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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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der Mund auch schon wieder.
    »Au – das tut weh«, übermittelte Sloonge. »Und was nun?«
    »Pumpen Sie es hinein, Herr Minister«, sagte Retief. »Danach ziehen wir uns etwas zurück und warten ab.«
    Mittels mächtiger Kontraktionen seines beweglichen Körpers preßte Sloonge achthundertundachtzig Liter hochgradiges, medizinisches Mineralöl in den Speisekanal seines Heimatlandes.

 
11.
     
    Eine Gala-Menge füllte den neu-dekorierten Ballsaal. Sloonge, untadelig in einem kanariengelben Gewand von Zeltgröße, auf dem der für Verdienste am Vaterland frischerworbene Orden der Purpurnen Niere funkelte, winkte freudestrahlend, als die Terranische Delegation angekündigt wurde.
    »Ah, Herr Botschafter«, rief er, eilte vor und bot sämtlichen Delegationsmitgliedern gleichzeitig improvisierte Hände an. »Sie sehen wieder ganz Ihr altes Selbst aus – nach allem, was Sie durchgemacht haben.«
    »Unsinn, alter Junge«, dröhnte Wrothwax und hob geschickt ein Glas von einem vorbeigetragenen Tablett. »Ich habe mich bestens unterhalten, als ich die Palastkatakomben erforschte.« Er erhaschte eine Scheibe Pate von einem anderen Tablett.
    »Ich muß allerdings gestehen, ich hatte allmählich genug von Maraschino-Kirschen. Ich hatte nämlich keine Rationen bei mir mit Ausnahme meiner Not-Cocktail-Ausrüstung, verstehen Sie.«
    »Oh? Ich dachte, Sie hätten sich, äh, vielleicht verirrt.«
    »Aber nichts da, Sloonge. Hochinteressant, diese Katakomben. Ich war gerade dabei, einige faszinierende Inschriften zu entziffern, als das Erdbeben geschah.«
    »Sie haben doch nicht etwa ein bißchen herumgeschnüffelt?« fragte Sloonge und wackelte einen schlaffen gurkengroßen Finger vor Wrothwaxs Nase.
    »Wissenschaftliche Studien, mein Junge, nichts weiter«, versicherte Wrothwax seinem Gastgeber und nahm sich ein neues Glas. »Ein Jammer, daß ich meine Funde zurücklassen mußte, aber ich hielt es für meine Pflicht, zurückzueilen und mich um die Sicherheit meines Personals zu kümmern.«
    »In diesem Fall war es wohl eher Hinauswurf als Tapferkeit«, murmelte Magnan. »Die ins Rollen gekommene Verdauung hat mitgeholfen.«
    »Eh?« sagte Wrothwax. »Einen Augenblick lang dachte ich, Sie hätten gesagt – aber ist ja auch egal. Kleiner Versprecher, wie?«
    »Zweifellos.«
    »Gewiß. Schade, daß ich nie die Bekanntschaft Seiner Höchsten Gewalt gemacht habe. Aber ich bin sicher, Sloonge, Sie und ich können uns bezüglich der ausgedehnten Ablagerungen von reinem Korund – Rubinen und Smaragden für Sie, meine Herren –, unter denen ich mich nach der Lawine fand. Also, ich habe da an sich an ein Tausch-Arrangement gedacht. Wir liefern Ihnen Groaci-Sand, für den Sie Bedarf haben, und nehmen Ihnen dafür diese lästigen Edelsteine – Abfallprodukte, nannten Sie sie, glaube ich – ab.« Der Botschafter und der Minister gingen davon, ganz und gar mit Verhandlungen beschäftigt.
    »Hmmmpf«, bemerkte Magnan. »Kein einziges Wort der Dankbarkeit für mich, der seine Entfernung aus der Gefahrenzone veranlaßt hat!«
    »Immerhin, wenigstens einmal hat ein Terranischer Botschafter das Problem von innen betrachtet«, meinte Retief.
    »Und als Ergebnis meiner Bemühungen – mit Ihrer Hilfe, natürlich, Retief – tauchte er zwar nicht mit Ruhm bekleckert auf, dafür aber mit Rubinen und Smaragden.«
    »Und duftend wie eine Rose«, setzte Retief hinzu.

 
Durch die Blume
     
1.
     
    »Meine Herren«, verkündete der Untersekretär für Extraterrestrische Angelegenheiten Thunderstroke in unheilvollem Ton, »es sieht nach Krieg aus.«
    »Oh, das betrifft mich«, sagte der Militärberater sofort. »Wenn Sie mich entschuldigen, Herr Untersekretär, ich muß sofort zu meinem Regiment.«
    »Setzen Sie sich, Henry«, sagte der Chef für Groaci-Angelegenheiten. »Sie haben das falsch verstanden. Terranische Truppen haben mit Yudore nichts zu tun. Es ist eine reine Ex-T.-Angelegenheit.«
    »Hm.« Der Oberst kehrte zu seinem Nickerchen zurück.
    »Es scheint, daß unsere alten Freunde, die Groaci, sich in einer Stielauge-in-Stielauge-Konfrontation mit den Slox befinden«, fuhr der Untersekretär fort. »Es scheint weiterhin, da sowohl die Groaci als auch die Slox das Mandat von Yudore beanspruchen, einem in nichts außergewöhnlichen Planeten einer kleinen Klasse G-Sonne ziemlich abseits der Handelsrouten.«
    »Nun, warum geht dann nicht einer der beiden einfach woanders hin?« fragte ein Handelsattache. »Es gibt Unmengen verfügbarer

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