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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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an Deck. Nach alter Gewohnheit überprüfte ich den Himmel, welcher klar war, doch ich war überrascht über die späte Stunde. Wie konnte ich so lange geschlafen haben?
    »Ich dachte, du würdest überhaupt nicht mehr auftauchen«, rief mir Elizabeth von einem Platz an der Backbordreling zu. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Stimmung schien recht gut zu sein. Vielleicht hatte dies mit den drei jungen Schiffsoffizieren zu tun, welche um sie herumstanden. Offenbar benötigte sie keine weitere Gesellschaft oder Unterhaltung.
    »Es muss wohl die Seeluft sein«, meinte ich, indem ich zu ihr hinüberging.
    »Fühlst du dich besser?«
    Dieses Thema schon wieder. »Ich wünschte, du hättest mich nicht daran erinnert.« Ich klammerte mich hastig an der Reling fest und verlor dabei fast meinen Stock. Ich hätte ihn in der Kabine lassen sollen, wie ich es vergangene Nacht getan hatte. Obwohl er ein elegantes Utensil für einen Spaziergang in der Stadt oder auf dem Land darstellte, so war er doch auf einem schwankenden Deck eher hinderlich.
    »Immer noch seekrank?«
    »Oh, bitte, sprich es nicht aus. Ich hatte es bis jetzt vergessen.«
    »Entschuldige. Du sahst vor einem Moment noch gut aus.«
    »Leider verstärkt es sich rasch wieder.«
    Einer der Offiziere, der eifrig darauf bedacht war, einen guten Eindruck auf Elizabeth zu machen, schlug vor, dass ich Mr. Quinton konsultieren solle. »Er hat einige Medizinköfferchen mitgebracht. Ich bin sicher, er wird überglücklich sein, Ihnen etwas anbieten zu können, das Ihre Schwierigkeiten erleichtern wird«, bot der Bursche eifrig an.
    »Vielen Dank, Leutnant George. Ich werde diese Möglichkeit in Betracht ziehen.« Für ungefähr zwei Sekunden, dachte ich.
    »Ich kann ihn für Sie holen lassen«, bot er mir hilfsbereit an.
    »Nicht nötig, Sir. Ich hege nicht den Wunsch, ihn jetzt zu stören.«
    »Aber er ist überhaupt nicht beschäftigt –«
    »Es ist völlig in Ordnung, Sir«, erwiderte ich fest, in der Hoffnung, er werde den Hinweis verstehen. Glücklicherweise lächelte Elizabeth ihn an und sagte zu ihm, er solle sich keine Sorgen machen. Er verbeugte sich und erklärte, er sei ihr treuester Diener, was die beiden anderen dazu brachte, ihn zu verleugnen, indem sie ihr versicherten, sie seien durch ihren höheren Rang besser dazu qualifiziert, einen solchen Posten zu übernehmen. Einer von ihnen informierte Elizabeth über die Daten ihrer jeweiligen Offizierspatente, um zu beweisen, dass er der vorgesetzte Offizier sei. Anschließend verlor ich den Faden der Diskussion, bis sie meinen Arm berührte, was mich zusammenzucken ließ.
    »Bist du gelangweilt?«
    »Überhaupt nicht. Wohin sind deine Freier gegangen?« Ich war leicht verwirrt, als ich feststellte, dass sie verschwunden waren.
    »Zurück zu ihren Verpflichtungen. Der Kapitän erblickte sie, erhob sein Kinn, und plötzlich fielen ihnen Angelegenheiten ein, um die sie sich kümmern mussten. Es war recht lustig, hast du es nicht gesehen?«
    Ich zuckte mit den Schultern, gleichgültig gegenüber ihrer offensichtlichen Besorgnis.
    Sie legte eine Hand auf meine Stirn. »Ein wenig warm. Frierst du noch immer?«
    »Eigentlich nicht, nur mein Magen fühlt sich flau an, und mein Kopf dreht sich. Ich habe mich gut gefühlt, als ich aufwachte, aber es ist zurückgekehrt.
    Vielleicht habe ich aus diesem Grunde eine Stunde länger geschlafen als üblich.«
    »Du siehst aus, als ob du noch mehr Ruhe gebrauchen könntest.«
    »Kein Grund zur Besorgnis, ich werde mich darum kümmern«, versprach ich, damit sie nicht mit dem Thema fortfuhr, während ich mich bemühte, aufzuwachen. Das Thema meines Wohlbefindens erschöpfte mich allmählich.
    »Ich habe Vaters Überraschung gefunden«, sagte ich und erklärte, wie ich auf Rolly gestoßen war.
    Ihr Gesicht erhellte sich. »Oh, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen und hätte es miterlebt. Ich habe ihm versprochen, alles zu erzählen.«
    »Du kannst ihm sagen, dass ich mich überaus gefreut habe. Ich habe im Sinn, dies auch selbst zu tun, falls ich es schaffe, auf diesem Schiff mit ruhiger Hand zu schreiben. Ich dachte, dass ein großes Schiff wie dieses weniger schaukeln würde. Die See ist nicht allzu rau.«
    »Es ist besser als zu der Zeit, da wir ablegten. Die anderen Passagiere erholen sich allmählich von den Auswirkungen. Ich hoffe, du bist als Nächster an der Reihe, kleiner Bruder.«
    »Das hoffe ich ebenfalls. Wurde ich heute bei Tisch sehr vermisst?«
    »Da du dich

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