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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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sagte er: »Okay, halte mich auf dem Laufenden, aber sage Gant, dass ich ihn auf der Brücke erwarte. Und führst du bereits die Netzsuche durch?«
    »Das tue ich. Wahrscheinlich dauert es einige Minuten, ehe wir die Antwort erhalten.« »Zeitlose Kommunikation?«
    »Nur wenn Sie ohne Zeitaufwand wissen, was genau Sie sagen möchten.«
    Cormac schnaubte und stellte den Schacht darauf ein, ihn zur Brücke zu tragen. Als er schließlich hervortrat, fand er sich unter einem nur leicht mit Sternen bestäubten Himmel wieder, während Gant hinter ihm heranstürmte.
    »Was ist los?«, fragte Gant.
    Cormac betrachtete ihn forschend. Der Verstand dieses Soldaten war menschlicher Natur, aber direkt in die Kristallmatrix eines Golemkörpers übertragen, und Cormac fragte sich, wie real die vom Gesicht ausgedrückte Sorge war. Aber andererseits konnte man den gleichen Zweifel jedem Gefühlsaus-druck im Gesicht auch eines echten, lebenden Menschen entgegenbringen. In allen Fällen zählte das, was man tat, nicht das, was im eigenen Kopf ablief.
    »Wie geht es ihm?«, fragte er.
    Gant schüttelte den Kopf. »Er lebt - aber er wird bald in Kälteschlaf versetzt.«
    »Du wirst ihn zurückholen.«
    Jetzt ohne jeden Ausdruck fragte Gant: »Warum sind wir aus dem Subraum aufgetaucht?« »Symmetrie«, antwortete Cormac kurz und bündig. »Skellor ist hinter Cranes fehlendem Arm her
    - dem Arm, den Cento jetzt hat.«
    »Arrogant… und dumm.«
    »Er denkt vielleicht eher, dass er absolut tüchtig ist und die Dinge unter Kontrolle hat.« Cormac wandte sich ab und sah sich auf der Brücke um. Wie als Reaktion darauf erhob sich Jacks Automat aus dem Sessel, begleitet von diesem getriebemahlenden Geräusch, und seine Augen glitzerten. »Jack, ich würde gern wieder mit Aphran reden.«
    Die KI antwortete nicht. Vielmehr sackte der Automat erneut im Sessel zusammen, und die Augen gingen aus. Eine Linie lief neben Cormac durch die Luft, und die junge Aphran trat aus der hohlen Luft hervor.
    »Weiß Skellor, dass du … noch existierst?«, fragte er sie unverblümt.
    »Ich habe ihm von dem Licht erzählt - als es schon zu spät war.«
    »Also weißer es?«
    Aphran hing einfach dort in der Luft und reagierte nicht darauf.
    Cormac schluckte seine Enttäuschung herunter. »Okay, lassen wir das. Wusste er, wie viel du von seinen Plänen weißt?«
    »Er wusste nicht, wie nahe ich ihm war, und als er die Brückenkapsel aus der Occam Razor ausstieß, glaubte er mich zurückzulassen. Ich habe mich vor ihm versteckt, blieb ihm aber nahe. Nahe in der Dunkelheit.«
    Cormac drehte sich zu Gant um, der zur Seite des Salons hinüberblickte, wo etwas Neues aufgetaucht war. Als Cormac diesem Blick folgte, stellte er fest, dass Jack seine Sammlung um einen elektrischen Stuhl ergänzt hatte. Er verzog das Gesicht. »Bemühen wir uns doch, die Ablenkungen zu ignorieren.«
    »Verzeihung«, sagte Gant und wandte sich wieder ihm zu.
    Cormac legte eine Pause ein und fuhr fort: »Mal angenommen, dass Skellor nicht von Aphran weiß. Als er mit der Vulture abflog, muss er gewusst haben: Wir würden die Brückenkapsel finden und somit herausfinden, dass er noch lebt. Seiner Meinung nach würden wir jedoch nichts von seinem Ziel oder seinen Absichten wissen, und unsere Chance, ihn zu finden, wäre minimal. Er wird denken, dass er sich keiner gefährlicheren Maßnahme entziehen muss als einer umfassenden Suche nach ihm über ein großes und ständig zunehmendes Raumgebiet hinweg.«
    Gant sagte: »Wahrscheinlich denkt er, wir würden davon ausgehen, dass er geflohen ist.« »Absolut. Also glaubt er wohl, reichlich Zeit und viel Raum für seine Machenschaften zu haben -und deshalb hat er auch das Gefühl, er könnte spielen. Nach seiner eigenen Einschätzung ist er ein sehr mächtiges Wesen, das nach Lust und Laune und ohne Risiko einer Entdeckung reisen kann,
    sowohl innerhalb als auch außerhalb der Polis. Er wird nie damit rechnen, dass ihm jemand direkt auf den Fersen ist.«
    »Und wir möchten nicht, dass er es erfährt, weil er dann vielleicht untertaucht.«
    »Ich habe inzwischen Informationen über Cento erhalten«, meldete sich Jack plötzlich zu Wort. »Hören wir uns das mal an«, sagte Cormac und betrachtete Aphran, die jetzt so aussah, als hätte die kurze Befragung von vorhin sie bis auf die Knochen erschöpft.
    »Der Golem wurde auf einen simplen Einsatz geschickt, mit dem Ziel, die Entdeckung eines alten Artefakts zu bestätigen, und seitdem besteht keine

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