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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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das Gesicht etwas kantiger als früher. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest mir für immer aus dem Weg gehen?«
    »Ein Jahr lang ist es mir gelungen«, wandte Anderson ein.
    Sie musterte das Handtuch um seine Taille. »Aber ich sehe, dass du dich freust, mich zu sehen.« »Ich bin schmutzig, und ich brauche ein Bad«, sagte er.
    Sie trat an ihn heran, zog das Handtuch weg, schloss die Hand um seinen Penis und rieb diesen bedächtig.
    »Das ist eine große Wanne. Ich bin sicher, sie bietet uns beiden Platz.«
    Anderson seufzte. Auf die eine oder andere Weise war er seit fünf Jahren auf der Flucht vor dieser Frau, und sie wusste doch immer wieder, wie sie ihn zu fassen bekam.
    Cormac war noch nie mit beschissenen Kopfschmerzen aus dem Kälteschlaf erwacht, und ihm wurde klar, dass er auf Jacks Neuigkeiten etwas positiver hätte reagieren können. Nach Anwendung eines schmerzstillenden Pflasters legten sich die Kopfschmerzen, und er wurde wieder vernünftiger.
    »Ich verstehe, warum du die Vulture vernichtet hast«, sagte Thorn, der in einem der Klubsessel saß, »aber dass du es sofort gemacht hast, warnt ihn frühzeitig, und er weiß, dass wir hier sind.« Er sah jetzt besser aus, fühlte sich in seiner ECS-Kampfuniform sichtlich wohl und halluzinierte auch nicht mehr, was er kurz nach seiner Operation getan haben musste, wie Cormac glaubte. Was er gesehen hatte, war doch sicherlich nicht möglich, oder? Mit einem gewissen Unbehagen erinnerte sich der Agent an ein ähnliches Erlebnis mit Blegg an Bord der Occam Razor, aber natürlich war das etwas anderes gewesen.
    Der immer noch auf und ab marschierende Cormac antwortete, ehe es die KI tat: »Diese Schwärme aus Subraum-Horchgeräten gehen wahrscheinlich nicht alle auf Drache zurück, sodass Skellor uns mit Sicherheit schon in dem Augenblick entdeckte, als wir in diesem Sonnensystem auftauchten.« Er blickte zur Darstellung des sandigen Planeten auf, der in perlfarbene Wolkenschleier gehüllt war. »Vorrangiges Interesse der ECS ist es, dafür zu sorgen, dass Skellor nicht von hier entkommt. Jack hat entsprechend gehandelt, obwohl er dabei etwas zerstörte, was wir vielleicht als Falle hätten nutzen können.« Er blickte hinüber, als Cento und Gant die Brücke betraten, gleich darauf gefolgt von Fethan; dann setzte er ein wenig sauer hinzu: »Ich vermute, in der umfassenderen Perspektive einer KI kann Skellor jetzt, wo er festsitzt, in aller Ruhe vernichtet werden, und es brauchen mögliche Kollateralschäden erst später in die Rechnung einbezogen zu werden.«
    »Wie auf Masada«, stellte Thorn fest.
    »Inwiefern?«
    »Wie auf Masada - nur andersherum. Skellor wollte dich dort gefangen nehmen. Er hat alles auf dem Planeten vernichtet, was er als Transportmittel einstufte, und dann ohne große Eile seine Jäger ausgeschickt, denn er wusste, dass er jederzeit den ganzen Planeten bis aufs Grundgestein verbrennen konnte, falls ihm danach war.«
    »Siehst du es auch so Jack?«, fragte Cormac und wandte sich dem Automaten zu, der in seinem Klubsessel saß.
    »Dort unten leben Menschen«, antwortete der Henker.
    »Danach habe ich nicht gefragt, aber egal. Was ist mit Drache?«
    »Uber der Ebene neben der Stelle, wo ich Skellors Schiff zerstört habe, wurde eine Hartfeldkuppel errichtet. Sie durchmisst zehn Kilometer, erreicht jedoch keine besondere Höhe. Die Drachenkugel haust wahrscheinlich unterirdisch darunter. Ich vermute das, weil exakt diese Stelle das Epizentrum eines Schwerkraftphänomens ist.« »Was?«, fragte Cormac.
    »Dort werden Schwerkraftwellen erzeugt, die überall in der Umgebung zu Erdbeben führen.«
    Cormac fragte sich, wie zum Teufel er das einrechnen sollte: eine Drachenkugel, die unterirdisch mit Gravotech herumspielte. Er entschied, dass die Lage auch so schon kompliziert genug war. »Red weiter«, sagte er.
    Jack fuhr fort: »Einer meiner Telefaktoren nähert sich dem Gebiet, und ich habe schon unterirdische Tunnelanlagen entdeckt, ähnlich denen, die man ursprünglich in Draches Umgebung auf Aster Colora fand.«
    »Hast du es schon mit Kommunikation probiert?«, wollte Cormac wissen.
    »Nur Licht kann die Hartfeldkuppel durchdringen. Ich habe es mit Funklasern versucht, erhalte aber keine Antwort.«
    »Könnte sich Skellor innerhalb der Kuppel aufhalten?«, fragte Gant. »Vielleicht musst du einige Langsambrenner in die Ebene jagen und für alle Fälle noch ein paar Implosionsgeschosse.« »Wahrscheinlicher ist, dass Drache das Ding

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