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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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es keine Computer, die auf Knopfdruck hinter Glasscheiben Daten ausspuckten, keine grünen Buchstaben, die über dunkle Bildschirme tanzten und sofortige Informationen lieferten, die für die nächste Entscheidung gebraucht wurden.
    Er stocherte in der Vergangenheit herum und tat das inmitten von Menschen, die selbst der Vergangenheit angehörten.
    Das war auch der Grund, weshalb er so erpicht darauf war, einen der Männer zu fangen, die ihn jetzt in der Dunkelheit verfolgten. Er vermutete, daß sie zu dritt waren. Der Hügelkamm war lang und breit, voll von zerzausten Bäumen und ausgefressenen Felsbrocken. Sie würden sich trennen müssen, um die verschiedenen Wege zu bewachen, die zu anderen Hügeln oder in die Ebene hinunterführten, die vor den Bergwäldern lag. Wenn er einen Mann fangen konnte und ein paar Stunden Zeit bekam, seinen Geist und seinen Körper zu bearbeiten, konnte er eine Menge erfahren. Er empfand dabei keinerlei Skrupel. In der vergangenen Nacht war eine hölzerne Bettstelle in der Finsternis in Stücke zerrissen worden; unter der Tür zeichnete sich die Silhouette eines Korsen ab, der eine Lupara-Schrotbüchse in der Hand hielt. Man hatte angenommen, daß Taleniekov in jenem Bett lag… Nur ein Mann – jener Mann – dachte Wassili und unterdrückte seine Wut, während er in ein kleines Gehölz wilder Kiefern, unmittelbar unter der Hügelkuppe, eindrang. Er konnte jetzt ein paar Augenblicke lang ausruhen.
    Unter sich konnte er die schwachen Scheinwerferbündel von Taschenlampen sehen. Eins… zwei… drei. Drei Männer, und sie waren dabei, sich zu trennen. Der eine ganz links sicherte seine Gegend; der Mann würde keine zehn Minuten klettern müssen, um das Kiefernwäldchen zu erreichen. Taleniekov hoffte, daß es der Mann mit der Lupara war. Er lehnte sich gegen einen Baum, atmete schwer und lockerte die Muskeln.
    Er war so schnell gegangen, der Ausflug in diese primitive Welt. Und doch gab es eine Art von Symmetrie. Er hatte nachts zu laufen begonnen, entlang der mit Bäumen bestandenen Ränder einer Schlucht im Rock Creek Park bei Washington; hier befand er sich jetzt an einem isolierten, von Bäumen umgebenen Zufluchtsort, hoch in den Hügeln von Korsika. Nachts. Die Reise war schnell gewesen; er hatte ganz genau gewußt, was zu tun war und wann.
    Gestern um fünf Uhr nachmittags war er auf dem Leonardoda-Vinci-Flughafen von Rom gewesen und hatte sich dort einen Charterflug nach Bonifacio an der Südspitze von Korsika besorgt. Er hatte Bonifacio um sieben Uhr erreicht und war dann in einem Taxi an der Küste entlang nach Porto Vecchio gefahren, zu einem Berggasthof. Er hatte sich ein schweres korsisches Mahl bestellt und den neugierigen Besitzer ins Gespräch gezogen.
    »Ich bin eine Art Gelehrter«, hatte er gesagt. »Ich suche Informationen über einen Padrone, der vor vielen Jahren gelebt hat. Einen Guillaume de Matarese.«
    »Ich verstehe nicht«, hatte der Wirt geantwortet. »Sie sagen, eine Art Gelehrter. Mir scheint, man ist so etwas, oder man ist es nicht, Signore. Gehören Sie zu einer großen Universität?«
    »In Wirklichkeit ist es eine private Stiftung. Aber die Universitäten haben Zugang zu unseren Studien.«
    »Un Fondazione?«
    »Un Organizzazione accademica.«
    »Meine Arbeiten befassen sich mit wenig bekannten geschichtlichen Fakten aus Sardinien und Korsika in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Offenbar war es dieser Padrone – Guillaume de Matarese –, der den größten Teil des Landes in diesen Hügeln nördlich von Porto Vecchio unter Kontrolle hatte.«
    »Ihm hat das meiste davon gehört, Signore. Er war gut zu den Leuten, die auf seinen Ländereien lebten.«
    »Natürlich. Und wir wollen, daß er einen Platz in der Geschichte Korsikas bekommt. Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll.«
    »Vielleicht…« Der Wirt hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt. Seine Augen wurden ausdruckslos, seine Stimme seltsam unverbindlich. »Die Ruinen der Villa Matarese. Heute ist eine klare Nacht, Signore. Sie sind sehr schön im Mondlicht. Ich könnte jemanden finden, der Sie hinbringt. Sofern Sie natürlich nicht von Ihrer Reise zu erschöpft sind.«
    »Aber ganz und gar nicht. Es war ein schneller Flug.«
    Man hatte ihn in den Hügeln weiter nach oben geführt zu den skelettartigen Überresten eines einstmals großen Anwesens, wobei die Reste des großen Hauses selbst fast viertausend Quadratmeter bedeckten. Eingestürzte Mauern und

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