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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie?« fragte Taleniekov.
    »Das weiß ich selbst nicht genau«, erwiderte Scofield.
    »Ich komme immer wieder auf das Wort ›Chaos‹ zurück, aber ich weiß selbst nicht weshalb.«
    »Wir wissen gar nichts genau. Wir haben vier Namen, von denen zwei nicht viel zu besagen hatten, und sie sind tot. Wir sehen eine Anordnung von Firmen, die das Gerüst – das wesentliche Gerüst – hinter dem Terrorismus auf der ganzen Welt bilden, aber wir können die Verbindung nicht beweisen und wissen nicht, weshalb sie alles das finanzieren. Scozzi-Paravacini finanziert die Roten Brigaden, Veltrup ohne Zweifel Baader-Meinhof; Gott alleine weiß, wofür TransCommunications bezahlt. Das sind vielleicht nur einige der vielen, mit denen wir zu tun haben. Wir haben die Matarese gefunden, aber wir sehen sie immer noch nicht. Wenn wir gegen solche Konzerne Anklage erheben würden, dann würde man sagen, wir seien verrückt oder noch Schlimmeres.«
    »Viel Schlimmeres«, sagte Bray, der sich an die Stimme im Telefon erinnerte, die er in dem Restaurant gehört hatte. »Verräter. Man würde uns erschießen.«
    »Ihre Worte klingen prophetisch. Mir gefällt das nicht.«
    »Mir auch nicht, aber noch weniger gefällt es mir, erschossen zu werden.«
    »Dem kann man nichts hinzufügen.«
    »Das stimmt nicht, wenn man das bedenkt, was Sie gerade gesagt haben. ›Wir haben die Matarese gefunden, aber wir sehen sie immer noch nichtc, so sagten Sie doch?«
    »Ja.«
    »Angenommen, wir würden nicht nur einen finden, sondern hätten ihn sogar. In unseren Händen.«
    »Eine Geisel?«
    »Richtig.«
    »Das ist verrückt.«
    »Warum? Sie hatten doch diese Veltrup.«
    »In einem Wagen. Auf dem Feld eines Bauern. Nachts. Ich bildete mir nicht ein, ich könnte sie nach Essen bringen und dort einen Stützpunkt errichten.«
    Scofield setzte sich. »Die Roten Brigaden haben Aldo Moro nur acht Straßen von einem Polizeirevier in Rom entfernt festgehalten. Obwohl das nicht das ist, was ich vorhabe.«
    Taleniekov beugte sich vor. »Waverly?«
    »Ja.«
    »Wie? Die Amerikaner sind hinter Ihnen her, die Matarese hätten Sie beinahe in der Falle gehabt; was haben Sie vor? Wollen Sie eine Stippvisite im Foreign Office machen und ihn zum Tee einladen?«
    »Waverly wird hierher gebracht werden – in dieses Zimmer –, heute abend um acht Uhr.«
    Der Russe pfiff durch die Zähne. »Darf ich fragen, wie Sie das zustande gebracht haben?«
    Bray berichtete von Symonds. »Er tut das, weil er glaubt, was auch immer mich dazu veranlaßt hat, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, müsse stark genug sein, um mir ein Gespräch mit Waverly zu verschaffen.«
    »Die haben einen Namen für mich. Hat er ihn erwähnt?«
    »Ja. Die Schlange.«
    »Wahrscheinlich sollte ich das als Schmeichelei empfinden, aber das tue ich nicht. Ich finde den Namen häßlich. Ahnt Symonds, daß dieses Zusammentreffen eines zwischen Feinden sein könnte? Daß Sie annehmen, Waverly könnte mehr sein als nur der Außenminister Englands?«
    »Nein, im Gegenteil. Als er Einwände vorbrachte, sagte ich, ich würde versuchen, Waverlys Leben zu retten.«
    »Sehr gut«, sagte Taleniekov. »Sehr beängstigend. Morde verbreiten sich ähnlich schnell wie Terrorakte. Sie werden also alleine kommen?«
    »Ja, das habe ich verlangt. Ein Zimmer im Connaught; Roger hat keinen Anlaß, irgend etwas zu argwöhnen. Wir wissen, daß die Matarese zwischen mir und dem Mann, mit dem Waverly sich angeblich in den Büros von MI-6 treffen soll, noch keine Verbindung hergestellt haben.«
    »Sind Sie da ganz sicher? Mir scheint das der schwächste Punkt der ganzen Strategie zu sein. Die haben Sie in London erreicht, sie wissen, daß Sie die vier Namen aus Korsika haben. Plötzlich wird, sozusagen aus dem Nichts, Waverly, der Consigliere, sich insgeheim mit einem Mann im Büro eines britischen Abwehragenten treffen, von dem man weiß, daß er einmal ein Freund von Beowulf war. Mir scheint die Gleichung offenkundig; warum sollten die Matarese sie nicht durchschauen?«
    »Aus einem ganz bestimmten Grund. Weil sie nicht glauben, daß ich je mit Symonds Kontakt hatte.«
    »Sie können dessen nicht sicher sein.«
    »Aber die Wahrscheinlichkeit spricht dagegen. Roger ist ein erfahrener Mann; er hat sich bestimmt gesichert. Die Akten sagen aus, daß er in der Admiralität war. Man hat mich nicht auf der Straße abgeholt; wir haben ein steriles Telefon benutzt. Wir trafen uns eine Stunde außerhalb von London, mein Wagen wurde zweimal gewechselt

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