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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Erstdesignierte zu werden. »Was können wir in Bezug auf die Faeros tun?«
    »Ich weiß nicht, was mit meinem Bruder Rusa'h geschehen ist. Ich weiß nicht einmal, wieso er noch lebt. Als er in die Sonne flog, wollte er sich direkt in die Lichtquelle stürzen. Es ging ihm nicht darum, weiteren Schaden anzurichten.«
    »Die Faeros haben ihn irgendwie verändert«, sagte Daro'h. »Ich habe es gesehen.«
    Jora'h nickte. »Seine Labilität und das falsche Thism müs sen ihn für sie geöffnet haben. So bizarr es auch klingen mag, es ist nicht beispiellos. Vor kurzer Zeit habe ich erfahren, dass schon einmal Ildiraner zu den Faeros übergewechselt sind.«
    Die Nachforschungen des Erinnerers Vao'sh und seines menschlichen Kollegen hatten die Probleme aufgezeigt, denen sich das Reich gegenübersah. Es bereitete Jora'h großes Unbehagen, noch mehr unangenehme Wahrheiten zu erfahren, doch diesem Wissen kam große Bedeutung zu. Wenn er nur einen Weg gefunden hätte, es konkret zu nutzen.
    Die neuen Informationen enthüllten einen Teil von dem, was während des alten Krieges gegen die Shana Rei geschehen war, Geschöpfe, die Licht schluckten und Ildiraner in den Wahnsinn trieben. Geschichten über die Shana Rei dienten vor allem dazu, ildiranische Helden in Situationen zu beschreiben, die Tapferkeit und Opferbereitschaft erforderten. Bei ihrer sorgfältigen Lektüre hatten Erinnerer subtile Hinweise darauf gefunden, dass die Shana Rei eine Erfindung waren, eine Fiktion, die bei der Vertuschung des ersten Kriegs gegen die Hydroger entstandene Lücken füllen sollte. Doch auch das war eine Lüge. Bei weiteren Nachforschungen hatte Vao'sh festgestellt, dass die Shana Rei tatsächlich existierten. Und die Faeros hatten den Ildiranern geholfen, sie zu besiegen.
    Zum ersten Mal weihte Jora'h jemand anders in die Geschichte ein, die die Erinnerer Vao'sh und Anton Colicos in den so lange versiegelten Apokryphen entdeckt hatten. »Vor langer Zeit fanden einige Ildiraner eine Möglichkeit, sich mit den Faeros zu verbinden und einen Kontakt herzustellen, der dem der grünen Priester mit dem Weltwald ähnelt. Als den Ildiranern der Untergang durch die Shana Rei drohte, wandte sich der damalige Weise Imperator namens Xiba'h mit der Bitte um Hilfe an die Faeros. Er hoffte, dass ihr elementares Feuer die Geschöpfe der Dunkelheit verjagen konnte. Als seine Kontaktversuche fehlschlugen, bereitete der Weise Imperator Xiba'h seinen Erstdesignierten vor und brachte ein großes Opfer dar, um die Faeros zu rufen.«
    »Welches Opfer?«, fragte Daro'h.
    »Er bekam die Aufmerksamkeit der Faeros, indem er sich selbst verbrannte. Mitten in Mijistra ging der Weise Imperator in Flammen auf. Es war ein unglaubliches Feuer, groß und hell. Als Xiba'h verbrannte, lockte sein Schmerz im Thism die Faeros an. Sie kamen und erklärten sich bereit, den Ildiranern zu helfen. Feuerkugeln der Faeros vertrieben die Geschöpfe der Dunkelheit.«
    »Das ist eine schreckliche Geschichte, Jora'h«, sagte Nira.
    »Und doch entspricht sie der Wahrheit.«
    Daro'h sprach etwas an, über das der Weise Imperator noch nicht nachgedacht hatte. »Wenden sich die Faeros deshalb gegen uns? Brachte Rusa'h ein größeres Opfer dar, als er sich in die Sonne stürzte? Sind sie deshalb zu seinen Helfern geworden?«
    »Ich hoffe, das ist nicht der Grund, aber ich habe gelernt, Rusa'h nicht zu unterschätzen.«

87 HYRILLKA-DESIGNIERTER RIDEK'H
    Der Kreis schloss sich. Tal O'nh und seine Kriegsschiffeskorte beendeten die große Tour durch den Horizont-Cluster. Sie hatten die von der Rebellion verheerten Welten besucht: Shonor, Alturas, Garoa und all die anderen Planeten, die Rusa'h mit seinem falschen Thism übernommen hatte. Ridek'h begriff, dass der Weise Imperator die Reise nicht nur als zeremonielle Tour oder politische Demonstration geplant hatte. Der junge Mann hatte Gelegenheit bekommen, andere Designierte kennen zu lernen und zu sehen, wie sie mit den großen Herausforderungen umgingen - das bot Ridek'h die Möglichkeit, viel zu lernen. Trotz seiner jungen Jahre und mangelnden Erfahrung fühlte er inzwischen eine größere Zuversicht, die Bereitschaft, dem gegenüberzutreten, was ihm bisher Angst gemacht hatte. Er glaubte, seiner Aufgabe gerecht werden zu können. Er konnte auf die Hilfe des altgedienten Tal zurückgreifen, und auf die Arbeit und das Engagement des ildiranischen Volkes. Seines Volkes. Er stand nicht allein da, und er war nicht schwach. Er würde nicht

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