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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Planeten dort draußen.«
    »Die Groaci behaupten, daß Yudore innerhalb ihrer natürlichen Einflußsphäre liegt«, erklärte Thunderstroke. »Und was die Slox betrifft, so ist die Sachlage, daß sie den Planeten zuerst gefunden haben.«
    »Es klingt nach einem größeren politischen Fehlgriff von Seiten der Groaci«, bemerkte Magnan zufrieden. »Wie erfrischend, daß wenigstens einmal das CDT nicht betroffen ist.«
    »Man kann schlecht sagen, daß wir nicht betroffen sind, Mr. Magnan«, erklärte Thunderstroke ernst, »wenn wir bei dem Streit die Vermittlerrolle übernehmen.«
    »Nein, das wohl nicht – aber warum sollen wir pessimistisch sein? Wer würde so idiotisch sein und vorschlagen, daß wir unsere Nase in diesen Sack voller Ringelwürmer stecken?«
    »Ich, zufälligerweise«, erwiderte Thunderstroke mit geradezu arktisch eisiger Stimme.
    »Sie, Sir?« krächzte Magnan. »Also, wirklich, eine hervorragende Idee – jetzt, da ich Zeit hatte, es recht zu bedenken, meine ich.«
    »Kaum«, entgegnete Thunderstroke kurz. »Das ist eine Aufgabe für Finesse, nicht für grobe Diplomatie. In einer Situation dieser Art ist ein einziger kluger, unerschrockener, geschickter Verhandlungstaktiker angebracht.«
    »Natürlich, Sir. Das hätte ich eigentlich auch sofort sehen müssen.« Magnan spitzte nachdenklich die Lippen. »Selbstverständlich kommt hier nur ein Mann von großer Erfahrung in Betracht …«
    »Ich hatte einen etwas älteren Diplomaten im Sinn, einen Mann mit hohem Intelligenzquotienten, unerschütterlichen Prinzipien und unbestreitbarer Geschicklichkeit, was Wortgewandtheit betrifft«
    »Du meine Güte, Sir«, platzte Magnan heraus, »ich bin gerührt über Ihr Vertrauen, aber meine Pflichten hier …«
    »Unglücklicherweise«, fuhr Thunderstroke in erhobenem Ton fort, »hat sich in den Akten der Name eines solchen Vorbilds nicht gefunden. Ich muß also mit dem vorlieb nehmen, was mir zur Verfügung steht.«
    »Na, so etwas«, murmelte Magnan zwischen den Zähnen.
    Dann erblaßte er, als Thunderstroke seinen Bück auf ihn richtete.
    »Bitte, setzen Sie sich, Magnan«, bellte Thunderstroke. »Also, Sie werden in einem deutlich markierten Kurierschiff reisen. Ich rate Ihnen zur Vorsicht, wenn Sie sich den Schlachtflotten nahen; es heißt, die Slox wären noch schießfreudiger als die notorisch ungeduldigen Groaci.«
    »Ich soll mich in einem unbewaffneten Schiff in dieses Hornissennest wagen, Sir?«
    »Sie werden mit Instruktionen bewaffnet sein, Magnan. Nur Mut, Mann! Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, die Flinte ins Korn zu werden!«
    Magnan sank in seinen Stuhl zurück. »Was mich betrifft, ich bin entzückt, natürlich«, sagte er atemlos. »Ich dachte nur an die unschuldige Besatzung des Schiffes.«
    »Diesen Aspekt habe ich auch bedacht, Magnan. Und Sie haben natürlich ganz recht. Es wäre Wahnsinn, das Leben der gesamten Besatzung zu riskieren.«
    Magnans Miene hellte sich auf.
    »Daher wird man Sie kurz vor dem Schauplatz in einem schnellen Ein-Mann-Boot absetzen.«
    »In einem Ein-Mann-Boot? Aber …« Magnan hielt inne. »Aber unglücklicherweise«, fuhr er erleichtert fort, »kann ich kein Boot steuern.«
    »Warum nicht?« verlangte Thunderstroke zu wissen.
    »Die Sektor-Vorschriften entmutigen es«, erwiderte Magnan munter. »Erst letzten Monat erhielt ein Bursche aus meiner Abteilung einen scharfen Verweis, weil er über Lake Prabchinc Kunststückchen geflogen ist …«
    »Oh? Wie ist der Name dieses Burschen?«
    »Retief, Sir, aber wie ich schon sagte, er hat bereits einen Verweis erhalten, es ist also …«
    »Retief.« Thunderstroke machte sich eine Notiz. »Sehr gut. Wir ändern es also in ein Zwei-Mann-Boot ab, Magnan.«
    »Aber Sir! Zwei Diplomaten gegen zwei Flotten?«
    »Hm. So ausgedrückt, kommt es mir auch etwas unfair vor.
    Aber schließlich haben sie angefangen. Nun müssen sie auch die Konsequenzen tragen!«

 
2.
     
    Festgeschnallt in dem engen Sitz des Neun-Meter-Bootes in der Abwurfluke des Korps-Transporters blickte Magnan nervös auf die Uhr.
    »Eigentlich hatte der Untersekretär ein Ein-Mann-Unternehmen im Sinn«, bemerkte er, »aber ich habe ihn schließlich dazu überreden können, mich mit Ihnen zusammen zu schicken.«
    »Ich wunderte mich schon, wer mein Wohltäter war«, sagte Retief. »Nett von Ihnen, daß Sie an mich gedacht haben.«
    »Ich krümme mich vor Lachen«, entgegnete Magnan.
    »Dann entkrümmen Sie sich«, kam der rasche Vorschlag. »Auf geht’s!

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