«

 
5.
     
    »Es ist ja etwas ungewöhnlich«, meinte Botschafter Pennyfool und blickte zufrieden aus dem Fenster seines neueingerichteten Büros im obersten Stock des neuausgegrabenen grünen Aluminiumturms, der als CDT-Botschaftsgebäude diente. »Andererseits dafür aber auch recht reizvoll!«
    »Ja, so kann man wohl sagen«, stimmte Berater Magnan zu. »Wir sind die ersten terranischen Gesandten, die ihre Beglaubigungsschreiben einem mechanischen Staatsoberhaupt präsentieren.«
    »Ich weiß nicht«, sagte der Militärattache düster. »Die Befreiung dieser leblosen Objekte und die Einwilligung, sie ihre Geschäfte selbst führen zu lassen, könnte einen verhängnisvollen Präzedenzfall schaffen. Was ist, wenn zum Beispiel kybernetische militärische Ausrüstung plötzlich Ansprüche auf Pensionen und Beförderung stellt?«
    »Ich habe bereits Ärger mit meinem Fuhrpark – er hat liberale Ideen aufgeschnappt«, berichtete der Verwaltungsbeamte. »Ich mußte strikte Order gegen Fraternisierung mit den Einheimischen erteilen.«
    Ein musikalischer Gong ertönte von dem Tisch-Bildschirm. Das breite, eckige Sinnesorgan-Bord von Präsident Albert-Sand-im-Getriebe erschien.
    »Ah, hallo, Pennyfool«, grüßte der Roboter-Staatschef so freundlich, wie seine Stimmesausrüstung es ihm gestattete. »Ich hoffte, Sie anzutreffen. Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie Lust hätten, heute nachmittag mit mir ein bißchen ballistischen Golf zu spielen?«
    »Es tut mir leid, Herr Präsident«, antwortete Pennyfool. »Ein Spiel, bei dem man aus sieben Meilen Entfernung acht Löcher-in-Einem treffen muß, ist nicht meine Stärke.«
    »Gewiß. Ich vergesse immer wieder, daß Sie nicht mit teleskopischer Sicht ausgestattet sind. Ein Jammer.« Der Präsident seufzte, ein Geräusch wie zerberstender Stahl.
    »Herr Präsident – wer sitzt da hinter Ihnen?« fragte Pennyfool scharf.
    »Oh, vergeben Sie mir. Das ist der Sonder-Handelsbeauftragte Shilth von Groac. Seine Regierung hat ihn hergeschickt, um uns bei der Ankurbelung der

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