Der Maskenball
verdammte Feier auch nicht, aber es ist nett von ihr, sie auszurichten, nicht?"
"Leider gibt es da ein kleines Problem", warf Luca leise ein.
"Ich rufe nämlich aus Italien an."
"Aus Italien?" Sie blinzelte verwirrt. "Aus Italien?"
wiederholte sie entsetzt.
"Aber natürlich werde ich mein Möglichstes tun, um rechtzeitig da zu sein", versicherte er kühl.
Darcy seufzte. Es war nicht seine Schuld. Schließlich hatte sie ihm gesagt, sie brauchte ihn vor der Hochzeit nicht mehr zu sehen. Offenbar hatte er den Vorschuss benutzt, um nach Hause zu fahren und seine Familie zu besuchen. "Es tut mir wirklich Leid", erwiderte sie resigniert. "Meinen Sie, Sie könnten es schaffen?"
"Frühestens um neun ... Es sei denn, wir wollen uns dort treffen."
Sie verneinte sofort, denn auf keinen Fall wollte sie allein auf der Feier erscheinen.
"Dann entschuldigen Sie mich bei Ihrer Stiefmutter. Ich hole Sie ab."
"Ich bin Ihnen sehr dankbar... Sie können Samstag hier übernachten", bot sie ihm an.
"Das ist sehr nett von Ihnen, Darcy", meinte er sanft.
3. KAPITEL
Zia übernachtete bei Karen im Pförtnerhäuschen. Als Karen ins Haus zurückkehrte, um dort auf Luca zu warten, fiel ihr Blick in den großen Spiegel in der Eingangshalle.
Plötzlich wünschte sie, sich ein neues Outfit für die Verlobungsfeier gekauft zu haben. Das braune Kleid, das sie trug, war viel zu weit und reichte ihr bis über die Knie, und der Rüschenausschnitt, mit dem sie von ihren viel zu kleinen Brüste hatte ablenken wollen, wirkte nunmehr richtig altmodisch. Sie fühlte sich in Hosen viel wohler und hatte noch nie ein Händchen dafür gehabt, Sachen zu finden, die ihr standen ...
Ganz hinten in ihrem Kleiderschrank hing immer noch das grüne Designerabendkleid, das ihre ehemalige Freundin Maxie ihr zur Hochzeit geschenkt hatte, komplett mit dazu passenden Schuhen und perlenbestickter Tasche. Sie hatte sich in ihrer Gegenwart immer unwohl gefühlt, weil Maxie so reserviert und sich ihrer Wirkung als Frau zu sehr bewusst gewesen war. Und das Kleid hatte sie seit ihrer Rückkehr aus Venedig nicht mehr angesehen, weil sie nicht an jene leidenschaftliche Nacht erinnert werden wollte. Trotzdem hatte sie es nicht über sich gebracht, es wegzugeben, denn für wenige Stunden hatte es ihr die Illusion vermittelt, schön zu sein.
Das schrille Läuten der Klingel unterbrach die Stille und riss Darcy aus ihren Gedanken. Schnell öffnete sie die schwere Tür und erstarrte, als sie Luca sah.
Er trug einen sehr eleganten Smoking, ein makellos weißes Hemd, den Kopf stolz erhoben und eine Hand lässig in die Hosentasche geschoben, so dass die Hose über seinen
muskulösen Schenkeln spannte. Er sah so fantastisch aus, dass ihr der Atem stockte.
"Sie haben sich einen Abendanzug geliehen", bemerkte Darcy leise, sobald sie die Sprache wieder gefunden hatte.
Luca musterte sie mit gerunzelter Stirn. "Vielleicht bin ich für den Anlass zu elegant gekleidet?"
"Nein ... nein ... überhaupt nicht." Sie errötete verlegen. Dann fiel ihr Blick auf den roten Porsche, der neben ihrem alten Landrover stand. "Wo, in aller Welt, haben Sie den Wagen her?"
fragte sie hilflos.
"Den habe ich geliehen."
Langsam schüttelte sie den Kopf. Wenn sie in dem Wagen bei Margo vorfuhren, würde diese sie so lange mit Fragen löchern, bis sie die Wahrheit über Lucas sozialen Status erfuhr.
Und das wollte sie, Darcy, ihm nicht antun, denn es rührte sie, dass er sich ihretwegen so viel Mühe gegeben hatte. "Ich würde gern in dem Porsche fahren, aber es wäre klüger, den Landrover zu nehmen", sagte sie daher.
"Dio mio ... Sie machen wohl Witze." Ungläubig betrachtete er den verbeulten Landrover. "Das ist eine Rostlaube."
Darcy öffnete die Tür des Landrovers. "Ich weiß, wovon ich rede, Luca. Wenn wir in dem Porsche vorfahren, glaubt meine Stiefmutter, dass Sie im Geld schwimmen. Wenn wir nicht ehrlich sind, werden wir dumm dastehen. Der Wagen ist bestimmt dreißigtausend Pfund wert..."
"Siebzig."
"Siebzigtausend Pfund?"
"Und ein paar Zerquetschte", ergänzte Luca trocken.
"Ich wünschte, mir würde jemand so einen Schlitten anvertrauen. Wir werden den Wagen an der Straße abstellen und den Rest zu Fuß gehen." Besorgt warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und stieg dann ein. "Ich würde Sie ja fahren lassen, aber das alte Mädchen hat einige Macken."
"Das ist wirklich lächerlich." Sichtlich widerstrebend nahm er auf den Beifahrersitz Platz.
Er war wütend, doch es
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