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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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überhaupt noch nie dort eingefunden hast, konntest du kaum vermisst werden, obgleich der Kapitän und Mr. Quinton beide nach dir fragten. Selbst wenn du dich erholst, solltest du nicht allzu gesund aussehen, sonst werden die Leute sich fragen, warum du nicht mit ihnen zusammen speist.«
    »Ausgezeichneter Punkt. Ich vermute, ich könnte in irgendeiner Weise beschäftigt sein. Erzähle ihnen, ich hätte mit meinen Rechtsstudien zu tun und nähme meine Mahlzeiten in meiner Kabine ein. Jericho kann sich einen Weg ausdenken, das ... zusätzliche Essen zu beseitigen.«
    »Jonathan?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Heute Nacht scheine ich nicht aufwachen zu können. Ich erinnere mich nicht daran, wann ich mich das letzte Mal so schläfrig gefühlt habe.«
    »Dann gehe zu Bett, wenn du Ruhe brauchst.«
    »Aber so früh? Ich meine, für mich ist dies einfach nicht mehr natürlich.«
    »Vielleicht ist die ständige Existenz auf dem Wasser besonders ermüdend für dich. Du sagtest etwas in dieser Art, bevor ich dich in Mr. Quintons Gesellschaft zurückließ.«
    »Ich finde, ich könnte mich ein wenig niederlegen. Jericho sollte mittlerweile fertig sein.«
    »Fertig womit?«
    »Oh – äh – mit dem, was auch immer er tut, wenn ich den Raum verlassen habe. Die Arbeiten eines Dieners sind ein Rätsel, und jeder feine Herr versteht, dass es so bleiben sollte.«
    »Dies scheint eine einseitige Sache zu sein.«
    »So ist die Welt, wenn es um Herren und Diener geht. Glaube mir, wenn ich sage, dass ich mich mit meiner Ignoranz sehr wohl fühle.«
    Sie fixierte mich mit einem sehr ernsten Blick. »Du solltest schlafen, Jonathan.«
    Ich machte eine kleine Verbeugung, um auf scherzhafte Weise die kürzlich erfolgten Anstrengungen der abwesenden Offiziere zu imitieren. »Ihr Diener, Miss Barrett.«
    »Lange schlafen«, fügte sie mit hochgezogenen Brauen hinzu.
    Dies genügte, um mich zu meiner Kabine zurückzutreiben. Jericho war zwar nicht anwesend, sein Tagewerk aber deutlich sichtbar. Meine kürzlich ausgezogenen Kleidungsstücke waren verschwunden, und das Bett war wieder ordentlich hergerichtet. Was für eine Schande, eine solche Ordnung zu zerstören.
    Bevor ich zusammenbrach, wühlte ich noch im Reisekoffer nach einer Lektüre, jedoch nur für einen Moment. Meine Augen schlossen sich bereits. Ich gab den Kampf auf und fiel ins Bett.
    Irgendwann wurde mir die Anwesenheit eines anderen Menschen bewusst, aber dies war ein verschwommener Eindruck, den ich bald vergaß.
    Wahrscheinlich Jericho. Er rüttelte wieder an meiner Schulter.
    Ich murmelte einen unmissverständlichen Befehl, mich schlafen zu lassen, und vergrub mich tiefer in meinem Kissen.
    Die nächste Störung war ärgerlicher. Elizabeth rief mich. Sie war äußerst hartnäckig.
    Es schien, als könne ich ihr nicht antworten. Nicht einmal ihr. Aber es spielte kaum eine Rolle.
    Nun brüllte sie mir direkt ins Ohr. Mein Kopf schnellte hoch, und ich knurrte irgendetwas. Es musste nachdrücklich genug gewesen sein, um sie von weiteren Versuchen abzubringen, denn es wurden keine mehr unternommen. Ich war endlich allein, meiner süßen, heilenden Besinnungslosigkeit überlassen.
    Als ich das nächste Mal erwachte, war ich nicht mehr seekrank. Die Kombination aus meiner Heimaterde, der zusätzlichen Ruhe und dem frischen Blut von letzter Nacht musste der Grund dafür sein. Möglicherweise kehrte die Krankheit jedoch zurück, denn hatte ich nicht unter ihr gelitten, als ich mein Bett wegen eines Rundganges an Deck verlassen hatte?
    Ich gab eine Art seufzendes Knurren von mir und streckte mich. Gott, wie war ich steif. Und ungelenkig. So lahm war ich seit der Zeit nicht mehr gewesen, als ich gezwungen gewesen war, mich unter einer Schneewehe vor dem Tag zu verstecken. Zumindest fror ich jetzt nicht; nur bewegte ich mich so, als sei ich halb erfroren. Ich fühlte mich ... betäubt.
    Meine Hände. Ja, sie bogen sich, wie ich es wünschte, doch sie fühlten sich nicht so an, als gehörten sie zu mir. Ich ballte sie zu Fäusten und öffnete sie wieder, rieb sie gegen die Decke. Ah, dies war besser, ich konnte es fast fühlen. Ich hatte wohl schlecht geschlafen, auf ihnen gelegen oder ...
    Meine Arme fühlten sich ebenfalls taub an. Meine Beine ... mein Gesicht...
    Aber es ließ nach. Ich musste bloß ein wenig munterer werden. Kein Grund zur Panik.
    »Jonathan?« Elizabeths Stimme. Dünn. Eine merkwürdige Mischung aus Kummer und Hoffnung.
    Der Raum war dunkel – oder meine Augen

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