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Der Mann von Oros - Teil 2

Der Mann von Oros - Teil 2

Titel: Der Mann von Oros - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nachdem Professor Elivant ein positives Urteil hinsichtlich Ihrer Arbeiten abgegeben hatte. Die Ermittlung Ihrer erstaunlichen Intelligenzquote war ein weiterer Grund, die Direktion der IRG auf Ihre Person aufmerksam zu machen.“
    „Spielen Sie immer mit offenen Karten, Sir?“ warf Eltron finster ein.
    „Natürlich“, schmunzelte Servits, „das heißt, wenn es möglich ist. In Ihrem Fall, Doktor, erscheint es eben möglich.“
    „Bedeutet das, daß Sie mich für unschuldig halten?“
    Der Präsident sah nachdenklich auf seine Fingernägel.
    „Darauf kann ich nicht antworten, Doktor. Ich weiß es nicht. Die Anklage war einigermaßen begründet, auch wenn Sie das Plus Ihrer überraschend gestiegenen Intelligenzquote anführen können. Uns ist das aber gleichgültig. Dem Raumsicherheitsdienst wird es ebenfalls unbedeutend erscheinen, wenn Sie sich verpflichten, Ihre Erkenntnisse der irdischen Wissenschaft und damit der Menschheit rückhaltlos zur Verfügung zu stellen. In einem solchen Fall muß es sogar als lobenswert angesehen werden, daß Sie es verstanden haben, einem fremden Lebewesen gewisse Geheimnisse zu entlocken. Sie dürfen versichert sein, daß Sie der Präsident persönlich und öffentlich rehabilitieren wird. Über kleine Fehlgriffe, die beispielsweise in Ihrem langen Schweigen begründet sind, wird man dann gern hinwegsehen. Wir nehmen an, daß es Ihnen niemals eingefallen ist, mit fremden Intelligenzen ein, sagen wir, Bündnis gegen die Interessen der Menschheit zu schließen.“
    Matsubaras Blicke wurden stechend, und in Altrys Augen flackerte ein winziges Angstempfinden auf.
    „Das ist absurd, Sir“, lachte Eltron tonlos.
    „Das sage ich mir auch. Der Raumsicherheitsdienst gibt Ihnen also eine Chance innerhalb seiner Machtbefugnisse. Ich gebe Ihnen die Möglichkeiten, die Ihnen die militärische Flotte nicht hätte bieten können. Die Laboratorien und Fabrikationsanlagen von Crystal Springs stehen Ihnen unbegrenzt zur Verfügung. Dazu rechnet auch ein hervorragendes Forschungsteam, das sich aus den fähigsten Wissenschaftlern und Ingenieuren der Erde zusammensetzt. Kosten sind vorläufig unbedeutend. Ich gebe Ihnen genau sechs Monate Zeit, den einwandfreien, praktischen Nachweis über die Funktion eines Triebwerkes zu erbringen, dessen Leistungen ein Raumschiff von den Maßen und Gewichten einer großen Mondrakete in einem Zeitraum von etwa hundert Stunden bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen können. Da wir auf das Urteil eines Professors Elivant vertrauen, wird die IRG vorläufig darauf verzichten, das Fernraumschiff ‚Alpha’ auf den Weg zu den Sternen zu bringen. Die ‚Alpha’ ist mit unserem neuesten Quantentriebwerk ausgerüstet worden. Sie sollte zum nächstliegenden Stern reisen und damit erstmalig in der Geschichte der Menschheit den interstellaren Raum bezwingen. Alpha Centauri ist bekanntlich 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ich glaube, daß Sie diese Angelegenheit besser bewältigen können.“
    „Sechs Monate“, murmelte Eltron nachdenklich.
    „Es muß Ihnen reichen“, warnte Matsubara. „Nach der Sicherheitsklausel können wir Ihnen keine längere Zeitspanne bewilligen, um den Nachweis für Ihre Gesinnung zu erbringen. Die Anklage kann nur dann niedergeschlagen werden, wenn Sie der Menschheit Erkenntnisse schenken, die in der Anklage als unsinnig geschildert werden. Wir können Ihnen nochmals sechs Monate Aufschub geben, falls es Ihnen innerhalb des ersten Halbjahrs wenigstens labormäßig gelingt, einen wissenschaftlich vertretbaren Weg noch oben zu weisen. In einem solchen Fall sind wir zu einer Fristverlängerung berechtigt.“
    „Ihre Meinung, Doktor?“ fragte der Präsident knapp.
    Das Fremde in Eltron erinnerte sich im letzten Augenblick daran, daß der echte Kommandant zweifellos auch an einen persönlichen Vorteil gedacht hätte. Das schien in der Eigenart eines jeden Menschen verankert zu sein. Er schaltete also jedes nichtmenschliche Denken ab und arbeitete nur mit dem übernommenen Gehirn des Ramsay Eltron, was sofort das ironische Funkeln in die grauen Augen treten ließ.
    „Ich nehme an, daß Sie die neuartigen Triebwerke auch an die Flotte verkaufen werden. Es dürfte auch noch mehr Interessenten geben. Beim einwandfreien Nachweis über die Funktion der Eltron-Aggregate fünfzig Millionen Solar für mich als einmalige Abfindung, ferner 20 Prozent vom Reingewinn, der aus dem Verkauf meiner Entdeckungen resultiert. Dann können wir

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