Der Metallschwarm
nicht besonders gut vorbereitet waren.« »Ich komme zurecht, Mädchen. Wart's nur ab. Die Klikiss sind saudumm, wenn es um Sicherheit geht. Sie glauben nur, dass sie uns gut unter Verschluss haben.«
»In gewisser Weise stimmt das auch«, brummte Crim.
»Aber wenn Sie die Siedlung verlassen haben und dort draußen sind, was dann?« Orli sah Steinman besorgt an. »Glauben Sie wirklich, Sie kommen allein zurecht?«
»Ich suche mir einen Platz in der Wildnis, richte mich ein und lebe vom Land.« Steinman schüttelte den Kopf. »Ich wollte immer unabhängig sein. Es wird Zeit, dass ich mich auf den Weg mache.«
Orli umarmte ihn, und er dachte daran, wie sehr sie sich gegenseitig geholfen hatten, bevor sie von Corribus gerettet worden waren. Er seufzte schwer und löste sich aus ihrer Umarmung. »Ich mag weder Zäune noch Mauern. Die Atmosphäre an diesem Ort bringt mich um den Schlaf.«
Ein Teil von ihm wollte Orli bitten, ihn zu begleiten, und etwas in ihrem Gesicht deutete darauf hin, dass sie mit sich selbst rang. Aber sie hatte beschlossen, hier bei den anderen Kolonisten zu bleiben, was auch immer geschah. Steinman strich ihr über den Kopf. »Vergiss nicht, dass ich dort draußen bin und an dich denke, Orli. Du bist ein gutes Kind.«
»Ich weiß. Geben Sie gut auf sich Acht, Mr. Steinman. Ich werde Sie vermissen.«
Er fühlte einen Kloß im Hals und fragte sich, ob er vielleicht noch etwas länger in der Siedlung bleiben sollte. Aber die Sonne ging bereits unter, und die Schatten wurden länger. Schon bald würde sich die Dunkelheit der Nacht über das Lager legen.
Einige Klikiss in der Ferne stimmten ein Abendlied an. Steinman lauschte und versuchte festzustellen, wo sie sich befanden. Die zirpenden Geräusche hatten etwas Hypnotisches, schienen die Nacht zu begrüßen. Aufgrund seiner Beobachtungen wusste er, dass während der Abenddämmerung nur wenige Klikiss-Arbeiter unterwegs waren. Er nahm den vorbereiteten Rucksack mit Wasser, Lebensmitteln und einigen Werkzeugen und kletterte mithilfe einer improvisierten Leiter auf die Mauer. Von dort hielt er Ausschau und suchte in der Düsternis nach möglichen Gefahren.
Als alles ruhig blieb, sprang er, landete geschickt und hielt den Atem an. Freude über die neue Freiheit stieg in ihm hoch, aber Steinman wusste, dass es dafür noch zu früh war. Er dachte an seine Freunde und die anderen Kolonisten, die jenseits der Mauer gefangen blieben. Was hatten die Klikiss mit ihnen vor?
Er nahm seinen ganzen Mut zusammen, ging los und ließ die Siedlung hinter sich.
57 KÖNIG PETER
Als die erwarteten TVF-Schiffe Theroc erreichten, war die Konföderation bereit. Die zehn Mantas waren im All abgefangen worden, und Peter wartete auf die Reaktion des Gitter-Admirals.
Im Thronsaal mit den weißen Wänden zeigten neu installierte Bildschirme Aufnahmen der Überwachungssatelliten, die die Roamer in den Orbit gebracht hatten. In den von hektischer Aktivität angefüllten Tagen nach Nahtons Warnung hatte König Peter die Roamer um mehr moderne Technik gebeten, um den Weltwald und die theronischen Siedlungen auf die Ankunft einer überlegenen Streitmacht vorzubereiten. Clan-Techniker waren herbeigeeilt und hatte innerhalb kurzer Zeit viele Verbesserungen vorgenommen. Dabei konnte die Pilzriff-Stadt keine Rücksicht auf Ästhetik nehmen - das verstanden auch die grünen Priester.
Die Konföderation hatte möglichst viele Schiffe zusammengezogen, um Theroc zu verteidigen. Die Werften von Osquivel hatten ihre Produktivität erhöht und versucht, Roamer-Frach ter in Kampfschiffe zu verwandeln. Peter war zunächst skeptisch gewesen, aber das Ergebnis dieser Bemühungen konnte sich sehen lassen und würde vermutlich auch Basil beeindrucken.
Scoutschiffe mit grünen Priestern an Bord hielten überall im theronischen Sonnensystem Wache und gaben sofort Alarm, als die Mantas erschienen. Ihre Warnung war schneller als jedes elektromagnetische Signal. Umgerüstete Roamer-Schiffe gingen in Therocs Umlaufbahn in Position und machten sich kampfbereit. Die Schlachtschiffe der Verdani brachen auf, um die TVF-Schiffe abzufangen, die noch gar nicht wussten, was sie erwartete. Jess Tamblyn und Cesca Peroni brachten ihr kleines Wental-Schiff in den Orbit und wollten ebenfalls eingreifen, wenn die Situation es verlangte.
Die Admiralin wirkte sehr überrascht.
Peter und Estarra saßen vor einem Sendegerät - Estarra musste dabei wegen ihres weit vorgewölbten Bauchs einen gewissen Abstand
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