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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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überall gesucht«, meinte Magnan. »Nur nicht den Mut verlieren, Oberst.«
    »Mit Ausnahme des Botschafters scheinen jedoch alle anwesend zu sein«, sagte Retief. »Wie kommen Sie zu der Annahme, daß die wilden Lebensformen hier fleischfressend sind?«
    »Weil sie, sobald sie uns sehen, sofort angreifen, figurative Mäuler weitaufgerissen«, antwortete Thrashwelt indigniert.
    »Ich habe keine Augen gesehen«, erklärte Retief. »Wie sichten sie uns?«
    »Zoologische Überlegungen können wir später anstellen, Retief«, sagte Magnan scharf. »Im Augenblick ist unser Problem, wie wir ohne weiteren Schaden an unserer Haut, unserem Ego und unserem Tüchtigkeitsbericht aus diesem Fiasko herauskommen. Ich schlage vor, wir versuchen noch einmal, per Telelink Verbindung zu bekommen. Vielleicht hat sich das Wetter etwas gebessert…« Er brach ab, als das schwache Licht vom Höhleneingang fast vollständig schwand, und die Höhle in Dunkelheit getaucht wurde. Nur der zusammenklappbare Notleuchter, der auf einem handlichen Stalaktiten stand, warf einen schwachen Schimmer auf die ängstlichen Gesichter.
    »Was in aller Welt…?«
    »Das sind sie«, stammelte Thrashwelt und sprang auf. »Sie versuchen es wieder!«
    »In den hinteren Raum, Männer!« schrie Oberst Wince. »Bemannt die Barrikaden!«
    »He – was geht denn vor?« rief Magnan verblüfft.
    »Dann und wann kommt eines dieser großen schrecklichen Ungeheuer und stochert hier ein bißchen herum«, erwiderte ein nervöser kleiner Büroangestellter. »Sie machen sich ganz dünn, tasten sich durch die Dunkelheit und suchen nach Opfern!« Er rannte davon und kroch durch die schmale Öffnung in die nächste Höhle.
    Retief blickte in die Richtung, aus der ein Angriff erwartet wurde, und sah etwas Dunkles in die Höhle quellen. Ein fußdicker Finger klopfte die Wände und den Boden ab wie eine Hand das Innere einer Tasche untersucht.
    »Kommen Sie schnell, Retief!« rief Magnan besorgt. »Wollen Sie zu Hackfleisch zerquetscht werden?«
    »Es scheint sich ziemlich behutsam vorzutasten«, bemerkte Retief. »So, als wollte es vermeiden, etwas zu zerbrechen.«
    »Vielleicht mag es pâté ganz einfach nicht«, krächzte Magnan und wich weiter zurück. »Retief – passen Sie auf!«
    Während der Chargé noch seine Warnung rief, verlängerte sich der ledrige Fühler plötzlich, wurde ganz dünn und schoß vor – nur noch Zentimeter von Retiefs Knie entfernt.
    Retief blieb, wo er war. »Nur ruhig, Mr. Magnan. Der Anzug kann einiges vertragen.«
    Behutsam näherte sich der Pseudofühler, zögerte kurz und legte sich dann mit einem sanften Klatschen um Retiefs Schienbein.
    »Endlich ein Kontakt!« dröhnte eine tiefe Stimme in Retiefs Gehirn. »Wir dachten schon, ihr Burschen wolltet nicht mit uns reden!«

 
4.
     
    »Es muß eine Art telepathischer Verständigung sein«, sagte Retief. »Er muß physischen Kontakt herstellen, um zu übermitteln.«
    »So ist es«, stimmte die tonlose Stimme zu. »Übrigens, mein Name ist Sloonge, Minister der Inneren Angelegenheiten Seines Höchsten Schimmers. Seit der Ankunft von Botschafter Wrothwax wartet Seine Höchste Gewalt sehnsüchtig darauf, auch die übrigen Mitglieder der Delegation kennenzulernen.«
    Retief übermittelte die Botschaft den anderen.
    »Dann hat Wrothwax ihn also doch erreicht!« rief Magnan.
    »Ja, so ist es«, bestätigte Sloonge. »Er war einsichtig genug, sich niederzulegen, als die anderen so überstürzt verschwanden. Er wand sich ein bißchen, als ich ihn begrüßte, aber sobald er seinen zeremoniellen Ankunftsgesang beendet hatte, war ich imstande, ihm die Einladung Seiner Höchsten Gewalt zu übermitteln. Zumindest nehme ich an, daß es ein zeremonieller Ankunftsgesang war: eine Reihe gellender Schreie…?«
    »Wir Diplomaten brechen anläßlich gefühlsbetonter Gelegenheiten häufig in Schreie aus«, versicherte Retief dem Fremden. »Ich verstehe also richtig, daß Seine Exzellenz nach den Zeremonien mit Ihnen gegangen ist, um Seiner Höchsten Gewalt vorgestellt zu werden?«
    »So ist es. Ich hoffe, Sie alle werden ihn ebenfalls mit Ihrem Besuch beehren…!«
    »Retief, was geht da vor?« fragte Magnan. »Warum fingert es an Ihrem Knie herum?«
    »Es scheint, daß Wrothwax hingefallen ist und zwangsläufig ein kleines Gespräch mit Minister Sloonge hier hatte, der ihn dann zu einer Audienz bei seinem Chef geleitete. Wir sind ebenfalls eingeladen.«
    »G-glauben Sie, es ist sicher?«
    »Deswegen sind wir

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