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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Tötens willen töten oder aus Fanatismus. Diesen Leuten hat man gesagt, Sie seien tot. Wenn sie nicht Jagd auf Sie machten, konnten sie Sie auch nicht töten.«
    »Das ist Ihre erste Antwort; und was ist die zweite? Warum möchte jemand mich am Leben halten?«
    »Um einen Consigliere der Matarese aus Ihnen zu machen.«
    »Was?«
    »Denken Sie darüber nach. Überlegen Sie doch, was Sie einer solchen Organisation bringen würden.«
    Bray starrte den KGB-Mann an. »Auch nicht mehr als Sie.«
    »Oh, viel mehr. Aus Moskau kommt kein großer Schock, das akzeptiere ich. Aber in Washington kann man große Enthüllungen finden. Sie könnten diese Enthüllungen liefern; Sie wären von enormem Wert. Wer scheinheilig ist, ist immer viel leichter zu verletzen.«
    »Das akzeptiere ich.«
    »Ehe Odile Veltrup getötet wurde, machte sie mir ein Angebot. Kein Angebot, zu dem sie befugt war; die wollen den Russen nicht. Die wollen Sie. Wenn sie Sie nicht haben können, werden sie Sie töten, aber jemand gibt Ihnen die Chance.«
    Es wäre viel besser für alle Beteiligten, wenn wir uns zusammensetzten und die Differenzen, die es zwischen uns gibt, besprechen würden. Vielleicht stellen Sie dann fest, daß diese Differenzen gar nicht so groß sind. Worte von einem Boten ohne Gesicht.
    »Zurück nach Paris«, sagte Bray. »Wie haben Sie sie dann bekommen?«
    »Es war gar nicht besonders schwierig. Der Mann am Telefon war zu eifrig; er sah den Generalsrang vor sich, oder seinen Tod. Ich sagte ihm, was dem Soldaten mit der häßlichen kleinen Marke auf der Brust geschehen könnte; allein die Tatsache, daß ich das Zeichen kannte, genügte schon beinahe. Ich bot den Soldaten und Beowulf Agate im Austausch für das Mädchen an. Beowulf war der Flucht müde und bereit anzuhören, was man ihm zu sagen hatte. Er – ich – wußte, daß man 'mich in die Enge getrieben hatte, aber meine Berufsehre verlangte, daß er – Sie – gewisse Garantien erhielte. Das Mädchen mußte freigelassen werden. Paßten meine Reaktionen zu Ihrer wohlbekannten Starrsinnigkeit?«
    »Sehr plausibel«, erwiderte Scofield. »Wir wollen sehen, ob ich einiges beitragen kann. Die Fragen, die Sie beantworten mußten, waren: Wie war der zweite Vorname meiner Mutter? Oder wann hat mein Vater die Stellung gewechselt?«
    »Nichts so Einfaches«, unterbrach der Russe. »›Wer war der vierte Mann, den Sie getötet haben. Wo?‹«
    »Lissabon«, sagte Bray leise. »Ein Amerikaner, der nicht mehr zu retten war. Ja, das wußten Sie… Dann folgte eine Reihe von Telefonanrufen in der Wohnung – mein Anruf aus London war eine Störung –, und bei jedem Anruf gaben Sie neue Instruktionen und erklärten, wenn die geringste Kleinigkeit nicht stimmte, würde es nicht zu einem Austausch kommen. Der Austausch selbst sollte mitten im Verkehr stattfinden, vorzugsweise auf einer Einbahnstraße, mit einem Fahrzeug, einem Mann und Antonia. Das Ganze sollte innerhalb von sechzig bis hundert Sekunden stattfinden.«
    Der Russe nickte. »Mittags auf den Champs-Elysees, südlich des Arc de Triomphe. Fahrzeug und Mädchen übernehmen, Mann und Soldat an den Ellbogen aneinandergefesselt, an einer Kreuzung des Place de la Concorde aus dem Wagen gestoßen und dann eine schnelle Fahrt aus Paris heraus.«
    Bray stellte sein Glas ab und ging zu dem Hotelfenster, das ihm den Blick auf den Carlos Place bot. »Vor einer Weile sagten Sie, Sie hätten zwei Alternativen gehabt. Ihr zu folgen oder in der Rue de Bac zu warten. Mir scheint, es gab noch eine dritte, aber Sie haben sich gegen diese Alternative entschlossen. Sie hätten selbst sofort aus Paris verschwinden können.«
    Taleniekov schloß die Augen. »Die Wahl hatte ich nicht. Ich hörte das aus ihrer Stimme, jedesmal, wenn sie Sie erwähnte. Ich glaube, ich sah es schon in Korsika, in jener ersten Nacht in der Höhle über Porto Vecchio, als Sie sie anschauten. Damals dachte ich, wie wahnsinnig, wie…« Der Russe schüttelte den Kopf.
    »Unvernünftig?« fragte Bray.
    Taleniekov schlug die Augen auf. »Ja. Unvernünftig… unnötig, sinnlos.« Der KGB-Mann hob sein Glas und leerte den Whisky, der noch in ihm war, mit einem Zug. »Die Rechnung von Ost-Berlin ist beglichen; wir sind quitt.«
    »Ja, ich verlange auch nichts mehr, erwarte nichts.«
    »Gut. Ich nehme an, Sie haben die Zeitungen gelesen.«
    »Trans-Communications? Ihr Anteil an Veltrup?«
    »Eher hundertprozentiger Besitz. Ich nehme an, die Lage des Firmenhauptquartiers ist Ihnen

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