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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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hatte sich aber absichtlich in einem Zickzackkurs bewegt, der ihm eine gute Orientierung bot. Er fand, was er suchte: ein Waldstück, das abrupt über einem Bach aufstieg, dicke Äste korsischer Fichten, die an den Ufern bis zum Boden reichten. Hinter dieser grünen Wand würde ein Mann mit seinen Habseligkeiten sicher sein. Eine gute Meile im Südwesten gab es eine Straße, die weiter in die Berge hinaufführte. Soweit er sich erinnern konnte, war das die Straße, auf der er zu den Ruinen der Villa Matarese gelangt war; es hatte nur eine solche Straße gegeben. Falls er sich weiterhin richtig erinnerte, so war er auf dem Weg zu den Ruinen an ein paar einzeln stehenden Bauernhäusern vorbeigekommen und an der Gastwirtschaft, wo er während jenes heißen Nachmittags ein Glas einheimisches Bier getrunken hatte. In der Nähe der Gastwirtschaft zweigte ein schmalerer Weg von der Straße ab. Rechts ging es nach oben und links zurück nach Porto Vecchio. Bray warf wieder einen Blick auf seine Landkarte; sie zeigte die Bergstraße und die Abzweigung. Er wußte, wo er sich befand.
    Er watete durch den Bach und kletterte am gegenüberliegenden Ufer zu den Fichten empor. Er kroch unter die tiefhängenden Äste, öffnete seinen Seesack und entnahm ihm eine kleine Schaufel. Amüsiert stellte er fest, daß gleichzeitig zwei Päckche n Toilettenpapier herausfielen. Die Kleinigkeiten, dachte er und fing an, die weiche Erde aufzugraben.
    Es war beinahe vier Uhr. Er hatte unter einem grünen, schützenden Zweig sein Lager aufgeschlagen, seinen Seesack vergraben, den Verband an seinem Hals gewechselt und sich Gesicht und Hände im Bach gewaschen. Außerdem hatte er sich ausgeruht und starrte jetzt in die Höhe, in das Licht der Sonne, das von den Fichtennadeln angenehm gefiltert wurde. Seine Gedanken schweiften ab, ein Luxus, den er sich nicht leisten wollte, aber er brachte es nicht fertig, sich zu konzentrieren. Der Schlaf wollte nicht kommen, dafür kamen die Gedanken.
    Er lag unter einem Baum am Ufer eines Baches in Korsika. Eine Reise, die auf einer Brücke im nächtlichen Amsterdam begonnen hatte. Jetzt konnte er nie wieder zurück, es sei denn, er und Taleniekov fanden in den Hügeln von Porto Vecchio das, was sie suchten.
    Es würde nicht so schwierig sein zu verschwinden. Er hatte in der Vergangenheit mit weniger Geld und weniger Erfahrung, als ihm heute zur Verfügung stand, häufig anderen Leuten beim Verschwinden geholfen. Es gab so viele Orte: Melanesien, die Fidschiinseln, Neuseeland, die weiten Flächen Australiens, Malaysia, irgendeine der Sundainseln. Er hatte Männer an solche Orte geschickt und war im Laufe der Jahre vorsichtig mit einigen in Verbindung geblieben. Leben waren neu aufgebaut worden, künstliche Vergangenheiten abseits von augenblicklichen Bekannten und Verbindungen, neue Freunde, neue Berufe, ja sogar Familien.
    Er konnte dasselbe tun, dachte Bray. Vielleicht würde er es auch tun; er hatte die nötigen Papiere und das Geld. Er konnte eine Passage nach Polynesien oder den Cookinseln bezahlen, sich dort ein Charterboot kaufen und vermutlich anständig davon leben. Es konnte ein gutes Leben sein, eine anonyme Existenz, ein Ende.
    Dann sah er das Gesicht von Robert Winthrop, die gleichsam elektrisierenden Augen, die die seinen suchten, hörte die Angst in der Stimme des alten Mannes, als er von den Matarese sprach.
    Und noch etwas anderes hörte er. Weniger weit entfernt, unmittelbar über ihm am Himmel. Vögel drehten ihre Kreise, und ihr Kreischen hallte ärgerlich über Feld und Wald. Eindringlinge hatten sie gestört. Er konnte Männer laufen hören, vernahm ihre Rufe.
    Hatte man ihn entdeckt? Er richtete sich schnell auf die Knie auf, holte seine Browning aus der Jackentasche und spähte durch die Fichtennadeln hinaus.
    Unter ihm, hundert Meter zur Linken, hatten sich zwei Männer mit Macheten den Weg zu dem überwucherten Ufer am Rand des Baches freigehackt. Sie standen einen Augenblick da, Pistolen in den Gürteln, sahen sich schnell nach allen Seiten um, als wären sie unsicher, was sie als nächstes tun sollten. Langsam atmete Bray aus; sie waren nicht hinter ihm her; man hatte ihn nicht gesehen. Nein, die beiden Männer hatten gejagt. Vielleicht ein Tier, das ihre Ziegen angegriffen hatte, oder einen wilden Hund. Nicht ihn. Nicht einen Fremden, der durch die Hügel wanderte.
    Dann hörte er die Worte und wußte, daß er nur teilweise recht hatte. Der Ruf kam von keinem der beiden Korsen mit der

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