Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Freund. Bist du bereit, mir zuzuhören? Bist du bereit, dich dem Neuen zu öffnen?« Yarrods Stimme erklang klar und deutlich in Kolkers Bewusstsein. »Du hast mich neugierig gemacht. Worum geht's?«
    Kolker hatte nie versucht, den Vorgang des »Öffnens« über eine so große Entfernung hinweg durchzuführen. Er war immer nahe genug gewesen, um die andere Person berühren und ihren Gesichtsausdruck sehen zu können.
    Aber er wollte auf jeden Fall einen Versuch wagen. Zwischen Yarrod und ihm gab es eine besondere Verbindung. Kolker streckte geistige Finger aus und stellte fest, wo in Yarrods Selbst er einen imaginären Schalter umlegen musste. »Hier. Sieh nur, was ich gefunden habe.«
    Licht schien durch den Telkontakt zu strömen, verbunden mit den neuen Seelenfäden, deren Glanz von der ildiranischen Lichtquelle kündete. Selbst über die vielen Lichtjahre hinweg hörte Kolker, wie Yarrod nach Luft schnappte, und er stellte sich das plötzliche Staunen in seinem Gesicht vor.
    »Das ist... beispiellos und unglaublich!«
    »Glaub es. Zeig es anderen. Alle grünen Priester können Teil daran haben. Allen Menschen steht dies offen.«
    Kolker fühlte fast, wie das Herz seines Freunds schneller schlug und er tiefer atmete. »Ich werde es den anderen zeigen, ja. Ich berichte den grünen Priestern davon. Danke, Kolker. Danke!«

70 GENERAL KURT LANYAN
    Die Jupiter kehrte zur Erde zurück, aber nicht zu einer Siegesfeier. Der Vorsitzende Wenzeslas war alles andere als erfreut.
    General Lanyan hatte sich nie vor einem handfesten Kampf gefürchtet. Er war gegen eine Übermacht von Hydrogern, Soldaten-Kompis und schwarzen Robotern angetreten, ohne das Heil in der Flucht zu suchen. Doch diesmal lag der Fall anders. Beim Versuch, einige kleine Kolonien für die Hanse zu sichern, war er in einen neuen Krieg gegen ein Volk verwickelt worden, mit dem er nie zuvor zu tun gehabt hatte. Wenn die Insektenwesen einen Angriff auf die Welten der Hanse planten, so musste die TVF vorbereitet sein.
    Mit den überlebenden Soldaten und geretteten Kolonisten an Bord machte der Moloch bei der marsianischen TVF-Basis Halt, damit Besatzungsmitglieder und Passagiere versorgt werden konnten. Lanyan nahm einen schnellen interplanetaren Remora und flog damit direkt zum Verwaltungszentrum der Hanse - auf diese Weise gewann er ein wenig Zeit. Er wusste, dass er das Debakel nicht geheim halten konnte. Es gab zu viele Augenzeugen, von den Gefallenen und Verletzten ganz zu schweigen - früher oder später würde die Sache ans Licht kommen.
    Er griff auf seine Kommandoprivilegien zurück, um nicht von den verschiedenen Sicherheitsüberprüfungen aufgehalten zu werden, und landete direkt vor der Hanse-Pyramide. Mit langen Schritten ging er durch die Flure und scherte sich nicht um Wächter, Sekretäre und Terminverwalter. Im oberen Bereich warf der stellvertretende Vorsitzende Cain einen Blick in sein Gesicht und beschloss daraufhin, Lanyan sofort ein Treffen mit Basil Wenzeslas zu ermöglichen.
    Der Vorsitzende kam zu ihnen in den Flur, bevor sie Gelegenheit hatten, sein Büro zu betreten. »Ich mag es gar nicht, wenn man meine sorgfältig vorbereiteten Termine durchein anderbringt, General.« Wenzeslas stand mit geradem Rücken mitten im Korridor, und Lanyan spürte einen Knoten von Furcht in der Magengrube - eine andere Art von Furcht als die im Kampf.
    Verwalter, Botschafter und sonstige Lamettaträger der Hanse sahen neugierig geworden durch offene Bürotüren in den Flur. Basil warf ihnen finstere Blicke zu. »Ich wäre Ihnen für ein wenig Privatsphäre dankbar.« Die Männer und Frauen in den Diensten der Hanse verschwanden in ihren Büros, und die Türen fielen zu.
    »Da Sie eher als vorgesehen zurückkehren und es offenbar sehr eilig haben, mir Bericht zu erstatten, bringen Sie vermutlich schlechte Neuigkeiten.«
    Wenzeslas verschränkte die Arme. »Aber vielleicht haben Sie eine Überraschung für mich. Das wäre eine willkommene Abwechslung. Bringen Sie gute Nachrichten? Haben Sie Ihre Mission erfolgreich abgeschlossen?«
    »Nein, Vorsitzender.« Lanyan räusperte sich und wollte beginnen, aber Basil hob die Hand.
    »Dachte ich mir. Bitte sagen Sie mir, wie viele Kolonialwelten Sie für uns gesichert haben, bevor Sie sich zur Rückkehr entschlossen? Zehn? Fünfzehn?«
    »Keine. Wir haben nur Pym aufgesucht, und dort stießen wir...«
    »Keine? Fast zwei Dutzend Welten standen auf Ihrer Liste, und Sie waren nur in Pym? Haben Sie wenigstens einige

Weitere Kostenlose Bücher