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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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ECS-Aufrüstung«, erklärte Arn. »So was passiert derzeit viel.«
    »Ich bekomme so was zum ersten Mal zu sehen«, warf Gant ein.
    Cormac sah ihn an. »Scheint, dass wir beide erst wieder auf den aktuellen Stand kommen müssen.« Lautlos richtete er dann eine Frage an die Runcible-KI: Viridian, unser Fahrzeug ist definitiv nicht das, was standardmäßig an Ausrüstung ausgegeben wird… Das ändert sich gerade. Warum f Es gilt als die richtige Antwort.
    Worauf?
    Auf mögliche Feinde.
    Cormac ging diesem Punkt nicht weiter nach. Er zweifelte nicht daran, dass eine solche Technik die »richtige Antwort« auf die Gefahr darstellte, Dschainatechnik in den falschen Händen zu sehen … wieder mal. Mit Hilfe seiner Netzverbindung tastete er sich über Viridian hinaus vor und spürte die gewaltigen ECS-Informationsströme - ein sicheres Zeichen hoher Aktivität industrieller und militärischer Natur in der ganzen Polis.
    Nach zwei Stunden Stratosphärenflug bremste Arn ab und lenkte den Stratowagen auf einen spiralförmigen Sinkflug. Cormac erkannte unter sich die gebogene Kette der Thuriotberge, und als sie näher kamen, auch die umgebende Landschaft aus Moorland, durchsetzt mit kleinen Baumgruppen und ganzen Wäldern aus blauen Eichen und Schachbrettbäumen. Die genaue Stelle, wo ein flacher Kreuzer mit einem Raupenbagger auf dem Rücken parkte, erkannte er erst wieder, als er aus dem Stratowagen gestiegen war. Dann entdeckte er die zerstörten Bäume und wusste, dass er hier die Stelle vor sich sah, wo es geschehen war. Er starrte einen Moment lang über diese Bäume hinaus und dachte daran zurück, dass er hier Arian Pelter getötet hatte; dann widmete er sich wieder der unmittelbaren Umgebung.
    Vier Personen warteten neben dem Kreuzer, und wenig später kamen zwei von ihnen näher: ein Mann und eine Frau, beides Schlangenadaptierte mit Schuppenhaut, Reptilaugen und Schädelwülsten. Zweifellos verfügten sie auch über eingeklappte Schlangengiftzähne, gewöhnlich nicht für die Verabreichung tödlicher Gifte genutzt, sondern nur für die Gifte, die ihre Sexualpartner bevorzugten. Cormac kannte sich mit Leuten dieses Schlages aus, und falls das noch nicht gereicht hätte, ihn nervös zu machen, dann sorgte ihre körperliche Ähnlichkeit mit Drachenmenschen dafür.
    »Wo sollen wir graben, Soldat?«, wandte sich die Frau an Arn.
    Dieser drehte sich zu Cormac um, und der Agent trat vor.
    »Erst sondieren - dann vielleicht ein wenig graben. Haben Sie Bodenscanner dabei?«
    »Der Bagger hat welche.« Sie deutete auf die Maschine. Cormac betrachtete diese genauer und stellte fest, dass es ein Roboter war, sehr wahrscheinlich mit KI. Erdboden bildete seinen natürlichen Lebensraum, und er konnte ihn wahrscheinlich mit Hilfe der Baggerschaufel, der Siebe, Gebläse und der Waschanlage ertasten. Fast als hätte die kurze Erwähnung schon gereicht, klappte eine Rampe aus dem Kreuzer hervor und senkte sich auf die Erde, und der Bagger rollte herab. Im Augenwinkel sah Cormac, dass Gant eine Hand auf die Impulspistole im Halfter senkte. Er grinste vor sich hin.
    »Hier herüber«, sagte er und ging voraus zu der Stelle, wo seinem Gedächtnis zufolge der Lagerplatz gewesen war.
    Die Frau zischte etwas, und der Bagger rollte heran.
    »Irgendwo hier… « Aber ehe Cormac zu Ende sprechen konnte, beschleunigte der Bagger und machte sich ans Graben. Cormac wollte schon fragen, was hier geschah, als der Bagger auch
    schon zurücksetzte und einen Arm ans Tageslicht beförderte, um gleich mit großer Sorgfalt, aber auch hohem Tempo den Rest der Leiche auszugraben, die er in dem Augenblick entdeckt hatte, als er die Bodensonden einschaltete. Kurz darauf fand er eine zweite Leiche, während Arn und Gant noch die erste inspizierten.
    »Lebendig begraben«, stellte Arn fest.
    Nach kurzer Betrachtung der zweiten Leiche ergänzte Gant: »Verblutet.«
    Cormac fielen die ausgebrannten Dracocorp-Verstärker auf, die beide Leichen trugen, und überlegte, wo er die schon früher gesehen hatte. Später fand er die zermalmten Reste von Arian Pelters Schädel - ausgegraben aus dem Schützenloch, wo die Aufräummannschaft ihn vergraben hatte.
    Er war nicht überrascht, als er später herausfand, dass keine Spur von einem Messingmann oder seinen Einzelteilen zu finden war.
    Als er die Zuschauer entdeckte, bestellte Anderson keinen weiteren Quavit mehr und füllte stattdessen ein größeres Glas mit Wasser aus der auf dem Tisch bereitgestellten Kanne. In

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