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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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es – es ist nur sehr schwer zu begreifen. Erzähle mir alles, was geschehen ist, vielleicht hilft mir das.«
    »Wo soll ich beginnen ...?« Sie wandte die Augen gen Himmel, schloss sie einen Moment und blickte mich dann an. »Zuerst muss ich dir sagen, wie froh ich bin, dass es dir gut geht. Du hast keine Ahnung, was wir durchgemacht haben.«
    »Dann erleuchte mich, um Gottes willen!« Ich saß wieder auf dem Bett, nun eingehüllt in meinen Morgenmantel und hellwach, obgleich erheblich erschüttert. Mittlerweile war die Erkenntnis, dass mein mysteriöser Zeitausfall eine außerordentlich unerfreuliche Erfahrung für Jericho und Elizabeth bedeutet hatte, bis zu meinem Verstand vorgedrungen. Besser, ich konzentrierte mich auf sie, als auf mich selbst. Dies war angenehmer.
    Sie gab einen langen Seufzer von sich und atmete dann tief ein. »In der dritten Nacht auf See versuchte Jericho, dich zu wecken, aber du weigertest dich einfach, zu erwachen. Ich sagte zu ihm, dass du sehr müde gewesen seiest, und er ließ dich noch einige weitere Stunden ruhen und versuchte es anschließend noch einmal. Doch ohne Erfolg, abgesehen von ein wenig Gemurre; du bliebst einfach liegen und rührtest dich überhaupt nicht.«
    »Es tut mir Leid.«
    Sie fixierte mich mit einem Blick, der mir sagen sollte, dass ich aufhören solle, mich zu entschuldigen. »Wir entschlossen uns, dich schlafen zu lassen und es in der folgenden Nacht erneut zu versuchen. Wieder ohne Erfolg. Schließlich ging Jericho hinunter zum Frachtraum, zapfte einer der Kühe ein wenig Blut ab und benetzte deine Lippen damit. Dann versuchte er, dir einige Tropfen in den Mund zu träufeln. Nicht einmal dies wirkte.«
    Ich spreizte die Hände – entschuldigend. Ich konnte nicht anders.
    »Wir wussten nicht, ob wir dich in Ruhe lassen oder schärfere Maßnahmen ausprobieren sollten. Da kam Mr. Quinton, der Apotheker, vorbei. Leutnant George, der verdammte Speichellecker, hatte ihn geschickt, damit er nach dir sähe.« Der Tonfall, den sie bei der Nennung seines Namens anschlug, zeigte mir an, dass George der Speichellecker war, nicht Quinton. »Jericho versuchte ihn abzuwimmeln, aber er wurde neugierig und ging hinein, als wir nicht anwesend waren. Er rannte schnurstracks zu Mr. George. Um ihm mitzuteilen, du seiest tot.«
    »Ach du lieber Gott.«
    »Dies veranlasste den Kapitän, herunterzukommen und nach dir zu sehen, und mir wurde so viel Anteilnahme entgegengebracht, dass ich mir kaum Gehör verschaffen konnte. Als ich sie schließlich dazu bringen konnte, mir zuzuhören, dachten sie, ich sei verrückt.«
    »Was sagtest du zu ihnen?«
    »Dass Quinton es falsch verstanden habe und du lediglich in tiefem Schlaf lägest. Niemand glaubte mir, und ich wurde immer ärgerlicher. Oh, sie waren sehr freundlich; sie sagten zu mir, ich sei verwirrt durch meinen Kummer, und sie seien mehr als bereit, mir die traurige Verantwortung zu ersparen, sich um dich zu kümmern, wie es sich gehöre. Da verstand ich, dass für dich eine Seebestattung vorgesehen war.«
    »Wie konntest du sie aufhalten?«
    »Indem ich dich packte, wie ein Butterfass schüttelte und mich heiser schrie – «
    »Warte, daran erinnere ich mich!«
    Sie hielt inne. »Du erinnerst dich daran?«
    »Nur vage. Ich glaube, ich war nicht sehr höflich.«
    »Das stimmt. Du verfluchtest mich, schütteltest mich ab und schliefst wieder ein.«
    »Es tut mir schrecklich Leid.«
    »Das muss es nicht, denn dies rettete dir das Leben. Sie hörten auf mit ihren Versuchen, mich aus der Kabine zu entfernen, und ließen Quinton eine weitere Untersuchung vornehmen. Er war inzwischen sehr überrascht und aufgeregt und darauf bedacht, seinen Ruf wiederherzustellen, und obwohl ich weiß, dass er nach wie vor keinen Herzschlag gefunden haben kann, meinte er, du seiest in der Tat am Leben, aber bewusstlos. Was für eine Erleichterung es war, dies zu hören! Der Kapitän und Mr. George wollten sich selbst davon überzeugen, aber da kam mir eine Idee, wie ich mit ihnen fertig werden könne.
    Da sie so viel Mitgefühl gezeigt hatten, schien es mir richtig, dies für meine Zwecke einzusetzen. Also bat ich sie alle in den Flur und senkte die Stimme auf die gleiche Art, wie es Vater tut, wenn er will, dass die Leute wirklich zuhören. Dann erzählte ich ihnen ganz im Vertrauen, dass du bedauerlicherweise abhängig von Laudanum seiest und –«
    »WAS tatest du?«
    »Ich musste es tun! Es war das Einzige, was mir einfiel, das deinen Zustand

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