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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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wahrlich in der Nähe, Sir. Es gab in unserem Dorf einige Zwischenfälle, welche die Rebellen betrafen, doch die Armee des Königs hat die Dinge nun gut unter Kontrolle.« Das hoffe ich zumindest, fügte ich insgeheim hinzu und fühlte den üblichen Schmerz, den ich immer spürte, wenn ich an daheim dachte und mir um Vater Sorgen machte.
    »Sie sind zu bescheiden, Mr. Barrett«, meinte ein anderer junger Mann. Ich hatte den Eindruck, dass er eher wegen des Festmahles hier war, als der Toten die letzte Ehre zu erweisen. Er war ein gut aussehender Bursche und mir vertraut, da ich ihn bereits zuvor auf anderen Zusammenkünften gesehen hatte.
    »Ich glaube, inzwischen wissen alle, dass Ihr Vetter ein außergewöhnlicher Teufelskerl ist, wenn es sich ums Kämpfen handelt«, fügte er hinzu. »Vielleicht waren einige von Ihnen bei der Party der Bolyns anwesend und sahen ihn in Aktion.«
    Mir gefiel seine Art nicht sehr, und ebenso wenig die Tatsache, dass er auf das Duell zu sprechen gekommen war. Unglücklicherweise waren die anderen Männer höchst interessiert und wollten eine ausführliche Erzählung des Ereignisses hören.
    »Meine Herren, dies ist kaum die passende Zeit oder der passende Ort dafür«, erwiderte ich in einem so energischen Tonfall, wie es mir nur möglich war.
    »Oh, vielleicht haben wir niemals wieder eine andere Möglichkeit dafür«, sprach der junge Mann gedehnt und mit Nachdruck. »Ich glaube, wir alle würden gerne hören, wie Sie Mr. Thomas Ridley besiegten, nachdem er Sie so schwer verwundet hatte.«
    »Die Verwundung war nicht so schwer, sonst befände ich mich nicht hier, Sir.«
    Erneut stahl sich unterdrücktes Lachen und breites Grinsen auf die Gesichter meiner Zuhörer.
    »Nennen Sie mich einen Lügner, Sir?«, fragte er langsam, bedächtig, und, was am schlimmsten war, ohne irgendeine Veränderung in seinem freundlichen Gesichtsausdruck.
    Großer Gott, ich hatte befürchtet, dass irgendein Idiot auftauchen und mir lästig fallen könnte, indem er ein Duell mit mir provozierte, aber ich hatte nicht erwartet, dass es so bald, und am wenigsten, dass es auf dem Begräbnis von Tante Fonteyn geschehen könnte. Diejenigen, die um uns herum standen, warteten noch immer auf meine Antwort.
    Ich hätte eine elegante Art finden können, aus dieser Situation herauszukommen, doch die offensichtliche Beleidigung des Mannes war zu ärgerlich, um sie nicht zu beachten. »Ihr Name, Sir?«, fragte ich so zuvorkommend wie möglich.
    »Arthur Tyne, Sir. Thomas Ridleys Vetter.«
    Falls er erwartet hatte, dass ich bei dieser Enthüllung vor Schreck erblassen würde, musste er sich auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen.
    »Tatsächlich? Ich glaube und bete, dass dieser Mann sich von seiner eigenen Verwundung erholt.«
    »Sie haben mir nicht geantwortet, Mr. Barrett«, sagte er, wobei er seinem Tonfall eine Schärfe verlieh, welche drohend klingen sollte.
    »Nur, weil ich dachte, Sie machten einen Scherz, Sir. Es schien mir höflich, dies zu überhören, da wir alle hier anwesend sind, um in der Erinnerung an meine Tante ihr feierlich die letzte Ehre zu erweisen.«
    »Es war kein Scherz, Sir, sondern eine ernst gemeinte Frage. Werden Sie mir darauf antworten?«
    »Sie verblüffen mich, Mr. Tyne. Natürlich nannte ich Sie keinen Lügner.«
    »Ich finde Sie höchst unverschämt, Sir.«
    »Dies ist nicht weiter überraschend; die arme Tante Fonteyn brachte oft die gleiche Beschwerde gegen mich vor.« Wenn einige der Männer, welche um uns herumstanden, über meine Ehrlichkeit schockiert waren, so kämpften noch mehr von ihnen dagegen an, ihre Belustigung nicht zu zeigen.
    »Sind Sie taub? Ich sagte, Sie sind höchst unverschämt, Mr. Barrett.«
    »Nicht taub, sondern einer Meinung mit Ihnen, guter Mann.« Ich blickte Mr. Tyne direkt in die Augen und widmete ihm meine ganze Aufmerksamkeit.
    »Sicherlich werden Sie keine Einwände dagegen erheben.« Arthur Tyne war nicht in der Lage, etwas darauf zu erwidern.
    »Dies ist ein äußerst trauriger Anlass für mich«, fuhr ich fort. »Es wäre noch trauriger für mich, wenn ich Ihnen Kummer bereitet haben sollte. Kommen Sie mit mir, Sir. Ich bin sehr interessiert zu hören, wie die Dinge um Ihren Vetter stehen.«
    Indem ich dies aussprach, hakte ich mich bei ihm ein und führte ihn außer Hörweite der anderen. Tyne erholte sich gerade von meiner Beeinflussung, als ich ihn erneut mit meinem Blick fixierte.
    »Nun, höre mir zu, du kleiner Speichellecker«,

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