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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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gesehen, seit…« Er fing sich rasch, aber der Gedanke sickerte doch noch schwach durch: seit ich ihn am Posten Nummer 802 vorbeischleichen sah …
    »Wo ist Posten 802!«
    »Das sage ich nicht.« Der Wachtposten litt sichtlich unter der Hitze, und es war deutlich, daß nur Willenskraft seinen massigen Körper daran hinderte, zu einer dünnen Lage auseinanderzufließen.
    »Laß uns hier verschwinden«, schlug sein Kamerad vor. »Wenn wir es bis zur äußeren Hautschicht schaffen, können wir uns etwas abkühlen.«
    »Ja, aber wir haben den Befehl…«
    »Jetzt ist sich jeder Phogozyte selbst der Nächste«, erwiderte der andere und entfloh, gefolgt von seinem Partner.
    Retief steckte die Waffe ein und ging zur Tür. »Wir wollen Sloonge suchen«, sagte er. »Vielleicht ist er jetzt in Verhandlungsstimmung.«

 
9.
     
    Sie fanden den Innenminister zitternd und zusammengesunken in einer Ecke des Ilium. Er glich einer Lastwagenladung blasser Leber, auf der zwei große Augen schwammen wie blaue Spiegeleier.
    »Was, Sie leben immer noch?« telepathierte er schwach, als er die Terraner ins Blickfeld bekam. »Es ist ein Jammer. Nie hätte ich gedacht, daß es so enden würde. Seine Höchste Gewalt ist verloren… Die Temperatur beträgt bereits 43 und steigt immer noch. Das ist das Ende – für uns alle …«
    »Vielleicht nicht«, sagte Retief. »Wo ist der nächste Ausgang?«
    »Sinnlos. Seine Höchste Gewalt befindet sich in rigor vitalis; jeder Schließmuskel ist fest geschlossen. Wir sitzen in der Falle.«
    »Und Sie haben die Absicht, einfach da liegenzubleiben und es geschehen zu lassen?« rief Magnan entsetzt.
    »Ich kann ebenso gut hier liegenbleiben wie anderswo«, bemerkte Sloonge.
    »Sie sagen, Seine Höchste Gewalt ist verloren«, erklärte Retief. »Sind Sie bereit, das Äußerste zu wagen, um ihn vielleicht zu retten?«
    »W-woran denken Sie?«
    »Können Sie uns zur Nasenhöhle führen?«
    »Das könnte ich schon – aber…«
    »Jetzt ist keine Zeit zum Reden«, sagte Retief kurz. »Lassen Sie uns sofort gehen.«
    Sloonge riß sich zusammen. »Es ist wohl den Versuch wert. Die Nasenhöhle, sagen Sie? Es wird auch nichts nützen, Sie kommen da nicht heraus. Die Nasenlöcher sind fest geschlossen, wie ich bereits sagte, und …«
    Seine Gedanken verschwammen, als er seine ganze Kraft darauf konzentrierte, über den jetzt fleckig aussehenden Boden zu wabbeln. Überall lagen bewußtlose Quahoggianer. Die wenigen, die noch bei Bewußtsein waren, lagen zitternd da und sahen aus wie roher Teig. Die drei wanderten durch die Rachenhöhle und bogen links in den Nasengang ein – ein kümmerlich beleuchteter Korridor mit zahlreichen Rauchverbotsschildern.
    »Etwas … kühler hier«, keuchte Sloonge. »Aber am Ende ist es auch gleich. Wir sitzen in der Falle. Tut mir leid, meine Herren. Ich hätte … Sie gehen und sich retten … lassen sollen …«
    Sie gelangten in eine hohe Kammer, fast vollständig ausgefüllt von ledrigen Vorhängen, die in Reihen herabhingen und leicht zitterten.
    »Die Schleimhäute?« fragte Retief.
    »Richtig. Wie Sie sehen, ist alles zu. Nichts kann durchkommen; wasserdicht, winddicht, staubdicht …«
    »Es sei denn, wir können Seine Höchste Gewalt dazu bewegen, aufzumachen«, sagte Retief.
    »Ich habe es versucht.« Sloonge brach zusammen und glich einem Gummi-Haufen. »Aber er ist im Delirium und hört mich nicht.«
    »Beeilen Sie sich, Retief«, stöhnte Magnan. »Brennen Sie ein Loch nach draußen durch, bevor mein Blut zu kochen anfängt!«
    »Retief, das würden Sie doch nicht tun …!« Sloonge griff gehetzt nach dem Terraner, der rasch außer Reichweite trat.
    »Nur, wenn ich unbedingt muß.«
    »Sie haben mich hereingelegt«, jammerte Sloonge. »Oh, daß ausgerechnet ich meine Hand gereicht habe zur Folterung Seiner Höchsten Gewalt in seinen letzten Augenblicken!«
    »Hören Sie, Sloonge, ich brauche Ihre Hilfe«, sagte Retief. »Wie hoch sind wir hier über dem Boden?«
    »Hmm. Etwa fünfzehn Meter, würde ich sagen. Aber   …«
    »Können Sie sich zu dieser Länge ausdehnen?«
    »Leicht. Aber …«
    »Sie werden einen festen Anker hier oben brauchen. Wie wäre es damit …« Er deutete auf mehrere dicke Nervenstränge. »Wenn Sie sich daran festhalten …«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich, wenn Sie es nicht tun, uns einen Weg hinausbrennen muß.«
    »Nun, dann …« Sloonge befolgte Retiefs Anweisung, wand sich um die Stützpfeiler und rollte sich zusammen.
    »Legen

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