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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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flogen.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, einen Schlussstrich unter diese Sache zu setzen. Stellen Sie eine direkte Kom-Verbindung zu der Jupiter her. Ich möchte mit meinem Waffenoffizier reden.« Wie ein stählerner Wal kam der Moloch vom Himmel und glitt der alten Stadt entgegen, während die Shuttles noch immer auf einzelne Klikiss schössen. »Wir müssen verhindern, dass noch mehr Klikiss nach Rheindic Co kommen. Zerstören Sie das Transportal. Zerstören Sie die Stadt. Legen Sie alles in Schutt und Asche.«
    Die großen Jazer-Kanonen der Jupiter glühten erst orangefarben und dann weiß. Es gleißte, und eine gewaltige Energieentladung traf die Ruinenstadt.
    Unmittelbar darauf blitzte es erneut, und der zweite energetische Hammer zertrümmerte die Klippe. Die Klikiss in den Tunneln starben innerhalb eines Sekundenbruchteils, und das Transportal wurde vernichtet.
    Die wenigen Klikiss-Krieger, die mit dem Leben davonkamen, waren vom Rest des Schwarms abgeschnitten und flogen orientierungslos umher. Für Lanyan hatten sie nicht mehr Bedeutung als einige lästige Mücken. Während Flammen in den Trümmern tief unten loderten und Rauch aufstieg, brachte der General die Shuttles zum Moloch.
    Er musste zur Hanse zurück. Diese Sache würde dem Vorsitzenden Wenzeslas ganz und gar nicht gefallen.

56 HUD STEINMAN
    Angewidert davon, wie sich die Siedlung auf Llaro in eine Art Konzentrationslager verwandelt hatte, beschloss Steinman, sie zu verlassen. Die naiveren Siedler hielten an der dummen Hoffnung fest, dass nichts Schlimmes passieren würde. Sie glaubten, vor den Klikiss sicher zu sein, solange sie passiv blieben.
    In dem abgesperrten Bereich verschlechterte sich die Situation immer mehr. Margaret Colicos hatte die Insektenwesen irgendwie dazu gebracht, den Menschen Nahrung zu bringen, aber die breiige Masse war alles andere als appetitlich. Das abscheuliche Zeug erhielt einen am Leben, wenn man genug davon aß - und falls man es ertragen konnte. Steinman hatte genug davon und wollte nur noch weg.
    Es hatten sich bereits mehrere Gruppen gebildet: Die Leute waren mit Werkzeugen und einigen wenigen Vorräten aufgebrochen, um sich irgendwo dort draußen mit Davlin Lotze zu treffen - sie glaubten, dass er ihnen einen sicheren Unterschlupf bieten konnte. Aber Steinman wollte nicht als Mitglied einer Gruppe in einem Lager leben, das noch elender war als dies.
    Es reichte ihm. Er hatte sein Leben immer in Einsamkeit verbringen wollen. Am späten Nachmittag klopfte er an die Tür des Quartiers, in dem Orli untergekommen war. Crim Tylar öffnete die Tür und sah ihn verärgert an.
    »Was ist? Bringen Sie Neuigkeiten?«
    Seine Frau Maria trat hinter ihn. Erste graue Strähnen zeig ten sich in ihrem dunklen Haar, wirkte wie Raureif an einem frühen Wintermorgen. »Lass ihn eintreten, Crim. Und starr ihn nicht so an. Er ist kein Klikiss.« »Ich möchte mit Orli reden.«
    »Sie ist noch ein bisschen durcheinander nach ihrem Besuch bei der Brüterin, aber wahrscheinlich hat sie nichts gegen ein Gespräch mit Ihnen einzuwenden.« Crim schniefte missbilligend und musterte den ungepflegten, schmutzigen Mann. »Auch wenn ich nicht weiß, was sie an Ihnen findet.«
    Mehrere Feldbetten standen in dem Raum, der unter anderen Umständen das Wohnzimmer gewesen wäre. Orli hatte ihre Synthesizerstreifen hervorgeholt und blickte wie benommen darauf hinab. Aus geröteten Augen sah sie zu Steinman auf. Kummer regte sich in ihm, und er fragte sich, was die Insektenwesen mit ihr angestellt hatten.
    Orlis Miene erhellte sich, als sie ihn erkannte. »Mr. Steinman!«
    »Dies ist nicht unbedingt das, was wir erwartet haben, als wir hierherkamen, oder? Vielleicht hätten wir besser in unserem Haus auf Corribus bleiben sollen.«
    Orli stützte das Kinn in die Hände. »Corribus ist ebenfalls eine ehemalige Klikiss-Welt, und möglicherweise sind die Käfer auch dort. Wir würden uns von Pelzgrillen ernähren und vor Grasschleichern weglaufen. Und vermutlich wären die Klikiss hinter uns her.«
    Nach einer langen Pause sagte Steinman: »Ich ... ich wollte dir nur sagen, dass ich von hier verschwinde. Heute Abend.«
    Das überraschte Crim und Maria. »Bricht eine weitere Gruppe auf? Erst gestern hat sich eine auf den Weg gemacht.«
    »Ich gehe allein. Ich mache mich auf die Suche nach der Einsamkeit, die ich auf Corribus finden wollte.« »Das hat nicht besonders gut funktioniert«, sagte Orli. »Nur wegen der verdammten Roboter.« »Und weil Sie

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