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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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funktionierten nicht richtig. Ich rieb sie wieder und wieder, um meine Finger zu lockern.
    Sie rief erneut meinen Namen. Dieses Mal näher. Nachdrücklicher.
    Es kostete mich einige Mühe, mich zu räuspern. Ich hustete einige Male, bevor ich eine Art Antwort murmeln konnte. Ich zwinkerte mehrmals mit den Augen, in dem Versuch, klarer sehen zu können. Der Raum erschien mir sowohl neblig, als auch dunkel.
    Ihr Gesicht schwebte über dem meinen. »Hörst du mich?«
    »Hm.«
    »Kennst du mich?«
    Was meinte sie? »Mm-mu ...niz ...beh.«
    »O Gott!« Sie ließ ihren Kopf auf meine Brust sinken und begann laut zu schluchzen.
    Was, um Himmels willen, ging vor sich? Sank das Schiff? Warum benahm sie sich so? Ich berührte sie mit einer Hand. Sie richtete sich auf, ergriff sie und drückte sie gegen ihre nasse Wange.
    »Miss Elizabeth, bitte passen Sie doch auf.« Dieses Mal war es Jericho. Aber sie weinte weiter.
    »Bitte, Miss, Sie helfen ihm damit nicht.«
    Zuvor hatte ich keine Angst gehabt. Aber Jerichos Tonfall und seine Art wirkten unruhiger als gewöhnlich. Er spielte stets und ständig die Rolle des unerschütterlichen Dieners, doch nun zeigte er deutliche Angst, und dies stach mir mitten ins Herz. Und was Elizabeths Reaktion betraf – ich griff nach ihm.
    »Was ... s... «
    »Es ist alles in Ordnung, Mr. Jonathan.« Seine Zusicherung war so hastig und ehrlich, dass ich wusste, es hatte sich offenbar etwas Schreckliches ereignet. Ich versuchte, mich aufzusetzen, doch meine teilnahmslosen Glieder hinderten mich ebenso stark daran wie Elizabeths Nähe. »Liegen Sie still, Sir. Bitte.«
    Es gab wenig anderes, was ich tun konnte, als er schließlich Elizabeths Aufmerksamkeit errang und sie überzeugte, sich zu beruhigen. Sie weichte ein Taschentuch auf, als sie ihre Tränen fortwischte und sich schnäuzte. Ich blickte ihn an, um einen Hinweis auf ihr Benehmen zu erhalten. Er lächelte mich an, offensichtlich in dem Bemühen, es ermutigend aussehen zu lassen, aber es misslang ihm gründlich. Sein Gesicht wirkte sehr abgespannt und eingefallen und ... dünner? Als habe er seit einiger Zeit nicht viel gegessen. Aber es war ihm letzte Nacht sehr gut gegangen. Was, in Gottes Namen ...?
    Nun, da Elizabeth sich erhoben hatte, war ich in der Lage, mich auf meine Ellbogen aufzurichten. Wir befanden uns nicht länger in der winzigen Kabine. Dieser Raum war, obgleich nicht gerade ein Palast, so doch ein ganzes Stück größer. Die Wände waren vertikal und die Decke höher. Warum war ich hierher gebracht worden?
    »Vergib mir, ich konnte nicht anders«, meinte Elizabeth. »Es war so eine furchtbare Zeit.«
    »Was ... gibt's?«, lallte ich. Ich hustete. Die verdammte Zunge war so dick. Meine Stimme war viel tiefer als normalerweise, immer noch belegt vom Schlaf. »Was ...s... nich ... n... Ordnung?«
    »Nichts gibt es, du Dummerchen. Du bist in Ordnung. Alles ist in Ordnung.« Ich gab ein Geräusch von mir, um sie zu informieren, dass ich verdammt gut wusste, dass alles nicht in Ordnung war.
    »Er versteht nicht, Miss Elizabeth. Er hat geschlafen.«
    Und es war allerhöchste Zeit, den Schlaf abzuschütteln. Mit heroischer Anstrengung setzte ich mich auf und versuchte, meine Beine über den Bettrand zu schwingen.
    Es war ein richtiges Bett, mit frischer Bettwäsche und dicken, trockenen Decken, ganz anders als in der alten Kabine. Hatten wir das Quartier des Kapitäns übernommen?
    Ich hustete, lockerte meinen Kiefer und rieb mir das Gesicht. Ja. So war es besser. Das Gefühl kehrte zurück, Gott sei Dank. Ich konnte sogar feststellen, dass meine bloßen Füße die kalten Bretter des Decks berührten. Bloße Füße? Nun, natürlich hatte Jericho mich zum Schlafen hergerichtet. Es war sehr nachlässig von mir, ihm zusätzliche Arbeit zu bereiten, dadurch, dass ich ins Bett gefallen war, ohne mich auszuziehen.
    Ich streckte mich ein weiteres Mal; dieses Mal gab es ein Knacken entlang meiner Wirbelsäule. Gott, fühlte sich das gut an.
    Jericho und Elizabeth beobachteten mich genau.
    »Was ... s... los?«
    »Sie haben geschlafen, Sir.«
    »Has' du schon gesa...t. Was ...s... d... mit?« Ich lockerte meinen Kiefer noch etwas mehr. »Was ist damit?« Also gut, nun konnte ich mich endlich selbst verstehen.
    »Erinnerst du dich an irgendetwas von der Reise?«, fragte Elizabeth.
    »Was ... meinst du? Was is ... mit der Reise? Ist Rolly etwas zugestoßen?«
    »Nein, es geht ihm gut. Er steht sicher in seinem Stall. Du –«
    Ich streckte

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