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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Hitzschlag zu sterben.« Magnan sank in das weiche Gras und blieb heftig atmend liegen.
    »Dies ist ein ziemlicher merkwürdiger Wald«, bemerkte Retief. »Nur eine Baumart, eine Grasart, eine Blumensorte, allerdings in verschiedenen Größen und Farben. Aber kein Unkraut, keine Parasitengewächse, keine großen Bäume, die den kleineren das Licht nehmen – und nicht einmal morsche, umgestürzte Bäume.«
    »Hm«, brummte Magnan. »Retief, einmal angenommen, wir entgehen der Gefangennahme, was dann? Niemand weiß, daß wir hier sind. Wie werden wir je gerettet?«
    »Interessante Frage, Mr. Magnan.«
    »Nicht, daß es von großer Bedeutung ist«, fuhr Magnan düster fort. »Nach diesem Fehlschlag ist meine Karriere sowieso ruiniert!« Er stöhnte auf. »Ist Ihnen klar, daß, hätten wir uns nicht eingemischt, diese Invasion wahrscheinlich nie stattgefunden hätte?«
    »Der Gedanke ist mir gekommen«, gab Retief zu.
    »Ganz zu schweigen von dem Verlust des Scout-Bootes. Wenn der Untersekretär mich zur Verantwortung zieht – uns dafür verantwortlich macht, sollte ich sagen – das heißt, wenn er Sie nicht persönlich dafür verantwortlich macht, als Pilot … Es wird Jahre dauern, bis Sie das abbezahlt haben«, fuhr er fröhlicher fort. »Aber ich werde ein Wort für Sie einlegen. Schließlich hat Slith ja auf uns geschossen.«
    »Gewiß.«
    »Und letztlich, wer kann schon behaupten, daß es mein freundlicher Versuch war, einen Kompromiß anzubieten, der diese Invasion beschleunigt hat? Ich bin überzeugt, die Hitzköpfe wären in jedem Fall zu ihrer Eroberung ausgezogen.«
    »Möglich«, stimmte Retief zu.
    Magnan sprang plötzlich auf. »Daist es wieder!« rief er. »Diesmal klang es wie eine wütende Hornisse! Wo ist das Biest nur?«
    Retief neigte seinen Kopf, horchte und beugte sich dann vor, um ein Büschel aprikosenfarbener Blüten auf langen Stengeln zu untersuchen, neben denen Magnan gesessen hatte.
    »Verschwenden Sie Ihre Zeit nicht mit Blümchenpflücken!« schrie Magnan angstvoll. »Ich werde angegriffen!«
    »Mr. Magnan, ich glaube nicht, daß hier irgendwelche Insekten in der Nähe sind.«
    »Eh? Aber ich kann sie doch ganz deutlich hören!« Magnan runzelte die Stirn. »Es klingt wie eines dieser altmodischen Handkurbel-Telefone, die sie immer noch draußen in Jawbone benutzen – wenn man den Hörer herunterbaumeln läßt.«
    »Das kommt der Sache ziemlich nahe, Mr. Magnan«, meinte Retief und bückte sich, um sein Ohr an die trompetenförmige Blüte zu legen.
    »Nun, ich dachte schon, Sie würden niemals hören!« sagte eine winzige Stimme ganz deutlich in sein Ohr.

 
5.
     
    »Summende Blumen sind schon phantastisch genug – aber sprechende Tulpen!« murmelte Magnan verwundert. »Wer hätte das je gedacht?«
    »Ich sterbe vor Neugier, alle Neuigkeiten zu hören«, sagte die Grillenstimme. »Erzählt mir alles von euch: eure Hoffnungen, eure Träume, wieso ihr hier seid – alles!«
    Retief hielt sich eine Blüte an die Lippen, als wäre sie tatsächlich die Sprechmuschel eines Telefons. »Ich bin Retief, und das ist mein Kollege Mr. Magnan. Und mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?«
    »Sehr erfreut, dich kennenzulernen. Retief. Und Mister Magnan auch. Darf ich dich Mister nennen? Vornamen sind so viel zwangloser. Ich bin Herby. Das ist natürlich nur ein Spitzname. Ich habe keinen Namen. Zumindest hatte ich keinen, bis der liebe Renfrew herkam. Ihr habt ja keine Ahnung, was für ein behütetes Leben ich bis dahin geführt habe. Könnt ihr euch vorstellen, daß ich mich für das einzig fühlende, intelligente Lebewesen in der ganzen Galaxis hielt?«
    »Wer … wer sind Sie?« fragte Magnan. »Wo sind Sie? Und warum ist das Mikrophon wie eine Blume getarnt?«
    »Getarnt? Es gibt keine Tarnung. Ihr seht mich, wie ich bin.«
    »Aber … aber ich sehe Sie überhaupt nicht!« klagte Magnan und blickte sich wachsam um. »Wo verstecken Sie sich?«
    »Du zerdrückst mich fast«, erwiderte Herby.
    »Sie meinen …« Magnan hielt die schwach duftende Blüte auf Armeslänge von sich ab und starrte sie an. »Sie meinen – ich … Sie … wir …«
    »Jetzt verstehst du, Mister«, sagte die Stimme ermutigend.
    »Wahrhaftig sprechende Blumen – hier mitten im Nichts – und dann sprechen sie auch noch terranisch? Ich glaube, ich habe Halluzinationen! Ich bin wahnsinnig geworden durch all das, was ich durchgemacht habe!«
    »Wer hat dich terranisch gelehrt?« fragte Retief.
    »Renfrew. Ich habe so viel

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