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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Ganzen vereint.« Pendle wirkte einen Augenblick lang nachdenklich, dann unvermittelt besorgt. »Das kann man mir nicht vorwerfen!«
    »Was?«, fragte Bryonik mit drohendem Unterton.
    »Das, was aus ihm geworden wäre.«
    »Pendle…!«
    Es dauerte einige Zeit, bis Bryonik Pendle die Erklärung entlockte: »Er könnte alles sein: Serban Klein, Polis-Golem, Separatistensklave. Er könnte ein äußerst effektiver und erbarmungsloser Killer sein… unmoralisch und amoralisch… und zugleich völlig moralisch. Ich weiß nicht, ob man ihn noch lenken könnte.«
    »Also gefährlich?«
    Pendle, inzwischen weiß im Gesicht, lachte matt. »Oh ja, eindeutig.«
    - Rückblick endet -

    Thorn empfand wilde Freude, als er den Landeanflug des Shuttles verfolgte, ein Gefühl, das sich auch in Gants Miene widerspiegelte, obwohl dessen Gesicht ein künstliches war. Ja, Thorn war eindeutig stark an Lellan interessiert gewesen, der Anführerin der Rebellen - und sie war vielleicht eine Frau! -, und er hatte dieses Interesse bis zu einem Abschluss geführt, den sie beide erfreulich fanden. Während jedoch die Monate ins Land gingen, wuchs seine Unzufriedenheit. Er war den größten Teil seines Lebens eine Spartavariante gewesen -einer der Elitesoldaten der Earth Central Security - und über die zurückliegenden Jahre ein ECS-Agent, also war er nicht der Typ, der gern am Grund eines Gravitationsschachtes auf dem Hintern saß, während da draußen alles Mögliche geschah. Er wollte dort sein, wo etwas passierte, auch wenn er sich dabei mit Blut bespritzte.
    Der Deltaflügler sank mit seinem Gravotriebwerk herab und korrigierte die Fluglage nur gelegentlich mit Feuerstößen aus den Schubtriebwerken, während er sich auf das bereits flach gedrückte Flötengras am Rand der Drachenmenschenstadt herabsenkte. Die dabei erzeugten Luftturbulenzen führten zu merkwürdigen Pfeiflauten von einigen noch stehenden Grashalmen, die allmählich ihre Seitentriebe verloren und so die Eigenschaften des Musikinstruments annahmen, nach dem die ersten Kolonisten auf Masada dieses Gras benannten. Drachenmenschen beiderlei Geschlechts kamen jetzt aus ihren Behausungen hervor, um nachzusehen, worum es bei diesem Tumult ging. Thorn vermutete, dass Mika noch tief und fest schlief nach der stundenlangen Arbeit an Apis, und dass Eldene immer noch an der Seite des Geliebten saß.
    »Nun, dann gehen wir mal hinüber und begrüßen den Boss«, sagte Gant und brach Richtung Shuttle auf.
    Thorn folgte ihm, griff in die Tasche und holte einen Gegenstand hervor, den er für genau diesen Augenblick aufbewahrt hatte. Forschend betrachtete er das kreisförmige Handgelenkhalfter mit der eingelegten Konsole und stellte ohne jede Überraschung fest, dass der darin gespeicherte Mikroverstand Aktivität zeigte. Aber schließlich empfand Shuriken, Cormacs tödliche kleine Waffe, auch eine seltsame Bindung an seinen Herrn.
    Die Luftschleuse öffnete sich, und Cormac sprang heraus; ein leichter Schimmer über dem Gesicht verriet, dass er ein Polis-Atemgerät trug. Als der Agent auf sie zukam, bemerkte Thorn, dass weitere Schiffe zur Landung ansetzten.
    »Mir sagt man wirklich nicht viel«, stellte Gant fest, während er zum Himmel hinaufblickte.
    »Na ja«, sagte Cormac, »die ECS wird hier unten einen Stützpunkt errichten, aber wir sind dann nicht mehr hier, um uns das anzusehen.«
    »Welchen Fisch braten wir dann?«, erkundigte sich Thorn.
    »Merkwürdiger Ausdruck, aber vielleicht treffend.« Cormac erklärte ihnen, was für ein Fisch das war.
    »Er hat überlebt. Der Mistkerl!«, sagte Thorn.
    Cormac nickte. »Wir heften uns an seine Fersen. Ich möchte euch beide dabeihaben. Und ich möchte Mika aufgrund ihrer Fachkenntnisse mitnehmen. Seid ihr bereit?«
    »Verdammt richtig, das bin ich«, erklärte Thorn.
    Cormac nickte. »Die Alternative bestünde darin, hier unter Bewachung zu bleiben, damit sichergestellt wird, dass das Myzelium in deinem Körper keine Gefahr darstellt.«
    »Eine Gefahr wurde bereits festgestellt«, sagte Gant, »jedoch nicht für andere.«
    Aber Cormac achtete nicht auf ihn. Thorn hielt ihm das Shuriken-Halfter hin. Cormac nahm es entgegen und schnallte es sich mit einer einzigen raschen Bewegung ums Handgelenk. Er grinste und wandte sich dann abrupt Gant zu. »Was für eine Gefahr?«
    Gant zeigte es ihm.
    Eine leise murmelnde Schwingung übermittelte sich durch die Schuhsohlen, und Anderson fragte sich, wie sicher er hier war; er tat das schon, seit das

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