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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Emaille-Ehrenabzeichen genauer. Er preßte auf eine verborgene Feder, und der Mittelstein sprang auf. Ein kleines Fach kam zum Vorschein, gefüllt mit feinem braunen Puder.
    »Interessant«, sagte Retief. »Seine Höchste Gewalt muß die Gegenstände, die er kopiert, Molekül für Molekül untersuchen, einschließlich des Groaci-Allergie-Staubs, der zufällig hierin eingeschlossen ist.«
    »Himmel, schließen Sie das Ding sofort, Retief! Ein Körnchen nur davon, und meine Schleimhäute werden in Flammen stehen!«
    »Ich würde mir dies gern ausborgen, Mr. Magnan.«
    »Nehmen Sie es und behalten Sie es!«
    »Um die Lücke zwischen den anderen Orden zu füllen, überlasse ich Ihnen dafür meinen Plastik- und Brillanten-Sonnenorden für perfekte Anwesenheitsliste bei Stabsbesprechungen.«
    »Was, Sie haben an jeder Besprechung teilgenommen?« fragte Magnan, während er die Orden austauschte.
    »Nein, ich habe sie alle versäumt.«
    »Eines Tages, Retief, werden Sie auf diese Weise noch etwas Wichtiges versäumen!« sagte Magnan scharf.
    »Vielleicht, Mr. Magnan, aber darauf lasse ich es gern ankommen.«

 
7.
     
    Eine Horde buntgekleideter Quahoggianer drängte sich im prächtig dekorierten Zwölffingerdarm, als die beiden Terraner eintrafen. Für diese Gelegenheit hatten sich die Gastgeber in einigermaßen humanoide Formen gequetscht, damit sie in Variationen terranischer Diplomatenkleidung hineinpaßten. Sanfte Musik rieselte aus den Wänden; stumme pseudofüßige Diener gingen mit Gläsertabletts umher. Sloonge ging seinen Gästen entgegen, fast unkenntlich in einem weiten Purpuranzug, der aus allen Nähten zu platzen drohte.
    »Ah, da sind Sie ja!« rief er und packte die Hände der Diplomaten mit großen, wabbelig-weichen Pseudohänden. »Nun, wie gefällt Ihnen unsere kleine Feier?«
    »Es ist so… so still«, sagte Magnan. »Ein ganzer Raum voller Leute, und kein einziges Wort ist zu hören.«
    »Oh, dieser Mangel läßt sich leicht beheben! Wir werden sofort irgendwelche Stimmbänder auftreiben!« Sloonges Imitations-Augen – große, blaßblaue Punkte in der Wabbelmasse, die er als Kopf benutzte – verschwammen und liefen ineinander, als er sich stumm konzentrierte.
    »Nasen habe ich ja schon laufen gesehen, aber so noch nie«, flüsterte Magnan Retief zu, als dieser Gesichtszug langsam aus dem Gesicht des Quahoggianers floß.
    Von einer Gruppe in der Nähe kam plötzlich Konversationsgebrabbel. Andere fielen ein, und in einer halben Minute erfüllte ein hohes Summen den Raum.
    »So ist es schon besser, wie?« meinte Sloonge. »Nichts erhöht das Wohlbehagen mehr als ein paar Hintergrund-Stammes-Phänomene, sage ich immer.«
    »Bemerkenswert«, sagte Magnan und akzeptierte einen angebotenen Cocktail. »Übrigens habe ich Botschafter Wrothwax noch gar nicht gesehen…« Er reckte seinen Hals, um über die Menge zu sehen. Als die Menge dies bemerkte, schrumpfte sie augenblicklich um einen Kopf zusammen.
    »Und jetzt«, sagte Sloonge hastig, »möchte ich Ihnen einige Mitglieder vom Hof Seiner Höchsten Gewalt vorstellen. Sie sind schon sehr gespannt auf die Begegnung, und  …«
    »Ich bin entzückt«, sagte Magnan. »Übrigens – wo ist Seine Exzellenz?«
    »Wo er ist? wiederholte Sloonge. »Ja, nun, was das betrifft, nicht daß ich … was ich meine, ist …«
    »Ja? Ja?«
    »Offen gesagt – niemand scheint es zu wissen.«
    »Sie meinen, er ist weggegangen, ohne Bescheid zu sagen?«
    »Schlimmer, Mr. Magnan. Er wurde vor zwei Tagen zuletzt gesehen. Er ist verschwunden!«
    »Was, schon wieder?« Magnan versagte die Stimme. »Hören Sie, Sie können hier doch nicht einfach einen Terranischen Botschafter verlieren!«
    »Schch! Nicht so laut! Seine Höchste Gewalt weiß es noch nicht!«
    Magnan richtete sich steif auf. »Dann ist es höchste Zeit, daß er benachrichtigt wird, Sir!«
    »Unmöglich! Er würde sofort schlechte Laune bekommen, und Sie wissen, was das bedeutet!«
    »Zufällig weiß ich es nicht«, erwiderte Magnan frostig.
    Sloonge hob seine zeitweiligen Arme. »Er wird blau; die Wände werden feucht, die Strom- und Wasserversorgung funktioniert nicht mehr, und das Essen…« Der Minister schauderte, was aussah wie sich kräuselndes Gelee. »Nein, nein, es ist wirklich besser, nichts zu sagen.«
    »Das ist nicht akzeptabel«, erwiderte Magnan fest. »Ich muß Sie bitten, dem Untersekretär unverzüglich Mitteilung zu machen.«
    »Unglücklicherweise wird das nicht möglich sein«, antwortete

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