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Der Menschensammler - Dicte Svendsen ermittelt Kriminalroman

Titel: Der Menschensammler - Dicte Svendsen ermittelt Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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auf der Station nach dem richtigen Ansprechpartner suchte, kam alles wieder hoch. Sie wollte eigentlich nicht mehr darüber nachdenken, aber etwas in dieser Umgebung und während ihres Besuchs bei Kiki Laursen hatte es wieder zum Vorschein gebracht. Insbesondere der Abend mit dem Gewitter hatte sich in ihr Bewusstsein eingebrannt. Kurz nach ihrer Konfrontation mit Charon war Bo aufgetaucht, aber Dicte hatte in der Zwischenzeit auch einen Krankenwagen gerufen, so dass alle Autos fast gleichzeitig eintrafen und Bo in dem Glauben angestürzt kam, dass sie diesmal zu viel gewagt und einen zu hohen Preis dafür bezahlt hatte. Nun, das hatte sie ja auch tatsächlich, einen Preis bezahlt. In Form eines gebrochenen Kiefers, zweier gebrochener Rippen und zweier verlorener Zähne. Besonders Letzteres störte ihre Eitelkeit in nicht unerheblichem Maße.
    Sie klopfte an Inger Hørups Büro. Die Tür stand halb offen, und als niemand antwortete, schob Dicte sie vorsichtig auf. Die |443| Krankenschwester telefonierte gerade, winkte sie jedoch herein und beendete das Gespräch gleich darauf.
    »Sie müssen ziemlich viel mitgemacht haben. Man verfolgt ja doch irgendwie die Artikel in der Presse.«
    Dicte gab ihr die Hand und lächelte.
    »An Ihnen ist der Kelch aber auch nicht völlig vorübergegangen, wie ich hörte.«
    Inger Hørup schüttelte den Kopf.
    »Traurig. Sehr traurig. Aber es war eine gute Entscheidung von ihm, zu gehen. Es hätte auch ganz anders enden können.«
    Sie sah Dicte an.
    »Aber womit kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Dicte musste kurz schlucken.
    »Ich wollte hören, ob Peter Boutrup … mein Sohn … Ich meine, ich hätte vielleicht die Möglichkeit, einen Namen herauszufinden, das hatte ich ihm so versprochen. Den Namen seines Vaters.«
    »O je, dafür ist es jetzt zu spät. Vergessen Sie das einfach wieder.«
    Die Welt drehte sich einige Sekunden lang vor ihrem inneren Auge im Kreis. Zu spät. Warum war sie nicht schon früher gekommen? Warum hatte er nicht angerufen und eine Antwort von ihr verlangt, sie gebeten, ihren Part der Absprache einzuhalten?
    »Er hat vor kurzem eine postmortale Niere erhalten«, erklärte Inger Hørup. »Es ist alles sehr gut verlaufen. Viel besser, als wir erwartet haben.«
    Große Erleichterung breitete sich in Dicte aus. »Ist er noch im Krankenhaus?«
    Inger Hørup schüttelte den Kopf. »Er wird heute entlassen. Soweit ich weiß, soll er wieder nach Horsens zurückgebracht werden, vielleicht ist er auch schon auf dem Weg dorthin.«
    Sie dankte Inger Hørup, verabschiedete sich und ging in die Kantine zurück. Auf dem Weg dorthin versuchte sie sich vorzustellen, wie er wohl gerade aussah. War er noch immer so bleich |444| und dünn, oder hatte er inzwischen wieder an Gewicht gewonnen? War seine Bitterkeit noch immer so groß, oder hatte seine harte Oberfläche Risse bekommen, nachdem er sein Leben zurückerhalten hatte? War er ein anderer Mensch geworden? Wer auch immer das sein mochte.
    Sie entdeckte Bo an einem Tisch in der Kantine.
    »Sollen wir gehen?«
    Er stand auf und warf die Zeitung in einen Papierkorb.
    »Gibt es was Neues?«
    Sie berichtete.
    »Willst du nachschauen, ob er noch hier ist?«
    Wollte sie das? Er brauchte sie jetzt nicht mehr. Einen Moment lang hielt sie inne und zögerte, aber eine weitere Ablehnung und noch mehr harte Worte ertrug sie einfach nicht.
    »Ich finde, wir sollten fahren.«
    Gemeinsam gingen sie zum Parkplatz. Dort entdeckte sie ihn, ein gutes Stück von Bos Auto entfernt. Flankiert von Beamten. Er war größer als die beiden Männer und breiter, und er ging tatsächlich wie ein Mann, dem das Glück eines neuen Lebens zuteilgeworden war. In diesem Moment drehte er sich um und blieb eine Millisekunde lang stehen. Dann nickte er ihr kurz zu und verschwand auf dem Rücksitz des Polizeiautos.
    »Du hättest es getan«, stellte Bo fest und folgte ihrem Blick. »Du hättest ihm eine Niere gespendet, oder?«
    Sie sah dem Wagen nach, der sich vom Parkplatz entfernte, und ließ die Wahrheit auf sich wirken, die in seinen Worten lag.
    »Du bist so klug«, sagte sie und hakte sich bei ihm unter. »Lass uns zusehen, dass wir endlich nach Hause kommen.«

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Informationen zum Buch
    Nordisch, charmant, mörderisch gut!
     
    Brutale Morde, ein mächtiger Feind und eine Ermittlerin mit bewegter VergangenheitEin brutaler Mord erschüttert Århus: Ein totes Mädchen wird gefunden, ohne Augen und ohne Knochen. Die eigensinnige Kriminalreporterin

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