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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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flüsterte ich. »Es kümmert mich nicht, ob die Idee, mit mir einen Streit zu beginnen, die deine war oder die deines Vetters, aber du kannst sie dir aus dem Kopf schlagen. Du wirst mich und die Meinen in Ruhe lassen. Hast du verstanden? Nun gehe mir aus den Augen, und bleibe mir fern.«
    Und so hatte ich das Vergnügen, Arthur Tynes entschwinden zu beobachten, als er sich hastig zurückzog. Er war sichtlich erschüttert, was die anderen Männer bemerkten, aber ich hielt mein falsches Lächeln aufrecht und ignorierte sie einfach. Was ich allerdings nicht ignorieren konnte, war Edmond Fonteyns plötzliches Auftauchen. Anders, als es bei seiner Frau der Fall war, stand ihm Schwarz gut, da es ihn noch größer, mächtiger und bedrohlicher aussehen ließ.
    »Was, zum Teufel, treiben Sie hier?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich versuche nur, eine peinliche Szene zu vermeiden, Vetter«, entgegnete ich müde und in der Hoffnung, er würde sich entfernen.
    Er warf mir einen eisigen Blick zu. »Ein neues Duell?«
    »Genau das Gegenteil, um die Wahrheit zu sagen.«
    Er drängte sich an mir vorbei und machte sich auf die Suche nach Arthur. Ich konnte mich darauf verlassen, dass Edmond alles in bester Ordnung vorfinden würde. Wenn Arthur das typische Verhalten zeigte, welches ich bereits bei den anderen beobachten konnte, die ich beeinflusst hatte, würde er sich nicht an vieles erinnern. Falls dies nicht der Fall wäre und Edmond voller Fragen zurückkehren würde ... nun, ich konnte mit ihm fertig werden, falls es notwendig würde. Es wäre vielleicht sogar amüsant, sein grimmiges Gesicht zur Abwechslung einmal völlig ausdruckslos und verletzlich zu sehen.
    Aber es gab heute Abend dringendere Angelegenheiten als Dummköpfe und zornige Vettern, mit denen ich mich beschäftigen musste, und es war höchste Zeit, dass ich mich damit befasste. Ich verbannte Edmond und Arthur aus meinen Gedanken, durchforstete die Reihen der Bediensteten, machte schließlich denjenigen aus, welchen ich suchte, und begab mich hinüber.
    »Radcliff?«
    »Ja, Sir?« Er war damit beschäftigt, den Sherry und den Madeira zu überwachen und sich darum zu kümmern, dass der größte Teil davon in den Gästen und nicht etwa bei den Bediensteten verschwand.
    »Ich hätte gern, dass zwei Flaschen guter Brandy in den blauen Salon geschickt werden. Und legen Sie etwas zum Essen dazu, Brot und Süßigkeiten, und vielleicht auch etwas Schinken, sofern noch ein Rest vorhanden ist.«
    Er zog eine Augenbraue hoch, gab aber keine Bemerkung von sich, sondern machte sich auf den Weg, um die Dinge für mich zu arrangieren. Nun ging ich hinüber zu Oliver und Elizabeth. Sie sah blass und abgespannt aus. Als ihr Blick auf mich fiel, griff sie nach meinem Arm.
    »Nun, nun, du wirst doch nicht ohnmächtig werden, nicht wahr?«, fragte ich, besorgt, dass ihr dies alles zu viel wurde.
    »Sei kein Esel«, flüsterte sie mir zu. »Ich bin nur müde. All diese Leute ...« Es gab eine ganze Menge von ihnen, und sich mit ihnen allen zu befassen, während sie sich gleichzeitig um Oliver kümmerte, hatte sie sehr erschöpft.
    »Nun, ich übernehme für dich, da gibt es keine Diskussion. Siehst du diesen Burschen dort am Weintisch? Gehe hin und bitte ihn, dir etwas, was du magst, in einen ruhigen Raum schicken zu lassen. Du musst unbedingt etwas essen. Du siehst aus, als ob du auf der Stelle umkippen könntest.«
    Es war keine weitere Überredungskunst vonnöten, und ich übernahm ihren Platz an Olivers Seite. Ich ließ die Person, welche im Augenblick mit ihm zu sprechen versuchte, wissen, dass meine Störung einen dringenden Grund habe. Der Mann entschuldigte sich elegant, und ich schob eine Hand unter Olivers Arm.
    »Komme mit mir, alter Mann, da gibt es etwas, was deine Aufmerksamkeit benötigt.«
    Ohne sich zu wehren ließ er sich von mir fortführen. Wir erreichten den blauen Salon gerade in dem Augenblick, als einer von Radcliffs tüchtigen Lakaien ihn verließ. Ich sorgte dafür, dass Oliver hineinging, schloss die Tür und führte ihn zum Kamin, damit er sich wärmen konnte.
    »Eine abscheuliche Nacht für eine Beerdigung, nicht wahr?«, fragte ich und schenkte ihm einen Brandy ein. Es standen zwei Gläser auf dem Tisch; ich goss, um den Schein zu wahren, einige Tropfen in das zweite Glas.
    Oliver zuckte die Achseln und setzte sich ordentlich in einen Sessel, anstatt sich wie üblich einfach hineinfallen zu lassen. Eine seiner Hände war zur Faust geballt. An einem Finger

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