Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
Konsolenmonitore einschaltete.
    Cormac wandte sich von der Aussicht draußen ab und blickte auf den Bildschirm. »Was habt ihr herausgefunden?«
    »Wir haben eine Besatzung angetroffen«, antwortete der alte Cyborg. »Das Skelett einer Besatzung.« Er zwinkerte über das eigene Wortspiel und fuhr fort: »Wir haben den Hauptcomputer hochgefahren und uns die Ladeliste angesehen; dann hat Cento die Verschlüsselung des Kapitänslogs geknackt. Scheint, dass der Kapitän zu wenig Zeit im Kälteschlaf verbracht und lieber in die Ferne gestarrt und sich über die Leere des Weltalls ergangen hat; als das Schiff dann hier eintraf, war er schon völlig psychotisch. Er beschloss, dass er weder in die Tiefe des Weltraums zurückkehren noch auf den Planeten hinabfliegen wollte, also hat er, während die übrige Mannschaft auf der Oberfläche half, die Kolonie einzurichten, die Landungsboote zurückgerufen.«
    »Was war das mit dem Skelett einer Besatzung?«, fragte Cormac.
    »As die Leute endlich bemerkten, dass etwas nicht stimmte, war es schon zu spät. Er schaltete das Sensorennetz ab, mit besonderem Augenmerk auf die Drucksensoren, fuhr den Luftdruck an Bord des Mutterschiffs hoch und öffnete, kaum dass die Landungsboote angedockt hatten, sämtliche Luftschleusen. Der Druckabfall kostete allen an Bord das Leben. Der Kapitän war okay, weil er einen Raumanzug trug. Er hat hier oben etwa zwei Jahre lang überlebt. Soweit wir feststellen konnten, starb er schließlich an einem Herzanfall, der durch tödliche Fettleibigkeit verursacht wurde. Zu dem Zeitpunkt war der Mann schon so dick, dass er die Brücke nicht mehr verlassen konnte.«
    »Irgendein Hinweis darauf, dass zwischenzeitlich jemand an Bord war?«, wollte Cormac wissen. »Keiner.«
    »Noch etwas, was ich erfahren sollte?«
    »Im Grunde nicht … Die Siedler sind Leichtadaptierte, während die Besatzung aus Standardmenschen bestand. Darüber hinaus sind hier keine weiteren Informationen zu finden, was nach der Landung dort unten geschehen ist.«
    »Okay, sagt mir Bescheid, falls ihr irgendwas von Bedeutung findet.«
    Gant schaltete die Funkverbindung ab und deutete nach vorn und leicht zur Seite. »Das ist die Ebene, unter der sich Drache versteckt, wie Jack glaubt.«
    Die Fläche wies keinerlei Besonderheit auf, außer dass sie sich endlos weit auszudehnen schien. Sie bremsten immer noch ab, als die Berge zu einem Vorsprung der Hochebene verschmolzen, wie Butterklumpen auf einem warmen Toastbrot; dann brach die Formation auseinander. Nur einen Augenblick später ging es über Schluchten und Kuppen aus Sandstein in hellen Farben hinweg, zuzeiten beschattet von grünen Flecken. Als das Boot in eine förmlich von Grünzeug überwucherte Schlucht sank, streckte Cormac die Hand aus und drückte Gants Arm.
    »Hier stoppen«, sagte er.
    Über die Netzverbindung: Jack, geht dieses Grünzeug auf frisches Wachstum zurück ?
    Das tut es, antwortete die KI.
    Okay, zeig mir eine Karte der näheren Umgebung.
    Jack lud die Ergebnisse orbitaler Sondierungen in ihn hinab, und über die Netzverbindung erlebte Cormac sie wie eine unmittelbare Erfahrung. Allwissend blickte er aus dem Orbit herab, konzentrierte sich auf zehn Quadratkilometer und erkannte anhand des Landungsbootes, das sich wie ein Uhrzeiger darüber drehte, dass er ein nur Sekunden altes Bild sah. Ins Bild projizierte farbige Linien zeigten Spuren, die laut Jacks Erkenntnissen auf Menschen zurückgingen. Cormac zog sich zurück, verband sich auf anderer Ebene erneut mit Jack, saugte Daten auf und entschied sich für die nächstgelegene Fährte - hervorgerufen von einem Fahrzeug, dessen Spuren hellorange durch das Laub leuchteten, das sie schon wieder überwuchert hatte.
    Bring uns höher, wies er Gant an und machte sich gar nicht erst die Mühe, laut zu sprechen.
    Der Soldat warf ihm einen seltsamen Blick zu, gehorchte aber.
    Die Fahrspuren schlängelten sich zwischen Sandsteinkuppen hindurch und endeten schließlich an einer Straße, auf der sie nicht weiter verfolgt werden konnten. Von dort aus, überlegte Cormac, hatte sich das Fahrzeug entweder zur Stadt gewandt oder zu der näher gelegenen, kleineren Menschensiedlung - egal ob es nun mit Skellor zu tun hatte oder einfach von einem Ausflügler gesteuert wurde.
    Cormac streckte die Hand aus und sagte laut: »Dort entlang.«
    Wenig später erreichten sie eine Betonstraße und seltsame Knollenhäuser auf Stelzen. Cormac stellte fest, dass Menschen im Freien waren und dem

Weitere Kostenlose Bücher